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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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eine olympische Flagge.“
    Warum war sie nochmal hierhergekommen? Sie hätte einfach ihrem Instinkt folgen und ins Bett gehen sollen.
    Seine Finger fuhren unter den Rand des Geschenkpapieres und er öffnete es so vorsichtig, als enthalte es doch einen Sprengsatz. Als er das Papier entfernt hatte, hob er den Deckel der Box und sah hinein.
    Er fuhr erstaunt mit dem Daumen über die Schrift auf dem Fotoalbum. Das Leben von Will Sinclair. Er hob die Augen.
    „Mach es auf“, flüsterte sie.
    Er starrte sie noch einen Augenblick lang an, als erwäge er, das Geschenk abzulehnen. Doch endlich öffnete er das Buch und schlug die erste Seite auf. Dann die zweite und dritte. Dort waren Fotos von Will und ihm als Kleinkinder am Strand. Will, der als älterer Junge von einem Baum hing und Alex, der darunterstand und lachte. Die beiden Jungen in ihren Highschooluniformen.
    Er hatte es noch nicht ganz durchgeblättert, als er das Album wieder zuklappte. Erschöpft ließ er sich in den Stuhl sinken. „Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Es ist zu dunkel, um es wirklich zu sehen. Es ist nichts, wirklich. Nur ein kleines –“
    „Hör auf damit. Sag das nicht.“ Er legte das Album auf einen Stuhl und ließ sich neben sie in den Sand nieder. „Es ist etwas. Es ist alles. Du hast das für mich gemacht.“ Seine Stimme klang rau und fragend, als er ihre Hände hielt. „Wie?“
    Die Wellen trafen den Strand, nur um sich gleich wieder zurückzuziehen. Obwohl bereits der Mond über ihnen schien, erfüllte die Wärme der längst untergegangenen Sonne immer noch Lucys Haut. „Deine Mutter hat mir geholfen. Sie hat mir Bilder gemailt. Ich bin sicher, ich habe sie zu Tode genervt. Jetzt kann sie mich bestimmt nicht mehr leiden.“
    „Sie ist von dir begeistert.“ Sein Blick lag auf ihr und war so intensiv, dass sie am liebsten zur Seite geschaut hätte. „Wie könnte man das nicht?“ Und dann küsste er sie.
    Seine Lippen berührten die ihren mit einer Intensität, die ihr den Atem raubte. Lucy schlang ihre Arme um Alex. Er klammerte sich an sie wie an eine Rettungsleine, als wäre sie der Balsam für sein geschundenes Herz. Sie ertrank in ihm und konnte nichts dagegen tun. Sie wusste nicht einmal, ob sie es überhaupt wollte.
    Alex hob seinen Kopf.
    Ihre Augen trafen sich.
    Sie fühlte seinen Herzschlag. Alex ergriff ihre Hände, und ihr Puls wurde immer schneller.
    „Danke, Lucy Wiltshire.“
    „Gerne.“
    „Noch nie hat jemand so etwas für mich getan!“
    Die Schatten der Flammen tanzten auf seinem Gesicht, doch sie wusste, dass sie nichts im Gegensatz zu den Schatten auf seinem Herzen waren. „Vielleicht kannst du dir in den nächsten Tagen den Rest anschauen.“ Sie drückte seine Hände. „Du hast eine wundervolle Familie, Alex. Sie lieben dich. Und ich weiß, dass dein Bruder dich auch geliebt hat. Man sieht es auf den Fotos.“
    Er nickte langsam. „Es ist im Moment schwer, in ihrer Nähe zu sein.“
    „Keiner zwingt dich dazu, dir die Zeit mit deiner Familie hier verdienen zu müssen. Dein Bruder würde nicht wollen, dass du ein Leben führst, als wärst du ständig auf der Flucht.“
    „Ich habe ihn im Stich gelassen, Lucy!“
    „Nein, hast du nicht. Du bist ein eigenständiger Mensch. Du musst keine Kinder retten und dich Mörserbeschuss aussetzen.“
    „Ich will einfach mehr sein. Ich will, dass mein Leben einen Sinn hat.“
    „Aber das hat es doch.“ Lucy ließ seine Hand los und fuhr ihm durch das dunkle Haar. „Du bist ein guter Mann, der gute Dinge tut. Wann wirst du endlich damit zufrieden sein und dir selbst gestatten, glücklich zu werden?“
    „Ich weiß nicht.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich kann es im Moment einfach nicht.“
    Es gab nichts, was sie noch sagen konnte. In gewisser Weise war sein Schmerz zu ihrem geworden, aber er war derjenige, der die Wahrheit akzeptieren musste.
    Gott, öffne ihm die Augen.
    Alex räusperte sich etwas verlegen, bevor er aufstand. „Ich habe auch etwas für dich. Geh nicht weg.“ Er lief zum Haus und ließ Lucy mit ihren Gedanken alleine.
    Ein paar Minuten später kam er mit einer pinkfarbenen Geschenktasche zurück.
    Lucy riss voller Freude und Erwartung das weiche Seidenpapier heraus, das in die Öffnung der Geschenktasche gestopft worden war. Was sie dann erblickte, trieb ihr Tränen in die Augen.
    Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart..
    „Oh.“ Sie hielt das Original-Drehbuch des Films in Händen.

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