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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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„Himmel!“
    Alex tippte auf das Cover. „Und das hier vorne drauf ist –“
    „William Shatners Unterschrift!“ Lucy konnte nicht mehr atmen.
    „Du wirst jetzt aber nicht wieder ohnmächtig, oder?“
    Sie konnte nicht aufhören, Alex anzustarren. Dann das Drehbuch. Dann wieder Alex. „Woher hast du das?“
    „Ich habe Beziehungen.“ Sein Lächeln war schief, als er seine Hände in die Taschen schob. „Ich habe es aufgespürt, als dein Bild von Leonard Nimoy zerstört wurde.“
    Lucy sog die Meeresluft ein. „Ich liebe es.“
    „Hey, hör auf damit.“ Er wischte ihr eine Träne von der Wange. „Du weißt, dass ich nicht mit sowas umgehen kann.“
    „Es ist … wundervoll. Es ist Captain Kirk. Es ist–“
    Liebe.
    Es war Liebe.
    Der Gedanke ließ ihr Herz erzittern.
    Alex war ihr Freund geworden, ihr Ritter. In gewisser Weise kannte sie ihn besser als Morgan. Mit Sicherheit besser als Matt. Er hatte sie in ihren besten und schlimmsten Zeiten gesehen. Er hatte sie zum Lachen gebracht. Und zum Nachdenken.
    Aber Alex war Sportler, Strandhausbesitzer und Smokingträger.
    Und sie war nichts von alledem.
    Mit geschlossenen Augen verfluchte Lucy ihre Dummheit. Sie verehrte einen Mann, der sie niemals lieben würde. Einen, in dessen Leben eine Frau und eine Familie keinen Platz hatten.
    „Stimmt irgendetwas nicht?“
    Ja , dachte sie elend, als er sie an sich zog. Etwas stimmt nicht .
    Sie hatte sich in ihren Verlobten verliebt.

35. Kapitel
    E s war wie eine Woche altes Hackfleisch. Eine Wolke von Altem-Damen-Parfüm, zerplatzte Fliegen auf der Windschutzscheibe. Liebe … war einfach widerlich.
    „Nochmal, Lucy. Ich halte dir zwei Bilder hin. Welches davon zeigt die Frau vom Abgeordneten Shiveley?“
    Clare saß neben Lucy am Frühstückstisch und umklammerte ihre geliebten Lernkarten. In ein paar Minuten würde Alex sie zur Kirche abholen. Anstelle des normalen Gottesdienstes würden sie Chuck mit seiner Jugendgruppe helfen. Alex hatte sie gewarnt, dass sie sich umso weniger sehen würden, je näher die Wahl kam. Es war mittlerweile eine Woche her, dass sie den Strand verlassen hatten. Genug Zeit, den seltsamen Gedanken loszuwerden, dass sie in Alex verliebt war. Sie hatte immer noch die Hoffnung gehabt, dass das, was sie für Alex fühlte, nichts als eine Schwärmerei war. Vielleicht hätte man es auch als Abhängigkeit bezeichnen können. Aber nein.
    Es musste Liebe sein. Es ging nicht mehr weg.
    „Lucy –“
    „Die auf der rechten Seite.“ Sie seufzte und nahm ihre Kaffeetasse.
    „Du findest das vielleicht albern, Schatz, aber diese Frauen verkörpern wichtige Allianzen, die du vielleicht irgendwann einmal eingehen musst.“
    Nun, sie würde Alex nicht heiraten, was sollte also das Ganze? Ihre gesellschaftlichen Aufgaben fielen ihr mittlerweile leichter, aber nervig waren sie immer noch. Diese Woche war sie sogar nur mit Clare bei irgendeiner Veranstaltung gewesen, obwohl es ohne Alex die reinste Qual war. Sie passte einfach nicht zur politischen Elite und den Wohlhabenden South Carolinas. Sie würde niemals so glamourös sein können.
    „Du hast bei der Spendensammlung am Dienstag einen Superjob gemacht.“ Clare steckte die Fotos zu dem Stapel auf ihrem Schoß. Sie hatte Lucy abgefragt, seit Julian ihnen Pfannkuchen mit Schinken serviert hatte. Vor fünfundvierzig Minuten. „Bis darauf, dass du Mrs Peabody mit ihrer Mutter verwechselt hast, ist der Abend glänzend verlaufen. Du hast dich weiterentwickelt.“ Sie streckte ihre Hand aus, um Lucys zu tätscheln. „Sehr gut weiterentwickelt.“
    Lucy sah auf ihre Uhr. Alex wäre frühestens in zehn Minuten hier. Er war immer pünktlich, aber nie zu früh. Sie vermisste sein Gesicht. Den Duft, der zu ihm gehörte. Und sein Lachen. Er hatte sie jeden Tag angerufen, aber anstatt wie sonst immer sofort ranzugehen, hatte sie ihn öfter auf die Mailbox sprechen lassen. Bald war die Wahl und danach würden sie beide ihrer Wege gehen. Er würde in den Kongresssonnenuntergang reiten und sie würde wieder die kleine Sozialarbeiterin und gesellschaftliche Außenseiterin sein. Es wurde Zeit, ein paar Grenzen zwischen ihnen zu ziehen und sich von der Droge namens Alex fernzuhalten.
    „Würdest du gerne über deinen Vater reden?“
    Lucy hob erstaunt über Clares nebensächliche Frage den Kopf. Sie konnte mit der Bezeichnung Vater immer noch nichts anfangen. Dies war ein Titel, den man sich verdienen musste. Einfach nur die eine Hälfte der Gene

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