Schauspieler küssen anders (German Edition)
können.“
Allerdings meldete sich Stephanie doch schon vorher. „Lisa? Hier ist Stephanie.“
Ich war überrascht. Ihre Stimme klang ganz anders als sonst. Nicht dieser aufgedrehte Gesang, wie eine Kellnerin ihn anschlug. Sie klang eher vorsichtig und normal.
„Hi Steph. Was gibt’s?“
„Ich wollte dich bitten, dir die Räume zu meiner neuen Praxis anzuschauen und mir ein paar Tipps zu geben, wie man sie herrichtet. Ich weiß, dass du keine Zeit hast, aber wenn du mir sagst, wie ich es machen soll, wäre ich dir echt dankbar.“
Ich versprach, nach Feierabend sofort vorbeizukommen. Hoffentlich erwartete sie nicht, dass ich Robert mitbrachte.
Die Räume waren klein und dunkel. Nicht unbedingt perfekt für eine Praxis, die man sich immer hell und offen vorstellt. Aber Stephanie erklärte, sie seien sehr günstig und für den Anfang müsse es reichen. Wenn sie in ein paar Jahren einen gewissen Kundenstamm hätte, könne sie sich nach etwas anderem umschauen.
„Nimm dieses zarte Gelb hier und ein cremiges Weiß für die Wände. Alles andere erdrückt und verdunkelt oder beunruhigt. An diese Wand würde ich ein Rankenmuster oder Blumen malen. Es gibt für Wände auch diese hübschen Tattoos zum Aufkleben. Oder du bringst erst ein wenig Struktur in Rankenform auf die Wand und bemalst diese. Wasser vermittelt immer eine beruhigende Wirkung. Ein kleiner Zimmerbrunnen, etwas das plätschert in jeder Ecke. Die sind nicht mehr teuer. Du könntest sie auch selbst machen. Die Pumpen sind ganz billig und dann musst du nur noch alles über ein paar Steine fließen lassen.“
„Bei dir hört sich immer alles so einfach an“, stöhnte Stephanie. „Als hätte man selbst drauf kommen müssen. Komm mit, ich mache uns einen Kaffee. Wenigstens das klappt schon mal hier.“
„Könntest du auch im Wartezimmer anbieten. Ein paar Getränke meine ich.“
Stephanie machte sich fleißig Notizen, und als wir alles soweit besprochen hatten, seufzte sie und sah mich dankbar an.
„Du hast endlich mal den richtigen Job“, meinte sie anerkennend.
„Ja, er gefällt mir sehr gut“, sagte ich und lächelte in meine Tasse.
„Und du lernst jetzt alle Stars kennen.“
Ich wurde misstrauisch. Waren wir endlich beim Thema Robert angelangt?
„Hör mal, Lisa, ich wollte mich entschuldigen“, sagte sie da unvermittelt. „Du brauchst nicht so überrascht zu gucken, ich weiß, dass ich ein kleines verwöhntes Monster bin, aber ich habe trotzdem ein schlechtes Gewissen seit dem Barbecue bei Mum und Dad.“
Ich sah sie weiterhin groß an.
„Ich war echt überwältigt und es ging mit mir durch. Ich meine, du weißt ja hoffentlich, dass ich dir nie so wehtun könnte, oder?“
Ich wusste immer noch nicht, was ich sagen sollte.
„Mum hatte mir nur gesagt, du würdest einen Mann mitbringen. Im Nachhinein denke ich, sie wusste Bescheid“, fügte sie düster hinzu. „Aber egal, wer rechnet denn mit Robert Faulkner? Ich dachte eigentlich mehr an David Garth. Und ich muss gestehen, ich war richtig neidisch auf dich. Wie schaffst du es immer so tolle Typen aufzureißen?“
Ich starrte sie groß an. „Hey, ich bin geschieden. Was ist da mit Aufreißen gemeint?“
„Alec war ein Spitzentyp“, sagte sie schlicht.
Ich schluckte. Mein Gewissen rührte sich wieder.
„Egal, was Robert da mit mir beim Grillen gemacht hat, ich hatte es verdient. Trotzdem bin ich noch immer neidisch.“ Der letzte Satz war geflüstert und in ihren Augen schimmerte es verdächtig.
„Du weinst doch nicht etwa?“, fragte ich skeptisch. „Wenn es dich beruhigt, ich kann es selber noch nicht fassen. Ich meine, sieh mich an und sieh dich an. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass Robert mich, sobald er dich sieht, fallen lässt und ich ihn die nächsten Jahre bei Familiengesellschaften an deiner Seite sehen würde.“
„Ach Lisa, du konntest dich noch nie gut selbst einschätzen. Das einzige was dir vielleicht fehlt, ist ein bisschen Sport. Ich weiß ja, warum das noch nicht klappt. Aber sobald dein Unterleib wieder funktioniert, fahren wir beide einmal gemeinsam in ein Fitnessstudio.“
Ich zog eine Grimasse.
„Das bist du ihm schuldig“, sagte Stephanie streng. „Wenn du demnächst auf all diese Premieren und Talkshows mitgehst, möchtest du doch nicht aussehen wie Michael Jacksons Ex. Die zweite wohlgemerkt. Oder?“
Mir klappte der Mund auf. Das war eine furchtbare Vorstellung.
„Okay. Ich habe nächste Woche einen Termin bei meinem
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