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Scheiss dich nicht an - Lebe

Scheiss dich nicht an - Lebe

Titel: Scheiss dich nicht an - Lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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„dann machst halt einfach die Augen zu, okay?“
    „Okay.“
    Der Chef war also ganz auf seiner Seite, als der Biermösel auf den unnötigen Teil vom Freitagskrimi („Wieso? Warum? Weshalb?“) einfach verzichtet und den Pfarrer Schwein lieber gleich mit der Faust „Friedhof“ durch das Gitter von seinem Beichtstuhl herausgewurstet hat, ein Ad-hoc-Blick auf sein Hosentürl, an dem noch die Hendlfedern gepickt sind, hat ihm sowieso alles gesagt – „pfui, pfui und noch einmal pfui!“
    Die Beweiskette war fertig geknüpft.
    „Hättest du mit meiner Sau Trudi gemacht, was du mit dem armen Hasenscharten-Ulf und den kleinen Industriehenderln gemacht hast (und mit weiß der Teufel wem noch!), dann täte ich dich jetzt nicht mit einem Satz heißer Ohren davonkommen lassen!“ – Prack, prack! – „Dann täte ich dir den Schädel ausreißen und hinten beim Kamin wieder hineinstecken!“, hat der Biermösel den Pfarrer Schwein dann ins Gebet genommen, bevor er ihn am Ohrwascherl zum Opferstock gezogen und um Folgendes gebeten hat:
    „Einen kleinen Obolus aus deiner Dachschindel-Sammellade bitte, plus einen weiteren kleinen Beitrag aus der Kaffeekassa, aber jeweils einen sehr schönen kleinen Beitrag, danke! Und das Geld, das du der Anni weggenommen hast, damit du ihre Zwillinge zu Glöcknerinnen ausbildest, nachdem du ihr eingeredet hast, dass sie schlechte Menschen sind, das bitte auch noch, allerdings gut verzinst, da fällt mir ein: Wo sind denn die Zwillinge überhaupt?“
    „Die hab ich heimgeschickt!“
    „Und wieso?“
    „Weil sie Sünderinnen sind und sich die Nägel rot färben!“
    „Rot wie die Ärsche von den Hendln vielleicht, so rot? Und blutrot wie die Rückansicht vom Hasenscharten-Ulf vielleicht, meinst du so rot?“
    Und genau wie es der Plan für solche Fälle vorsieht, ist der Pfarrer Schwein unter der ganzen Last von seiner Schuld kurzzeitig komplett zusammengebrochen, bevor ihn der Biermösel an den Ohrwascherln noch einmal hochgezogen und ihn sich für die kleine persönliche Retourkutsche aufgestellt hat – und prack, prack!
    Als gerechte Strafe für das elende Glockenläuten hat er ihm mit beiden Fäusten gleichzeitig die Gehörgänge auf alle ewigen Zeiten verstopft, sodass er in der Hölle unten nichts mehr hören wird, wenn sie dort zur schwarzen Messe läuten und er als Einziger alleine Zurückbleiben muss, während die anderen kameradschaftlich Blockflöte spielen und nach der Messe einen Betriebsausflug unternehmen, den ganzen Zinnober halt, der so typisch für die Hölle ist.
    Weil der Pfarrer Schwein seine Fragen dann sowieso nicht mehr verstanden hätte, hat der Biermösel auch gerne auf ein Protokoll verzichtet und erst recht auf die ganze andere depperte Arbeit, die ein Gendarmenleben seit dem Ende der Kreuzzüge so freudlos macht — Verhaftung, Unschuldsvermutung, Überstellung ans Landesgericht – für was denn?
    Er hat einfach nach außen hin den Nachsichtigen gespielt und den Pfarrer in der falschen Hoffnung gelassen, dass er ihn trotz seiner immensen Verfehlungen noch einmal davonkommen lassen wird, allerdings nur, „wenn du heute Nachmittag, pünktlich zur Todesstunde vom Herrn Jesus Christus, verlässlich die Glocke vom Tripischovski läutest, ding dong, immer schön laut!“
    „Dann lässt du mich wirklich leben, großes Indianer-Ehrenwort?“, hat sich der Pfarrer gefreut wie der Sehschwache über die neue Brille, und der Biermösel hat selbst im Angesicht vom Herrn Jesus Christus die kleine Lüge nicht gescheut:
    „Ich schwörrrre!“
    Kaum war er aber mit seinen Säcken voller Geld bei der (zertrümmerten) Kirchentüre draußen, hat er es sich wieder anders überlegt. Er ist ja kein Indianer, der sich an sein Ehrenwort halten muss. Er ist ja nur ein einfacher Landgendarm, der endlich wieder seine Ruhe haben will.
    Der Biermösel hat die Todesstunde vom Pfarrer Hein dann auf heute Nachmittag, exakt drei Uhr festgelegt, da hat ihn der Herr Jesus Christus auf eine sehr schöne Idee gebracht. Und in der gewissen Vorfreude darauf sitzt er jetzt auf seinem Erlebnispark herum und zählt die Minuten, bis es endlich so weit sein wird.
    Während er noch schnell seine Präzisionsbüchse mit Schweineschmalz einschmiert, hört er schon die ersten kleinen Glocken anschlagen, ein letztes Mal läutet der da drüben seine Rasselbande zur Karfreitagsmesse zusammen, ein allerletztes Mal.
    Da schau her!, denkt sich der Biermösel dann auf einmal, als er die Kalaschnikow

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