Schauspieler küssen anders (German Edition)
entnervt auf. „Nein. Ich war zu Hause. Aber ich war länger hier und heute Morgen wieder früh vor Ort.“
„Aber Harry von der …“, setzte er wieder an.
„Ich weiß, was Harry gesagt hat“, unterbrach ich ihn scharf. „Ich habe sehr gut geschlafen. Nicht lange, aber gut. Können wir weitermachen?“
Danach war die Arbeit viel entspannter als in den letzten Tagen.
Wir arbeiteten zügig und unterhielten uns locker.
Ein paar Stunden später sagte ich: „So, heute gönnen wir uns eine richtige Mittagspause. Anabel, du kannst Robert eine SMS schicken.“
Sie wurde rot.
Luis grinste.
„Ah, da fällt mir noch was ein“, warf ich ein. „Was genau hast du Robert alles über mich erzählt?“
Sie sah aus wie eine reife Tomate. „Oh Lisa, er hat mich gefragt, wie es ist mit dir zu arbeiten. Ich habe ihm gesagt, es wäre toll. Nein, zieh kein Gesicht. Es ist wirklich toll. Luis und ich sind dir echt dankbar für diesen Job. Ich meine, David hat uns eingestellt, aber du hast so viel Geduld und wir lernen viel bei dir. Das ist echt großartig. Das habe ich ihm gesagt.“
Ich bewahrte meine ernste Miene. „Was weißt du denn über Robert Faulkner?“
Sie sah mich groß an. „Was meinst du?“
„Na ja, du hast ihm von mir erzählt, da ist es doch nur fair, wenn ich etwas über ihn erfahre“, sagte ich achselzuckend.
„Oh. Ich weiß auch nur das, was die Zeitungen schreiben. Seine Karriere, die Gerüchte um Rachel …“
„Aber es weiß ja wohl jeder, der die beiden außerhalb des Kinos gesehen hat, dass da nichts läuft“, warf Luis ein.
„Wieso?“, fragte ich neugierig.
„Sagen wir es mal so: So wie Hugh Vincent Lauren Gilbert ansieht, sieht Robert Faulkner dich an.“
Ich wurde knallrot, mein Mund klappte auf und ich bereute, dass ich gefragt hatte.
Luis lachte leise. „Nicht enttäuscht sein, Anabel, du hattest nie eine Chance bei Faulkner.“
Anabel war wahrscheinlich genauso rot wie ich.
„Na, dann warst du ja umsonst eifersüchtig, Luis“, konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen.
Sein wissendes Grinsen verblasste ein wenig.
„Sende die SMS. Wir gehen Essen und treffen uns in eineinhalb Stunden wieder hier“, erklärte ich bestimmt.
„Eineinhalb Stunden?“, hakte Anabel ungläubig nach.
„Ja, wir holen die verpassten Pausen der letzten Woche nach.“
„Ein Hoch auf Lisa“, jubelte Luis, umfasste Anabels Mitte und küsste sie schmatzend auf den Mund.
Paul vom Catering händigte mir eine große Schüssel mit Oliven aus. „Sonst sind sie verdorben. Seit einer Woche stehen sie hier und außer Robert Faulkner mag sonst niemand Antipasti“, erklärte er entschieden und setzte mürrisch hinzu: „Amerikanische Fastfood-Junkies.“
Glücklich ging ich mit meinem Salat mit Putenbruststreifen und Ananas und der Schüssel Oliven an meinen Stammplatz.
Ich hatte schon den halben Teller leer, als Robert endlich auftauchte – mit dem gleichen Essen auf dem Tablett wie ich. Er hatte noch immer die Haare glatt frisiert, aber den Smoking gegen seine eigenen Jeans und das T-Shirt von heute Morgen getauscht.
„Hi“, strahlte ich ihn an. Er blinzelte und strahlte zurück. „Wie war’s bei dir?“, fragte er leise.
„Mh. Anabel ist wirklich ein ergiebiger Quell. Und bei dir?“
Er verschluckte sich beinahe an seinem Wasser. „Was hat sie gesagt?“, fragte er hustend.
„Du zuerst. Wie war’s mit David?“
„David waren auch die Gerüchte über dein nächtlich parkendes Auto zu Ohren gekommen. Er macht sich die schlimmsten Vorwürfe.“
„Oh.“
„Keine Bange. Lass ihn ruhig ein wenig schmoren. Er hat dich in der letzten Woche viel zu hart behandelt.“ Robert begann zu essen. „Ansonsten lief es sehr gut. Rachel tanzt für ihr Leben gern. Das vereinfacht solche Szenen ungemein.“
„Sie sieht bestimmt himmlisch in einem Abendkleid aus“, sagte ich sinnend.
„Ich würde dich gerne mal in einem sehen“, erklärte Robert und ich sah ihm an, dass er gerade jetzt versuchte, es sich vorzustellen.
„Ich glaube, seit meinem Abschlussball habe ich keines mehr getragen.“
„Und die Hochzeit deiner Schwester?“
„Die war vor dem Abschlussball.“
„Heißt das, du warst seit der High School nie mehr zum Tanzen aus?“, fragte Robert erstaunt.
„So, wie Millionen anderer Amerikaner auch“, erwiderte ich leichthin. „Magst du von meinen Oliven? Paul hat sich beschwert, dass die ganze letzte Woche niemand diese Oliven gegessen hat.“
„Quatsch. Er hat dich
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