Schenk mir dein gebrochenes Herz
umgestoßen.“ Maddie lachte, aber es klang alles andere als fröhlich. „Cort wollte gerade gehen. Er hat mir eine ganze Menge erklärt, das muss ich erst mal sacken lassen.“
„Das ist ja wirklich nett.“ Sadie schob sich zwischen ihn und Maddie, als wollte sie ihre Großnichte vor ihm beschützen. „Gute Nacht, Cort.“
Was ist da bloß gerade passiert? fragte er sich. Maddie hatte offenbar panische Angst bekommen – und das bestimmt nicht nur deswegen, weil er sie eben schlimm beleidigt hatte. Er ging zur Zimmertür und blieb stehen. „Wenn du noch Fragen hast …“
„Dann rufe ich dich an, alles klar. Vielen Dank für das Angebot.“ Sie klang angespannt. Stocksteif stand sie da und erinnerte ihn an ein Reh im Scheinwerferlicht.
„Tja, dann fahre ich jetzt nach Hause. Einen schönen Abend noch.“
„Ebenso“, erwiderte sie knapp.
Kaum war Cort aus dem Zimmer, ließ Maddie sich in den Schreibtischstuhl fallen, den sie inzwischen wieder aufgestellt hatte. Die Tränen riefen ihr über die Wangen. Sadie kniete sich vor sie auf den Boden, drückte sie an sich und wiegte sie sanft hin und her. „Es ist alles gut, es ist alles wieder gut. Er ist ja weg. Was ist denn passiert?“
„Ich … ich habe ihm erzählt, dass Odalie mich damals nicht zu ihrer Party eingeladen hat, und er meinte, ich wäre ja nur neidisch auf sie. Dann habe ich noch etwas gesagt, ich weiß schon gar nicht mehr, was … Und dann ist er auf mich zugekommen. Er war so wütend, und ich hatte solche Angst …“ Maddie schloss die Augen und erschauerte. „Ich kann diese Sache von damals einfach nicht vergessen. Das ist jetzt schon so lange her, aber sie verfolgt mich immer noch.“
„Cort hat keine Ahnung, was Odalie dir damals angetan hat, stimmt’s?“
„Sieht ganz so aus.“ Maddie stöhnte und rieb sich die Augen. „Ihr Vater hat sie damals zwar dazu gebracht, sich bei mir zu entschuldigen, aber ich habe sofort gemerkt, dass ihr die Sache überhaupt kein bisschen leidgetan hat.“ Sie holte tief Luft. „Und Cort tut so, als wäre sie eine Heilige. Wenn er wüsste, was sie wirklich für ein Mensch ist …“
„Das würde auch nichts bringen“, erwiderte ihre Großtante traurig. „Er ist bis über beide Ohren verliebt in diese Frau. Dagegen kann man nichts tun.“
„Und ich habe immer so für ihn geschwärmt!“ Maddie lachte nervös. „Aber als er auf einmal so wütend geworden ist, habe ich panische Angst gekriegt.“
„Es ist alles gut. Du bist hier in Sicherheit, das verspreche ich dir.“
Maddie drückte Sadie fest an sich. „Vielen Dank.“
„Dieser Junge hat sich damals auch bei dir entschuldigt, und er hat das wirklich ernst gemeint“, erinnerte Sadie sie. „Er war der Sache völlig hilflos ausgeliefert, genau wie du.“
„Kann sein, aber trotzdem hatte er kein Recht, sich so zu verhalten. So etwas darf man niemandem antun – unter gar keinen Umständen. Danach hatte ich noch monatelang Albträume“, schloss sie.
„Da hast du recht“, stimmte Sadie ihr zu. „Und diese Odalie hat wirklich einen fiesen Charakter. Irgendwann fällt sie damit noch mal böse auf die Nase, da bin ich mir sicher. Aber ich mache uns erst mal einen Kaffee“, schlug sie vor. „Was hältst du davon?“
„Von einem heißen Kakao würde ich sogar noch mehr halten. Ich bin nämlich vollkommen geschafft und gehe auch gleich schlafen.“
Am nächsten Morgen saß Cort nachdenklich am Frühstückstisch. Normalerweise war er nicht so schweigsam, sondern unterhielt sich angeregt mit seinen Eltern über dies und das.
„Ist irgendetwas passiert?“, erkundigte sich sein Vater.
Cort sah ihn an und zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, schon.“ Er trank einen Schluck Kaffee. „Ich war gestern noch bei Maddie Lane und bin mit ihr die Aufzeichnungen ihres Vaters durchgegangen. Tja, und dann haben wir uns gestritten. Ich war ganz schön sauer und bin auf sie zugegangen.“
Er zögerte. „Da ist sie panisch geworden und hat einen Stuhl umgestoßen. Sie war auf einmal weiß wie eine Wand und hat am ganzen Körper gezittert. So was ist mir noch nie passiert. Ich meine, wir haben uns ja schon ein paarmal gestritten, aber gestern kam es mir zum ersten Mal so vor, als … hätte sie Angst vor mir.“
„Und du hast keine Ahnung, woran das liegen könnte“, schloss sein Vater. Er wirkte besorgt.
„Allerdings. Du etwa?“
King Brannt nickte.
„Willst du ihm das wirklich erzählen?“, schaltete sich Shelby ein.
„Ja,
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