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Scheinbar verliebt

Scheinbar verliebt

Titel: Scheinbar verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny B Jones
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ich letztes Jahr alle auf dem Flohmarkt verkauft.“
    „Ich höre deine Impertinenz, aber ich weiß, wovon ich rede. Meine Liebe, mein Job ist es, dich für Alex perfekt zu machen.“
    „Wenn du mich in einen Taucheranzug stecken willst, gehe ich in meinem Mickey-Mouse-Hemd.“
    Clares Diamantohrringe funkelten, als sie vehement den Kopf schüttelte. „Ich sehe, wir müssen immer noch an deiner Einstellung arbeiten. Julian, merk dir das.“
    „Ich notiere es mir sofort.“ Julian streckte seine Hand aus und musterte seine Fingernägel.
    „Ich mag Charlaine’s, wenn es um Abendkleider geht, du nicht auch?“, fragte Clare und blätterte durch ein Modemagazin.
    „Ihre Entwürfe sind göttlich.“ Julian tätschelt Lucys Knie. „Sie sollten sich glücklich schätzen.“
    „Ach, nebenbei bemerkt, ich hörte, du hast deinen alten Freund gesehen, einen Mr Campbell.“
    Lucy erstarrte innerlich. „Woher weißt du, dass ich Matt getroffen habe?“
    „Meine Liebe.“ Ihre Stimme war so voller Tadel, wie nur Clare es bewerkstelligen konnte. „Ich habe in der ganzen Stadt Freunde. Und du solltest immer daran denken, dass sie dich beobachten – sie warten darauf, dass Alex oder du einen falschen Schritt machen. Vor allem im Hinblick auf die Wichtigkeit des Freitagabends solltest du keinen Gedanken mehr an diesen Matt Campbell verschwenden, sondern dein Augenmerk einzig und allein auf deinen wunderbaren Freund richten.“
    „Was meinst du mit Wichtigkeit?“ Lucys Geduld war allmählich aufgezehrt. „Das ist doch einfach nur ein weiteres langweiliges politisches Event. Ein Treffen für die Kampagne.“ Lucy starrte Clare an. „Oder etwa nicht?“
    „Wenn du es so nennen willst.“
    „Wie würdest du es denn nennen?“
    Clare schlug die Hände zusammen und setzte das wahrscheinlich erste ehrliche Lächeln auf, das sie Lucy jemals geschenkt hatte. „Eine wunderbare Nacht für einen Heiratsantrag.“

24. Kapitel
    H yperventilation. Fieber. Benommenheit. Das unbändige Verlangen nach Zucker und Kalorien.
    Und das waren noch die angenehmeren Aspekte ihrer Panikattacke.
    Lucy saß auf dem kalten Marmorboden von Clares Gästebad und wartete darauf, dass ihre Angst sie vollends hinwegspülte.
    In dreißig Minuten würde Alex hier sein, schneidig und selbstbewusst, um sie auf diese versnobte Yacht zu bringen, wo sie an seiner Seite stehen und lächeln musste. Und wo er ihr vor hunderten von Menschen einen Antrag machen würde.
    Lucy konnte es nicht. Man würde es ihnen niemals abnehmen.
    In der dritten Klasse hatte sie sich für die Theatergruppe beworben. Lucy hatte wochenlang den Text gelernt, weil sie in ihrem jungen Herzen gewusst hatte, dass sie die geborene Pocahontas war. Aber als sich der Vorhang gehoben hatte, stand sie ganz hinten auf der Bühne und spielte die Indianerin Nummer dreizehn. Kein Text. Keine Schauspielerei.
    Weil Lucy einfach keine Schauspielerin war. Ihre Lehrerin hatte es damals sofort erkannt. Und das war bis heute so. Mädchen, denen die Rolle des stummen Indianers gegeben wurde, konnten keine Scheinverlobung an den Mann bringen.
    „Ich schaffe es“, flüsterte Lucy krächzend. „Ich schaffe es.“ Dieses Mal wirkte sie ein wenig enthusiastischer.
    Herr, was ist, wenn seine Freunde über mich lachen? Was werden die Boulevardblätter schreiben? Alex Sinclair findet eine Braut und heiratet weit unter seinem Stand?
    „Wie geht’s Ihnen, Mäuschen?“, fragte Julian von der anderen Seite der Tür.
    „Schrecklich.“ Heiße Tränen rannen nun über ihre Wangen. War es zu spät, die ganze Sache abzusagen? Die Veranstaltung zu verschieben? Wie schwer konnte es schon sein, zweihundert Menschen anzurufen und ihnen zu sagen, dass sie ein andermal wiederkommen sollen?
    „Könnten Sie die Tür aufmachen?“ Julian drehte den Knauf.
    „Nein, sie klemmt.“ Ihr Abendkleid baumelte unheilsschwanger von einem Haken an der Wand. „Muss wohl noch eine Weile hier drinbleiben.“
    „Machen Sie doch bitte auf, Schätzchen.“
    „Ich kann das nicht. Sagen Sie Alex, dass ich es mir anders überlegt habe. Er wird das verstehen.“ Sie fuhr sich durch ihr wirres Haar und seufzte tief. Bei dem Versuch, ihre Locken zu bändigen, hatte sie ein Glätteisen zu Hilfe genommen, nur um etwas zwischen einer Welle und einem Desaster zu produzieren. Wie eine schlechte Achtzigerdauerwelle – nur noch schlimmer. „Ich gehe nicht auf diese Party. Sagen Sie Alex, dass ich krank bin.“
    „Seien Sie nicht albern. Er

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