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Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Titel: Schenk mir dein Herz, keine Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE BAIRD
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einem zögerlichen Start und ein paar Fragen, die Jed ehrlich und kindgerecht beantwortete, hatte Ben mit der unschuldigen Arglosigkeit eines Kindes akzeptiert, dass dieser Mann sein Vater war. Ben zeigte zudem eine überschäumende Begeisterung, sodass in Phoebe ein nagendes Schuldgefühl aufstieg, weil sie die beiden jahrelang voneinander getrennt gehalten hatte. Eifersucht meldete sich ebenfalls – für die sie sich schämte. Es war schwer zu akzeptieren, dass sie von nun an nicht mehr das Zentrum von Bens Universum war, sondern sich diese Stelle mit Jed würde teilen müssen.
    Völlig gefesselt lauschte Ben Jeds Erzählungen von der Familie in Griechenland, und Jed war ebenso fasziniert von Ben, der am Strand konzentriert nach Fossilien suchte.
    Jed fand sogar etwas, als er mit Bens kleinem Hammer einen Stein aufschlug. Es sehe aus wie ein Dinosaurierzahn, meinte Ben aufgeregt, und Phoebe musste zustimmen. Ja, der Mann hatte wirklich bei allem unglaubliches Glück.
    Als sie zu Peartree Cottage zurückkehrten, empfing Sid sie an der Tür. Sid händigte Phoebe die Hausschlüssel aus und verabschiedete sich. Ben war völlig hingerissen von seinem neu tapezierten Zimmer. Innerhalb einer halben Stunde war er gebadet und schlief tief und fest in seinem Bett.
    „Im Schlaf sieht er aus wie ein Engel“, flüsterte Jed.
    „Ja, ich weiß.“ Den zärtlichen, fast ehrfürchtigen Ausdruck auf Jeds Miene zu sehen, ließ Phoebes Herz überfließen. Aber ihr stand noch klar vor Augen, wie weh es getan hatte, als Ben sich mit einem Kuss und einem „Gute Nacht, Daddy“ von Jed verabschiedet hatte.
    „Manchmal kann er auch ein richtiger Teufel sein – wie sein Vater“, raunte sie bitter, drehte sich auf dem Absatz um und eilte die Treppen hinunter zur Küche.
    Sie brauchte unbedingt einen Kaffee. Sie kannte dieses Wesen nicht, in das sie sich verwandelte – bissig und eifersüchtig, weil ihr Sohn seinem Vater einen Gutenachtkuss gab und ihn Daddy nannte, verwirrt und bang vor der Zukunft. Sie gab einen Löffel Instantkaffee in ihre „Beste Mum der Welt“-Tasse und lächelte zerknirscht. Seit wann war sie so unsicher, dass sie ein lebloses Objekt brauchte, um Trost zu finden?
    „Ich hätte auch gern einen Kaffee, Phoebe.“ Jeds samtene Stimme drang in ihre Gedanken und gab ihr die Antwort auf ihre Frage.
    „Ja, sicher.“ Sie goss also noch eine Tasse auf. Als sie sich mit den beiden Bechern umdrehte, stand er ihr viel zu nah. Es hatte eine katastrophale Wirkung auf ihre Nerven.
    „Vorsicht.“ Er nahm ihr einen Becher ab und lächelte. Es war ein atemberaubendes Lächeln, das seine Augen strahlen und kleine Lachfältchen entstehen ließ. „Es war ein so schöner Tag, verdirb ihn jetzt nicht, indem du mich mit heißem Kaffee begießt“, scherzte er, zog einen Stuhl hervor und setzte sich an den Küchentisch. „Setz dich zu mir und trink deinen Kaffee“, meinte er. „Wir haben eine Menge zu bereden.“
    Vielleicht war es für ihn ein schöner Tag gewesen … Phoebe wollte ihn und dieses Gespräch lieber völlig ausblenden, aber sie hatte keine andere Wahl. Ihn anhören und dann zur Tür bringen, entschied sie und setzte sich mit steifem Rücken. „Dann rede, aber mach es kurz. Es war ein anstrengender Tag, und ich bin müde.“
    „Das kann man sehen.“ Er musterte ihre zusammengesunkene Gestalt auf dem Stuhl, streckte eine Hand aus und strich ihr das Haar über die Schulter zurück, glitt dabei mit den Fingern über ihren Hals.
    Sie wusste selbst, dass sie müde aussah. Wie sonst sollte sie auch aussehen, wenn der Tag mit einem traumatischen Erlebnis angefangen hatte und sie Ben hatte sagen müssen, dass Jed sein Vater war? Dann war es weitergegangen mit Packen und Putzen und schließlich noch mit einem langen Spaziergang über windgepeitschte Klippen. Jetzt jagte Jeds flüchtige Berührung ihr ein Prickeln über die Haut – ein Zustand nervöser Erregung, in dem sie sich mehr oder weniger das gesamte Wochenende befunden hatte, wofür sie sich selbst verabscheute.
    „Du musst mir nachsehen, dass ich nicht deinem hohen Standard von makellos eleganten Damen in Designerkleidern entspreche, aber diesen Ehrgeiz hatte ich nie“, meinte sie sarkastisch.
    Verdammt! Jed presste die Lippen zusammen. Eine fürsorgliche Geste und ein mitfühlender Kommentar von ihm, und schon wurde sie wütend. Geduld und Zurückhaltung brachten ihn also auch nicht weiter. Nun gut, es wurde höchste Zeit, dass sie die Realität

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