Schauspieler küssen anders (German Edition)
Frauenarzt. Ich sage dir sofort Bescheid, sobald es wieder klappt“, versprach ich zähneknirschend.
Stephanie sah mich durchdringend an. „Ich weiß, es geht mich nichts an, aber, wenn der Sport schon nicht klappt, wie … ich meine … Sex?“
Ich biss mir auf die Lippen. Das Thema wollte ich mit niemandem erörtern. „Es geht dich nichts an, Steph“, sagte ich sanft. „Und ich werde wohl nie so weit gehen und mich zu diesem Thema äußern. Schon gar nicht im Zusammenhang mit Robert Faulkner.“
Sie sah enttäuscht aus. „Schade. Es wäre ein Trost zu hören, wenn er wenigstens im Bett eine Niete wäre, wo er doch in allem anderen so perfekt ist.“
Ich zuckte die Achseln und stand auf. „Ich muss heim, Steph. Danke für den Kaffee. Wenn du möchtest, helfe ich dir die Tattoos oder Wandbemalungen zu machen.“
Stephanie umarmte mich stürmisch – diesmal richtig.
Wir verabschiedeten uns und sie wollte mich anrufen, sobald alles für die Wände bereit war.
Die kommenden Wochen sahen Robert und ich uns mit Ausnahme des Frühstücks nicht oft. Er hatte verschiedene Auftritte in Talkshows und flog dafür beinahe jeden Tag durch ganz Amerika. Chicago, New York, Atlanta, Phoenix, San Diego, San Francisco, Miami waren ein paar, die ich mir gemerkt hatte. Außerdem war Mittwochabend die Premiere des Films.
Bei uns zu Hause wurde es hektisch. Unser Heim. Seltsam, wie schnell ich mich daran gewöhnt hatte. Jim Montague, sein Agent, und seine PR-Managerin Melissa waren stundenlang anwesend. Robert stellte mich ihnen noch einmal vor. Jim war ein gut aussehender Mann Anfang vierzig. Er hatte kurze, blonde Haare, nicht viel länger als ein Marine. Als er mich sah, machte er große Augen.
„Wir kennen uns doch!“, sagte er.
„Äh, vielleicht haben Sie mich am Set von Storming Love gesehen“, sagte ich eingeschüchtert.
Er musterte mich von oben bis unten. „Was werden Sie anziehen?“
„Jeans, T-Shirt und Flip-Flops.“
Er starrte mich ungläubig an.
Ich lächelte entschuldigend. „Ich werde mir alles schön von zu Hause aus ansehen“, erklärte ich.
„Wieso?“, fragte Melissa verblüfft.
„Sie hat Angst, sie könnte mich blamieren.“ Robert schnaubte missbilligend neben ihr.
Alle drei hatten mich umzingelt und ich kam mir vor wie ein in die Ecke gedrängtes Kaninchen.
„So ein Blödsinn“, sagte Jim sofort. Sein Blick war nicht nur abschätzend, er war … kokett. Sofern man das bei einem Mann sagen konnte. Ich betete, dass Robert diesen Blick nicht wahrnahm. Nein. Robert sah mich an. Immer noch sauer.
„Die Diskussion hatten wir bereits“, sagte ich leise. „Ich bin noch nicht so weit.“
Die Schelle am Tor rettete mich. Als ich zum Fernsprechtelefon eilte, hörte ich Melissa sagen: „Wer hätte gedacht, dass du die einzige Frau findest, die sich weigert an deiner Seite gesehen zu werden? Wir können dich noch die nächsten Jahre als Junggesellen verkaufen und deinen Wert in die Höhe treiben.“
Knurrte Robert etwa?
Ich kicherte und sah nach, wer am Tor stand. Sein Make-up Artist.
Als ob er den nötig hätte! Trotzdem öffnete ich und bat ihn freundlich lächelnd herein.
„Ah, Sie sind Roberts Schwester? Sie sehen sich überhaupt nicht ähnlich!“ Er schüttelte mir begeistert die Hand, dann kniff er ein wenig die Augen zusammen. „Habe ich Sie nicht mal am Set gesehen?“
„Ja, hast du“, rief Melissa von hinten. „Und das ist nicht Roberts Schwester.“
Ich warf ihr einen flehenden Blick zu und sie verdrehte die Augen.
„Ach, deshalb. Kenny Long. Erfreut, Sie kennenzulernen. Haben Sie heute Abend schon was vor?“
Ich starrte ihn mit offenem Mund an.
„Ja, hat sie“, blaffte Robert hinter mir. „Und auch morgen und übermorgen und den Rest ihres Lebens.“
Kenny sah ihn groß an und ich konnte den Klick in seinem Gehirn regelrecht hören, als er begriff, weshalb Robert so wütend war.
Diesmal klappte sein Mund auf und er starrte mich wieder an.
Ich zuckte entschuldigend die Schultern. „Ich glaube, ich verziehe mich. Bis später.“
„Entschuldige, Rob“, hörte ich Kenny noch sagen. „Ich konnte doch nicht wissen, was läuft. Ihr habt immer nur zusammen gegessen.“
Ich machte schnell die Tür zu meinem neuen Arbeitszimmer hinter mir zu. Ich hatte ein weiteres Gästezimmer umfunktionieren dürfen, was ich auch brauchte. Vor ein paar Tagen hatte David angerufen und mich gebeten, den Film zu übernehmen. Er versicherte mir, er wolle nichts weiter, als
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