Schaut nicht weg

gewährleisten. Das Bundesverfassungsgericht hat mehrfach betont: Es besteht ein unabweisbares Bedürfnis für eine wirksame Strafverfolgung und Verbrechensbekämpfung. Es besteht ein öffentliches Interesse an einer möglichst vollständigen Wahrheitsfindung im Strafverfahren – natürlich nicht um jeden Preis. Die wirksame Aufklärung gerade schwerer Straftaten ist wesentlicher Auftrag eines rechtsstaatlichen Gemeinwesens.
    Um diesem Schutzauftrag gerecht zu werden, haben die Strafverfolgungsbehörden in Bund und Ländern bereits entsprechende Schwerpunkte gesetzt. So wurde im BKA 1999die »Zentralstelle für anlassunabhängige Recherchen in Datennetzen« (ZaRD) eingerichtet mit dem Auftrag, das Internet regelmäßig systematisch nach strafbaren Inhalten zu durchstreifen. Seit 2005 ist die ZaRD zentrale Koordinierungs- und Anlaufstelle sowie Geschäftsstelle der »Koordinierungsgruppe für anlassunabhängige Recherchen im Internet« (KaRIn), der derzeitig die Zentralstellen für Internetrecherchen des Zolls und der Landeskriminalämter in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz angehören.
    Daneben haben einige Bundesländer eigene Internetrecherchedienststellen und darüber hinaus so genannte Online-Wachen eingerichtet, die es Opfern von Internetkriminalität ermöglichen, Straftaten direkt im Internet anzuzeigen.
    Strafverfolgung und gerade auch Prävention müssen in diesem Zusammenhang als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen werden. Eine Gesellschaft muss sich nicht zuletzt daran messen lassen, wie ernst sie den Schutz ihrer jüngsten Mitglieder nimmt.
    Die Verantwortung für den Kinderschutz ist dabei auch vom privaten Sektor und insbesondere von den sozialen Netzwerken im Internet zu tragen. Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen kann nur erfolgreich verhindert werden, wenn es uns gelingt, die Öffentlichkeit für den Kinderschutz weiter zu sensibilisieren. Zugleich müssen wir die Signale von Kindern immer ernst nehmen.
    Darüber hinaus gilt es, Kinder und Jugendliche auf mögliche Gefahren vorzubereiten, ihre Fragen zu beantworten und sie zu einem sicherheitsbewussten Verhalten im virtuellen Raum ebenso wie in der realen Welt anzuleiten. Gemeinsam mit Eltern und Lehrern sollten einerseits ihr Informationsbedarf und ihre Neugierde gestillt werden. Andererseits müssen sie über die Gefahren einer sorg- undarglosen Nutzung des Internets aufgeklärt werden. Die Steigerung der Medienkompetenzen ist als eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen.
    Mit Herz und Sachverstand stellen sich Innocence in Danger e.V. einer Entwicklung entgegen, die viele entweder ignorieren oder als bedauerlichen Begleitumstand eines vermeintlich unregulierbaren Mediums Internet betrachten. Besonders hervorzuheben ist, dass sich Innocence in Danger e.V. nicht nur als Lobbygruppe für die Opfer sexuellen Missbrauchs versteht, sondern durch seine Mitarbeit an neuen Therapiekonzepten gleichzeitig praktische Hilfe anbietet.
    Der Entstehung dieses Buches liegt die Motivation der Autorin zugrunde, dem sexuellen Missbrauch von Kindern in unserer Gesellschaft und der Verbreitung von Kinderpornografie den Kampf anzusagen. Die Leserinnen und Leser finden darin wichtige Informationen über sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, über Präventionsmöglichkeiten und Hilfsangebote für die Opfer. Dieses Buch ist daher ein weiterer entscheidender Baustein im Kampf gegen sexuellen Missbrauch und Kinderpornografie

Dank
    Mein Dank geht an das großartige Team des Kreuz Verlags, das mich immer mit sanftem Nachdruck motiviert hat, dieses Buch doch in Angriff zu nehmen! Gleichzeitig einer einzigartigen Gemeinschaft von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen bei Innocence in Danger e.V. allen voran unsere Geschäftsführerin und Freundin Julia von Weiler. Wir haben viel gemeinsam bewegen können in den letzten Jahren und ich durfte Wesentliches und Wichtiges lernen. Wir haben noch viel zu erreichen – und werden weiterhin mit viel Herzblut und Freude für die Sache kämpfen.
    Zu guter Letzt danke ich meinem geliebten Mann und meinen Töchtern. Sie sind der Fels in der Brandung, ohne sie wäre alles nicht möglich.
    Als Christin glaube ich an die Unendlichkeit des Lebens. Jedoch bin ich der festen Überzeugung, dass ein großer Teil dieser Unendlichkeit in unseren Kindern liegt. In ihnen leben wir fort – was auch immer wir ihnen mitgeben, werden sie an kommende Generationen