Schenk mir dein Herz, keine Diamanten
Verdacht, dass er recht damit haben könnte. Nur würde sie ihn das nicht wissen lassen. „Bist du plötzlich unter die Kinderpsychologen gegangen?“, spottete sie beißend. „Für einen Mann, auf dessen Agenda nie ein Kind stand und der bis vor drei Tagen nicht einmal wusste, dass er Vater ist, erlaubst du dir ein ziemlich großspuriges Urteil über meine Qualitäten als Mutter. Wenn du planst, Ben zu manipulieren, damit er mich dann überredet, nach Griechenland zu gehen … Das wäre wohl das niederträchtigste Verhalten eines Vaters. Aber jemandem wie dir würde ich das durchaus zutrauen.“
Sein Lächeln schwand abrupt. Rage blitzte in seinen Augen auf, so jäh, dass Phoebe unmerklich zusammenzuckte. „Du kleines …“ Er packte sie um die Taille und riss sie grob an sich.
Einen langen Moment herrschte angespanntes Schweigen zwischen ihnen. Phoebe hatte keine Ahnung, was als Nächstes passieren würde, ihr war nur bewusst, dass ihre beiden Körper der Länge nach aneinandergepresst standen. Ein Beben durchlief sie, als Jed über ihre Schulter strich und seine Hand an ihren Nacken legte.
Er spürte es, und etwas von seiner Wut schwand. „Bilde dir nichts ein, Phoebe“, meinte er barsch. „Dich nach Griechenland zu holen, ist nicht mein Hauptanliegen, aber den Jungen will ich dort haben. Wir beide wissen doch, dass du mir willig in die Arme gesunken bist, und jetzt, in diesem Moment, bist du ebenfalls bereit dazu.“
Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an, ihre Pupillen verdunkelten sich. Jed lockerte seinen Griff an ihrer Taille und drängte sein Knie zwischen ihre Schenkel. Mit einer Hand massierte er träge die volle Rundung ihrer Brust.
„Du kannst mir immer die gleichen Vorwürfe machen – dass ich kein Kind gewollt und angeblich den Abbruch der Schwangerschaft gefordert habe.“ Er biss sie leicht ins Ohrläppchen. „Du kannst es so oft wiederholen, bis du es selbst glaubst. Aber das ändert nichts daran, dass du dir nur etwas vormachst.“
„Sagst du“, murmelte sie, doch es war nur ein schwacher Protest.
Jed sah auf ihre erhitzten Wangen. Himmel, sie war schön! Schön und sinnlich und so unglaublich stur. Und er … er war erregt, dass es schmerzte. Dieser verzehrende Hunger nach ihr, seit dem Moment, da er sie wiedergesehen hatte, ärgerte ihn maßlos. Er, der er immer stolz auf seine Selbstbeherrschung gewesen war, hatte Mühe, sein Verlangen nach Phoebe unter Kontrolle zu halten.
Nur mit Anstrengung gelang es ihm, seine tobende Libido zu unterdrücken. Er trat von Phoebe zurück. „Ich streite nicht mit dir, und ich gehe auch nicht ins Bett mit dir, um dir den Wunsch, der so offensichtlich in deinen Augen steht, zu erfüllen. Ich habe genug Zeit verschwendet. Ich kann dich nicht zwingen mitzukommen, aber am Dienstagmittag bin ich wieder zurück, um euch abzuholen.“
„Und du erwartest wirklich, dass ich so einfach zustimme?“ Wenn sie seine Arme um sich spürte, konnte sie nicht klar denken, doch jetzt, ohne die Wärme seines Körpers, ohne seine Liebkosungen, erfüllten seine Worte sie nur mit Feindseligkeit. „Dann träume ruhig weiter.“
Seine Mundwinkel zuckten. „Starrsinn steht einer schönen Frau nicht.“ Seine sinnlich glitzernden Augen trafen auf ihre. „Überlege es dir, ja?“
„Da gibt es nichts zu überlegen“, fauchte sie. Wut und Ärger hatten jede Spur von Sinnlichkeit überdeckt. „Ich will nicht.“ Sie sah, wie er die Augen zusammenkniff, und fügte hinzu: „Noch nicht.“ Die Vernunft warnte sie, Jed nicht zu stark vor den Kopf zu stoßen. „Vereinbarungen hinsichtlich des Jungen zu treffen, braucht Zeit und rechtlichen Rat, um beide Parteien zufriedenzustellen. Du kannst die Leute nicht einfach herumkommandieren.“
„Wie du meinst“, erwiderte Jed gefährlich leise. „Dann sehen wir uns also vor Gericht.“
Sie wurde blass. „Du willst vor Gericht ziehen?“
„Nun, da du scheinbar unfähig bist, dich im Privaten mit mir zu einigen, sehe ich keine andere Lösung.“ Mit einem Finger hob er ihr Kinn an. „Die Entscheidung liegt bei dir, Phoebe. Du hast einen Tag, um sie zu treffen.“
Dann beugte er den Kopf, und bevor sie noch wusste, was er vorhatte, küsste er sie. Wie von allein glitten ihre Hände zu seinen Schultern. Mit hämmerndem Herzen klammerte sie sich an ihn, bis er die Lippen von ihrem Mund riss und sie sanft von sich schob.
„Ich sollte jetzt besser gehen.“ In einer überraschend zärtlichen Geste steckte
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