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Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Schenk mir dein Herz, keine Diamanten

Titel: Schenk mir dein Herz, keine Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JACQUELINE BAIRD
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als die Erinnerung an den gestrigen Tag zurückkehrte.
    Noch einen Tag mit Jed würde sie nicht überleben. Sie hatte genug von dem Mann, auch wenn ihr abtrünniger Körper immer wieder eine Lügnerin aus ihr machte.
    Sie setzte sich auf und schaute auf die Uhr. Neun Uhr! Unmöglich! Ben weckte sie doch immer schon im Morgengrauen auf. Er musste krank sein … Sie schwang die Beine aus dem Bett, im gleichen Moment platzte Ben in die Schlafkammer.
    „Mum, endlich bist du wach. Jed hat gesagt, ich soll dich schlafen lassen. Du hast ewig lang geschlafen. Wir waren schon im Strandcafé und haben gefrühstückt.“
    „Du hättest mich aufwecken sollen. Du weißt doch, dass du nicht weggehen sollst, ohne mir Bescheid zu sagen.“ Jed hätte Gott weiß wohin mit ihm verschwinden können … ihr schlimmster Albtraum!
    „Jed hat gesagt, dass es in Ordnung ist, weil du müde bist und Schlaf brauchst.“
    Ihr Sohn sah so besorgt aus. Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, sicher. Aber mach es nicht wieder, einverstanden?“ Sie drückte einen Kuss auf seine Stirn. In Gedanken jedoch verfluchte sie Jed, als er auch schon in der Tür auftauchte.
    „Guten Morgen, Phoebe. Hast du gut geschlafen?“
    Sie schluckte. Allein bei seinem Anblick begannen ihre Brüste zu spannen. Und sie trug nicht mehr als einen kurzen Pyjama! „Ja.“ Sie konnte ihm nicht in die Augen schauen, spürte die Hitze in ihre Wangen schießen.
    „Mum, Mum, rate mal, was?“
    Sie war froh, ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ben lenken zu können. „Was denn?“
    „Jed hat mir beim Frühstück gesagt, dass ich einen Daddy habe und dass er ihn kennt.“
    Ihre spärliche Bekleidung verlor alle Bedeutung. Phoebe schloss die Augen, die Röte auf den Wangen wich einer ungesunden Blässe. Sie wünschte, die Erde würde sich auftun und sie verschlingen – oder besser Jed Sabbides. Tante Jemma hatte sie davor gewarnt, dass der Tag kommen würde, an dem sie Ben von seinem Vater erzählen musste. Aber nicht so, nicht gezwungenermaßen. Sie öffnete die Augen wieder und sah ihren Sohn an. Ben schäumte geradezu über vor freudiger Aufregung.
    „Das Thema ist beim Frühstück aufgekommen, Phoebe“, sagte Jed, „und ich wollte den Jungen nicht anlügen. Aber ich habe ihm auch gesagt, dass wir erst mit dir reden müssen.“
    „Wie anständig von dir.“ Wütend funkelte sie Jed an. „Könnte ich mich erst einmal anziehen?“
    „Ich will aber jetzt wissen, wer mein Daddy ist.“ Ben ließ nicht locker.
    Das war sicher nicht die Art, die sie gewählt hätte, aber sie würde es auch nicht Jed überlassen, Ben aufzuklären. Stolz und Ärger hielten sich die Waage in Phoebe, sie hob Ben auf ihren Schoß und strich ihm eine Locke aus der Stirn.
    „Ich habe doch immer zu dir gesagt, dass du keinen Daddy hast, weil dein Vater und ich uns lange vor deiner Geburt getrennt haben, nicht wahr? Nun, Jed kennt deinen Vater, weil er selbst dein Vater ist, Ben. Er hat uns gefunden.“
    Mit ernstem Gesicht sah Ben Jed an. „Bist du wirklich mein Daddy?“
    „Ja, Ben. Deine Mum und ich hatten den Kontakt zueinander verloren. Erst letzten Freitag haben wir uns wiedergesehen, und ich erfuhr, dass es dich gibt. Ich verspreche, dass wir nie wieder den Kontakt verlieren werden.“
    „Darf ich dich dann Daddy nennen?“, fragte Ben zögernd, und Phoebes Herz schmerzte voller Angst.
    „Natürlich darfst du das, Ben. Es gibt nichts auf der Welt, was ich mir mehr wünsche“, erwiderte Jed und drückte den Jungen an sich.

9. KAPITEL
    Phoebe duschte und zog sich an, nachdem Jed zusammen mit Ben in die Schwimmhalle gegangen war. Sie hatte nur zugestimmt, nachdem er ihr mit einem vielsagenden Blick seinen Autoschlüssel in die Hand gedrückt hatte. Er wusste, dass sie ihm nicht traute.
    Während sie nun die Schränke leer räumte, wirbelten die Gedanken in ihrem Kopf durcheinander. Sie machte sich Sorgen um Bens Zukunft. Jed konnte Ben ein Leben in Luxus bieten und alles, was sich mit Geld kaufen ließ. Sie dagegen hatte ihrem Sohn nur eine arbeitende Mutter und Liebe zu geben … Es schien, als hätte sie keine große Chance. Sie fragte sich, ob Ben sich noch immer über die kleinen Dinge des Lebens freuen würde, wenn sein Vater ihn erst einmal mit einem viel exotischeren Umfeld bekannt gemacht hatte.
    Sie ließ sich die Sorgen jedoch nicht anmerken, als die beiden zurückkamen. Den restlichen Tag verbrachten sie an der Jurassic Coast, die Ben nur die „Dino-Küste“, nannte. Nach

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