Schenk mir dein Herz, keine Diamanten
dachte an das Cottage, sah sich im Caravan um und dachte an ihren Beruf. Und das alles hatte sie mit dem Erlös seiner Geschenke erreicht? Er gab mehr in einem Monat aus.
„Nun, ja … die meisten. Die Haarspange habe ich noch behalten … Man kann ja nie wissen, was noch kommt.“
Sie lächelte ihn strahlend an, und er konnte nicht anders, er schlang den Arm um ihre Taille. Der Champagner hatte ihre Zunge gelöst, wäre sie nüchtern gewesen, hätte sie ihm das alles sicherlich nicht erzählt. Es war ein gutes Gefühl, dass er in gewisser Hinsicht doch für Bens Wohlergehen gesorgt hatte – ohne es zu wissen.
„Das hättest du mir nicht zu sagen brauchen, aber ich bin froh, dass du es getan hast.“ Er konnte der Versuchung nicht länger widerstehen und küsste sie leicht.
„Keine Ursache.“ Sie ließ den Kopf an seine Schulter sinken, ihre Hand fiel auf seinen Schenkel. Das Ziehen, das sich schon den ganzen Tag in seinen Lenden meldete, wurde stärker.
Phoebe sah ihn an, mit glänzenden Augen und leicht geöffneten Lippen. Er beugte den Kopf und küsste sie noch einmal, dieses Mal nicht mehr nur leicht. Dann wanderte er mit dem Mund an ihrem schlanken Hals entlang.
„Ich hatte mir geschworen, dass ich das nicht tun würde“, murmelte er.
Der Kuss und seine Liebkosungen hatten Phoebe in eine Traumwelt versetzt, dennoch drangen seine geflüsterten Worte durch den Champagnernebel in ihren Kopf. Jäh wurde ihr bewusst, dass sie sich an ihn schmiegte und ihre Hand seinen Schenkel massierte. Verzweifelt fragte sie sich, wie sie sich schon wieder in eine solche Position mit dem Mann, den sie verachtete, hatte hineinmanövrieren können. Das lag nur am Champagner …
„Du wirst auch nichts tun.“ Hastig zog sie ihre Hand zurück und setzte sich auf. „Um genau zu sein, du solltest dir ein Hotel suchen. Ich traue dir nicht.“ Sie rückte von ihm ab, wagte jedoch nicht aufzustehen, weil ihr schwindlig war. Sie konnte nur hoffen, dass das ebenfalls am Champagner lag und nicht an dem Kuss.
„Du traust dir selbst nicht, Phoebe, und ich werde mir kein Hotel suchen. Aber keine Sorge, ich werde stark genug für uns beide sein.“
Sein amüsierter Kommentar machte sie wütend. Sie stand auf und schaute auf ihn hinunter. „Die Bank lässt sich ausklappen. Bettwäsche findest du dort in dem Schrank. Ich gehe jetzt zu Bett. Und dich will ich bis morgen früh nicht mehr sehen.“
Jed ließ sie gehen. Er holte sein Handy hervor und schaute lächelnd die Fotos durch, die er heute aufgenommen hatte. Benjamin, sein Sohn … Die Vorstellung war noch neu, doch das stahlharte Glitzern in seinen Augen, als er alle Fotos angesehen hatte, nicht. Wie immer es mit Phoebe ausgehen würde, Ben gehörte zu seiner Familie, und er würde bei ihm leben …
Jed sah auf die Uhrzeit, bevor er das Handy zuklappte. Zehn Uhr abends. Wann war er das letzte Mal so früh zu Bett gegangen? Als er die ganze Nacht mit Phoebe verbracht hatte. Keine gute Erinnerung. Der Sex war fantastisch gewesen, aber der Morgen danach eine Katastrophe.
Er schloss seinen Laptop an und arbeitete für die nächsten drei Stunden konzentriert durch. Es hatten sich ein paar Probleme ergeben, um die er sich persönlich in London würde kümmern müssen. Noch nie war er für eine so lange Spanne nicht im Büro gewesen, und die Zeit davor hatte er mehr an Phoebe gedacht als an seine Arbeit. Jetzt juckte es ihn in den Fingern, wieder an die Arbeit zu gehen. Die Tatsache, dass er einen Sohn und Erben hatte, war ein wirkungsvoller Anreiz.
Nein, er würde keine Zeit mehr mit dem Versuch verschwenden, Phoebe zur Vernunft zu bringen. Morgen würde er Ben sagen, dass er sein Vater war, und sehen, wie es dann weiterging. Die süße, sexy Einundzwanzigjährige war zu einer noch sinnlicheren und gewandten Frau herangereift – und zu einer halsstarrigen Frau. Er konnte warten. Sie würde sich schon mit seinen Vorstellungen anfreunden. Seiner Erfahrung nach taten Frauen das immer.
Er war nicht eingebildet, aber mit dem Aussehen, der Intelligenz und vor allem dem Reichtum, mit denen er ausgestattet war, hatte er noch keine Frau kennengelernt, die nicht sofort die Chance ergriffen hätte, ihn zu heiraten. Phoebe bildete da keine Ausnahme. Die Verlockung eines Lebens in Luxus würde letztlich alle Skrupel überwinden, die sie haben mochte.
Desorientiert wachte Phoebe auf. Es dauerte einen Moment, bis sie erkannte, wo sie war – im Wohnwagen. Und dann stöhnte sie auf,
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