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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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leisten konnte. „Was noch?“
    „Dann hat sie gesagt: ‚Mein Sohn ist dein Vater.‘ Einfach so.“ Wieder ließ sie ihr Gesicht in die Hände sinken. „Ich weiß jetzt ganz genau, wie sich Luke Skywalker gefühlt hat, als er hörte, dass der Dunkle Lord sein Vater ist.“
    „Hat Clare dir einen Beweis gegeben?“
    „Sie hat ein paar Fotos mitgebracht – Steven als Baby. Steven als Teenager. Aber was beweisen schon Fotos? Ich meine, als Babys sehen wir doch sowieso alle gleich aus.“ Eine feuchtwarme Brise fuhr durch die Bäume und zupfte an Lucys zerzaustem Haar. „Ich meine, wir waren beide ziemlich blass. Und sein Haar stand zu Berge, als wäre er vom Blitz getroffen worden – genau wie bei mir. Aber das bedeutet doch rein gar nichts.“
    Alex ’ Handy vibrierte in seiner Tasche. Er sah auf das Display und seufzte innerlich. Er musste den Anruf entgegennehmen, konnte Lucy aber nicht einfach allein lassen. „Und was waren deine Worte, als du ihr gesagt hast, dass das für dich kein Beweis ist?“
    „Ich weiß nicht.“ Lucy rupfte einen Grashalm der Gehwegbepflanzung heraus. „Ich bin weggerannt. Hab sie einfach mit ihrem seltsamen Freund in meiner Wohnung gelassen.“
    „Weil ein Spaziergang im Morgenmantel und mit Schneestiefeln dir sinnvoll erschien?“
    Lucy zog ihre Augenbrauen zusammen. „Als wären deine Ideen alle brillant. Im Enquirer habe ich gelesen, dass du letztes Jahr zwei Freundinnen hattest, die gleichzeitig in Malibu in deinem Strandhaus aufgetaucht sind. Zwei Freundinnen, die nichts voneinander wussten.“
    „Tut mir leid, aber zwei Frauen und ich? Das nennst du nicht brillant?“ Ein Blick in Lucys Gesicht genügte, um Alex zu sagen, dass er lieber den Anruf hätte annehmen sollen. „Du darfst nicht alles glauben, was du liest. Sieh dir nur die ganzen Geschichten über uns an. Und jetzt erzähl mir noch mal, was du über deinen Vater weißt.“
    Lucy presste die Finger an die Schläfen und ratterte ihre Liste herunter. „Mein Vater war bei der Air Force. Ist bei einem Übungsflug ums Leben gekommen. Hat meine Mutter nie geheiratet, aber sie hatten es vor. Er war Waise. Ich habe ihn nie kennengelernt, aber ich habe Fotos von ihm.“
    „Und siehst du ihm ähnlich?“
    „Weiß ich nicht. Ich denke schon. Vielleicht.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich sah eher meiner Mutter ähnlich.“
    „Es gibt einen Weg, herauszufinden, ob Steve wirklich dein Vater war.“
    „Clare sagte, sie hätte einen unwiderlegbaren Beweis bei sich zu Hause.“
    Alex erhob sich. „Dann lass uns dahin fahren.“
    „Nein!“ Lucy ergriff seine Hand. „Das kann ich jetzt nicht.“ Sie fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. Alex sah sie wie in Zeitlupe. Selbst mit ihren zerzausten Haaren sah sie wunderschön aus. „Ich will sie nicht sehen. Ich will einfach nur nach Hause. Ich will mein altes Leben zurück. Und ich will, dass diese Frau aus meiner Wohnung verschwindet. Und –“
    „Du willst eine bessere Wahl in Bezug auf dein Schuhwerk treffen?“
    Lucy warf einen Blick auf ihre mit Fell besetzten Schneestiefel. „Das war das Einzige, was ich in meiner Garderobe gefunden habe. Ich hab sie mir auf dem Weg nach draußen geschnappt.“ Und dann fing sie wieder an zu weinen.
    Alex strich ihr mit der Hand über die Wange. Er musste schnell mit Finley essen und sich dann wieder auf den Weg ins Büro machen, aber er konnte Lucy auch nicht in Boxershorts am Straßenrand herumsitzen lassen.
    „Lucy, du lässt mir keine Wahl.“ Er fragte sich, ob sie merkte, dass sie immer noch seine Hand hielt. „Es ist Zeit, dir das Hauptquartier für meine Kampagne zu zeigen. Du musst mein Team kennenlernen. Ich will dir einen Einblick in mein Leben geben.“ Wieder fuhr er ihr sanft über die Wange. „Und dir zeigen, wie man bei Nacht und Nebel Werbeschilder in Rasenflächen rammt.“
    Sie schniefte. „Ich sehe schrecklich aus.“
    Er bedachte ihren Pyjama mit einem kurzen Blick. „Nichts, was ein bisschen Lipgloss nicht beheben könnte.“
    Lucy im Büro zu haben, würde helfen, auch Finley zu beschäftigen.
    In letzter Zeit hatten es seine Eltern schwer mit Finley und Alex vermutete, dass sie nur eine kleine Auszeit hatten haben wollen, als sie eine Bruder-Schwester-Unternehmung vorgeschlagen hatten.
    Augen, so blau wie der Sommerhimmel, sahen ihn forschend an. „Findest du, dass ich eine Katastrophe bin?“
    „Nein.“ Nur er und Jesus würden wissen, dass das nicht ganz die Wahrheit war.

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