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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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Auch die neue Ausgabe der Vogue, die sich Lucy nur gekauft hatte, weil sie Alex zuliebe einen neuen Kleidungsstil ausprobieren wollte, war aufgeweicht worden. Lucy hatte sie sich noch nicht einmal angeschaut. Sie hätte es bestimmt getan. Vielleicht. Denn wer wollte nichts über Handtaschen wissen, die mehr kosteten als ihr Auto oder über Ohrringe, die optisch den Hals verlängerten und das Bankkonto überzogen?
    „Lucy, ich rede mit dir.“
    Und jetzt stand Morgan vor ihr.
    „Riechst du das?“ Lucy schnüffelte die abgestandene Luft ihrer Wohnung. „Es stinkt irgendwie, oder?“
    „Das Einzige, was hier stinkt, ist die Tatsache, dass du mir monatelang Dinge verschwiegen hast.“ Sie streckte Lucy die Zeitung hin und wedelte damit auffordernd vor der Nase ihrer Freundin herum. „Hier steht, dass Alex und du euch seit mindestens fünf Monaten trefft. Es gibt sogar Fotos, die das belegen.“ Sie zeigte auf eines der Bilder, die mit viel Know-how am Computer entworfen un der Presse zugespielt worden waren. „Guck, hier sieht man Alex und dich beim Skifahren in Colorado am fünften Januar.“
    „Mhm.“
    „Zufälligerweise weiß ich, dass du an diesem Tag garantiert nicht im Skigebiet von Vail warst. An diesem Tag hat mir Chuck nämlich den Heiratsantrag gemacht und du hast dich in unserem Kofferraum versteckt und Fotos gemacht. Erinnerst du dich?“
    „Ich erinnere mich noch, dass ich an diesem Abend ein paar störrischen Eseln ziemlich nahe gekommen bin.“
    „Ich verstehe das nicht!“ Morgan ließ das Magazin sinken. „Erst fängst du an, dich mit Alex zu treffen. Du servierst Matt ab, was mich übrigens überhaupt nicht stört. Aber jetzt soll ich glauben, dass eure Beziehung schon seit Anfang des Jahres läuft?“
    „Also gut.“ Lucy konnte es nicht länger vor sich herschieben. „Ich bin eine Lügnerin, Morgan. Ich gehöre zum Abschaum der Gesellschaft.“ Lucy stieß einen erschöpften Seufzer aus und ließ sich auf ihr Sofa fallen. „Ich bin auf die dunkle Seite gewechselt.“
    Morgan stieß ein kurzes Lachen aus, doch Lucy fuhr ohne Unterbrechung fort. „Ich wollte es dir schon lange sagen. Aber ich habe nie den richtigen Zeitpunkt gefunden. Außerdem wollte ich dir nicht die traurige Mitteilung machen, dass deine beste Freundin im Begriff ist, wegen ihrer Sünden von Gott von diesem Planeten verbannt zu werden.“
    „Sag mir einfach, was los ist.“
    Und das tat Lucy endlich. Sie gestand Morgan jedes einzelne Detail ihrer Abmachung mit Alex.
    Als sie fertig war und ihr Herz ausgewrungen hatte wie einen nassen Waschlappen, starrte Morgan sie einfach nur mit offenem Mund an. Völlig perplex und schweigend.
    „Morgan?“
    Ihre Freundin stand auf und ging in die Küche. Sie schenkte sich eine Diätcola ein, ohne Eis. Dann schlurfte sie zurück und kippte die Cola in einem Schluck herunter. Sie wandte ihre funkelnden Augen Lucy zu. „Bist du völlig durchgeknallt?“
    „Nein, ich –“
    „Du hättest zu mir kommen sollen. Du hättest es mir erzählen müssen.“
    Jetzt erwachte auch Lucys Temperament. „Damit du es mir ausredest?“
    „Ja!“
    „Was hatte ich denn für eine Wahl?“
    „Ich weiß nicht.“ Morgan schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Vielleicht hättest du Gott lieber die ganze Sache überlassen sollen, anstatt eine Verlobung mit einem Schürzenjäger vorzutäuschen?“
    „Alex ist ganz anders, als du denkst. Die Presse –“
    „Lucy, mach die Augen auf.“ Morgan schüttelte ihre langen Angelina-Jolie-Haare. „Der Mann ist gefährlich. Er benutzt dich.“
    „Das tue ich doch auch!“ Lucy zeigte auf die Zeitung. „Ich bin eine Meisterin im Manipulieren und wir wussten das vorher nicht einmal. Was ein weiterer Beweis dafür ist, dass ich Steven Deveraux’ Tochter sein muss.“
    „Du musst diese Sache mit Alex beenden. Das ist zu verrückt.“
    „Ich habe meine Mädchen gerettet.“
    „Das ist keine Entschuldigung.“
    „Ich habe dreizehn Leben, die von mir abhängig sind und das Gegenteil beweisen.“
    „Du hast Gott bei dieser Sache doch gar nicht zum Zug kommen lassen. Du bist einfach auf die erste verrückte Idee angesprungen, die dir über den Weg gelaufen ist.“
    Lucys Wangen glühten bei diesem Vorwurf. „Ich stand kurz davor, das Heim für meine Mädchen zu verlieren und sie wieder auf die Straße schicken zu müssen. Ich konnte ihnen das nicht antun, weil –“ Lucy unterbrach sich. Morgan würde es niemals verstehen. Sie konnte nicht

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