Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Titel: Schenk mir dein Herz, keine Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE BAIRD
Vom Netzwerk:
trank von ihrem Saft und wünschte, sie hätte sich niemals von Julian überreden lassen, mit herzukommen.
    „Geschichte – ein interessantes Thema. Die Geschichte kann uns vieles über die Menschen lehren“, meinte er süffisant.
    War sie die Einzige, die den Spott in seiner Stimme hörte? „Ich bin sicher, Ihnen braucht niemand mehr etwas beizubringen“, fauchte sie und verstummte abrupt. Warum konnte sie nie ihren großen Mund halten? Alle starrten sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Vielleicht hatte sie das ja auch. Jed Sabbides schien noch immer diese Wirkung auf sie zu haben.
    Mit seinem Lachen rettete Julian die Situation. „Ach, Phoebe, ich nehme das Angebot zurück, dass du im Außenministerium arbeiten solltest.“ Er legte ihr den Arm um die Schultern. „Du sagst immer, was du denkst – für einen Diplomaten ist das völlig inakzeptabel.“ Er beugte den Kopf und küsste sie leicht. „Aber ansonsten bist du einfach perfekt.“
    Es schockierte Jed, wie intensiv der aufflammende Ärger in ihm war, als er sah, wie Julian Gladstone Phoebe küsste.
    Vor fünf Jahren hatte er Phoebe zum letzten Mal gesehen. Als er damals zum Apartment zurückgekommen war und es leer vorgefunden hatte, war er nicht begeistert gewesen, aber auch nicht wirklich überrascht. Nach allem, was passiert war … Also hatte er sein Leben weitergelebt und war davon ausgegangen, dass sie es ebenso hielt. Phoebe bedeutete ihm nichts, trotzdem reizte es ihn, sie zu provozieren, nur um herauszufinden, wie lange sie die Lüge, dass sie einander nicht kannten, aufrechterhalten wollte.
    Doch als er einen anderen Mann Phoebe küssen sah, war ein primitiver Instinkt in ihm erwacht, den er längst für gestorben gehalten hatte. Noch dazu trug sie die Diamantenspange im Haar, die er ihr geschenkt hatte!
    Die kleine Charade amüsierte ihn nicht länger, im Gegenteil. „Jetzt weiß ich, woher ich Sie kenne, Phoebe. Sie haben am Empfang eines Hotels gearbeitet, in dem ich einmal übernachtet habe. Sie haben damals studiert, glaube ich.“ Sollte sie zusehen, wie sie sich da herausredete.
    „Durchaus möglich“, gab sie leichthin zu. „Ich habe als Studentin tatsächlich nebenher gearbeitet. Aber wissen Sie, in einem Hotel hat man mit so vielen Menschen zu tun, da kann man sich nicht an jeden erinnern.“
    Das sollte wohl heißen, er war nicht erinnerungswürdig. Wohl wissend, dass er soeben beleidigt worden war, musste er die elegante Frau, die so wenig mit dem jungen Ding von damals gemein hatte, widerwillig für ihre Courage bewundern.
    „Komm, Jed.“ Sophia fasste nach seinem Arm. „Sie spielen unser Lied. Lass uns tanzen.“
    „Ja, gern.“ Während er Sophia zur Tanzfläche führte, stellte er selbstironisch fest, dass Phoebe ihn noch immer wütend machen konnte, dass aber die Frau, um deren Hand er anzuhalten gedachte, ihn völlig kaltließ.
    Das Orchester spielte eine langsame Melodie. Jed zog Sophia eng an sich, und sie legte die Wange an seine Brust. Er war dankbar, denn ihr Schweigen gab ihm Zeit zum Nachdenken.
    Normalerweise ging er nicht zu solchen Anlässen, doch da Sophia als Tochter des Botschafters ihn eingeladen hatte, hatte er zugestimmt. Sie übernachteten in der Botschaft, und er hatte sich ausgerechnet, dass es eine gute Gelegenheit wäre, ihren Vater formell um ihre Hand zu bitten, bevor er ihr einen Antrag machte.
    Sophia war eine attraktive Frau und engagierte sich ehrenamtlich in mehreren Wohltätigkeitsorganisationen in Athen. Sie war zudem eine Freundin der Familie und Griechin, sie wusste, was von einer griechischen Ehefrau erwartet wurde. Wenn sie auch etwas breitere Hüften hatte … damit konnte er leben. Zumindest hatte er noch vor einer Stunde so gedacht. Bis er Phoebe Brown in den Armen eines großen blonden Mannes auf der Tanzfläche erblickt hatte.
    Es konnte kein Zweifel bestehen, dass diese atemberaubende Frau tatsächlich Phoebe war. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt, erstaunt über die Erregung, die allein bei ihrem Anblick in seinem Körper aufgelodert war. Doch sie hatte immer diese Wirkung auf ihn gehabt, und scheinbar hatte sich da nichts geändert.
    Jed hatte den Blick nicht von ihr wenden können. Sie besaß noch immer diese feinen Züge, ihr Haar jedoch war länger. Es floss ihr in sanften Wellen über den Rücken und schwang bei jeder Drehung mit, während sie ihren Begleiter strahlend anlächelte. Die beiden standen einander nah, das war deutlich zu sehen. Mit

Weitere Kostenlose Bücher