Schenk mir dein gebrochenes Herz
werden es mehr, das passiert aber immer in Schüben.“ Sie wies auf das große eingezäunte Gehege, in dem die unterschiedlichsten Hühner herumliefen. Gleich daneben schloss sich ein großer Hühnerstall an.
„Beeindruckend“, fand Cort.
„Wenn das Geschäft mit den Eiern weiter so gut läuft, baue ich nächstes Jahr noch mal an.“
„Hast du dich auch erkundigt, welche Auflagen du erfüllen musst, um frische Eier verkaufen zu dürfen?“
„Ja, das habe ich. Solange ich die Eier direkt an meine Kunden verkaufe und keinen Zwischenhändler einschalte, ist alles in Ordnung.“
„Da bin ich ja beruhigt.“ Er schob die Hände in die Hosentaschen seiner Jeans. „Sonst muss ich dich noch aus dem Gefängnis freikaufen.“
„Als ob du das tun würdest!“
Abrupt blieb er stehen und betrachtete sie eindringlich. „Doch, natürlich“, sagte er. Seine Stimme klang warm, fast zärtlich. Dann sagte er nichts mehr, sondern sah ihr nur noch tief in die Augen. Lange. Schließlich glitt sein Blick zu ihren Lippen hinunter.
Hitze durchströmte ihren Körper, und ihr Herz hämmerte wie wild. „Cort?“, sagte sie leise, als sie die Spannung nicht länger ertragen konnte.
„Wie bitte? Ach so, ja. Wir wollten uns ja die Unterlagen zum Zuchtprogramm anschauen. Dann lass uns mal loslegen.“
„Ja.“ Sie schluckte und öffnete die Haustür.
3. KAPITEL
Maddie konnte nicht anders: Sie musste Cort ununterbrochen anstarren, während er die Unterlagen ihres Vaters durchging. Cort war der attraktivste Mann, den sie je gesehen hatte. Groß, schlank und gleichzeitig muskulös, mit breiten Schultern und schmalen Hüften.
Maddie war sehr romantisch und las seit ihrer Teenagerzeit am liebsten Liebesromane. Für Sex hatte sie sich bisher allerdings nicht besonders interessiert. Sie war noch nie mit einem Mann intim geworden. Aber vielleicht geschah so etwas ja ganz von selbst, wenn sie den Richtigen kennenlernte?
Plötzlich hob Cort den Kopf, als hätte er ihren Blick gespürt. Jetzt sah er ihr direkt in die Augen. Er verzog den Mund. „Knips einfach ein Bild von mir und häng es dir an die Wand“, sagte er gedehnt. „Dann brauchst du mich nicht die ganze Zeit anzustarren.“
Ein stechender Schmerz durchfuhr sie, und sie wandte sich ab. Das Blut schoss ihr ins Gesicht. „Entschuldige bitte“, sagte sie heiser. „Ich war gerade in Gedanken und habe gar nicht gemerkt, dass ich dich dabei angeguckt habe. Ich … habe mir überlegt, wie ich meine nächste Feenfiguren gestalten will.“
„Was für Feenfiguren?“
Maddie stand auf und ging zu einem Regal. Dabei wäre sie fast über ihre eigenen Füße gestolpert. Vorsichtig holte sie eine kleine Figur von der Ablage, kam damit zurück an den Schreibtisch und stellte sie vor Cort auf die Platte.
Er schnappte hörbar nach Luft. Ganz vorsichtig nahm er die Figur in seine große, kräftige Hand und betrachtete sie eingehend von allen Seiten. Dann lächelte er. „Die ist ja wunderschön“, sagte er schließlich. Es klang überrascht. „Hast du die wirklich selbst gemacht?“
Unruhig trat sie von einem Fuß auf den anderen. „Ja.“ Was hatte er denn gedacht? Dass sie jemanden damit beauftragt hatte, um später damit angeben zu können?
„Entschuldige bitte, Maddie … Das war nicht so gemeint“, sagte er mit sanfter Stimme.
Als er ihren Namen ausgesprochen hatte, hatte sie eine Gänsehaut bekommen. Sie traute sich nicht mehr, ihm ins Gesicht zu sehen – dann merkte er bestimmt sofort, wie stark sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Schließlich hatte er sehr viel mehr Erfahrungen mit Frauen als sie mit Männern.
Dass sie fasziniert von ihm war, war ihm sowieso klar. Und als sie ihn vorhin so angestarrt hatte, hatte er ziemlich ungehalten reagiert. Also musste sie sich zusammennehmen und ihre Gefühle vor ihm verbergen. „Schon gut“, erwiderte sie.
Er sah sich die kleine Figur noch einmal genau an und stellte sie dann vorsichtig auf den Tisch. „Damit könntest du jede Menge Geld machen“, sagte er. „Ich habe schon miterlebt, wie jemand solche Figuren für mehrere Tausend Dollar verkauft hat. Und die waren nicht halb so schön gearbeitet.“
„Wie bitte?“, rief sie aus. „Für mehrere Tausend Dollar?“
„Ja, zum Teil sogar für fünfstellige Beträge. Ich war mal wegen einer Konferenz für Rinderzüchter in Arizona, und im selben Hotel fand auch eine kleine Messe für Puppensammler statt. Da habe ich mich mit einigen Künstlern unterhalten.
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