Schenk mir dein Herz, keine Diamanten
mich nie angerufen. Ich habe sie erreicht, auf deinem Handy“, sagte Phoebe. „Sie zeigte sich sehr verständnisvoll, sagte, dass ihr immer die Aufgabe zugefallen sei, deine Frauen für dich loszuwerden. Sie behauptete, sie solle mir in deinem Auftrag ausrichten, dass du nicht mehr zurückkommst. Und dass ich gehen solle.“
„Sie hat was?!“ Empört riss er die Augenbrauen hoch. „Sie musste keine einzige Frau in meinem Auftrag loswerden, im Gegenteil. Ich musste sie entlassen. Erst viel zu spät ist mir aufgefallen, dass sie mehr sein wollte als nur meine Assistentin. Und ich habe auch nie gesagt, dass du gehen sollst. Sie hat mir von dir ausgerichtet, dass du gehen willst.“
„In der Vergangenheit zu wühlen ist nutzlos.“ Phoebe schüttelte den Kopf. „Seien wir doch ehrlich. Du hättest mich finden können, wenn du wirklich gewollt hättest. Letzte Woche hattest du keine Schwierigkeiten, mich aufzuspüren. Marcus hat mir auch gesagt, dass du mich damals heiraten wolltest. Aber sicherlich nicht aus Liebe, sondern um des Babys willen – also genau wie jetzt.“ So leicht würde sie ihm die Liebeserklärung nicht abnehmen.
„Das habe ich wohl verdient. Doch das ist nicht die Wahrheit.“ Sein Blick hielt den ihren gefangen. Es sah tatsächlich aus, als würde Röte auf seine Wangen ziehen, als er weitersprach. „Ich habe nicht nach dir gesucht, weil ich zu feige war. Als ich die Wohnung leer vorfand, redete ich mir ein, es sei besser so. Denn dann musste ich mich nicht meinen wahren Gefühlen stellen. Und ich fühlte mich schuldig, weil du das Baby verloren hattest.“
„Schuldig? Wieso?“
„Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich echte Panik verspürt, als du mir das mit deiner Schwangerschaft eröffnetest. Nachdem ich den ersten Schock verwunden hatte, beschloss ich, dich zu heiraten. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es nicht eilig damit hatte, es dich wissen zu lassen. Als ich dann im Krankenhaus ankam, sagte mir der Arzt, dass du das Baby verloren hast … und er gab mir auch eine Warnung mit auf den Weg. Bei der Untersuchung hatte er wohl die Spuren unserer leidenschaftlichen Liebesnacht gesehen. Er meinte, es wäre angebracht, nicht ganz so heftigen Sex miteinander zu haben, vor allem, falls du wieder schwanger werden solltest. Ich war angewidert von mir selbst. Ich dachte, ich hätte Schuld an deiner Fehlgeburt.“
Phoebe schwirrte der Kopf. Sein Geständnis hatte sie überrumpelt. Seine verzerrte Miene, als er in das Zimmer getreten war, hatte sie jahrelang verfolgt. Doch diese Miene hatte gar nicht ihr gegolten, wie sie immer gedacht hatte, sondern ihm selbst. Ein Hoffnungsfunke glomm in ihrem Herzen auf. Vielleicht liebte er sie ja tatsächlich …
Plötzlich meinte sie Jed verteidigen zu müssen. „Der Arzt hatte kein Recht, so etwas zu sagen. Unser Liebesspiel geht ihn gar nichts an. Ich habe jede Minute genossen. Es ist niemals deine Schuld gewesen, dass ich das Baby verloren habe.“
Für einen Moment trat das altbekannte überhebliche Blitzen in seine Augen. „Vielleicht nicht, aber zusammen mit Christinas Einmischung lieferte es mir einen weiteren Vorwand, um nicht nach dir zu suchen. Denn was ich für dich fühlte, erschreckte mich halb zu Tode. Unsere Beziehung war die längste, die ich je hatte. Allein wenn ich an dich dachte, überkam mich ein Verlangen, das mir körperliche Schmerzen bereitete. Ich redete mir ein, dass es Lust sei, doch tief in meinem Innern wusste ich, dass ich mich selbst belog. Ich liebte alles an dir – dein Lächeln, deinen scharfen Verstand …“, seine dunklen Augen lagen voller Intensität auf ihr, „… deine leisen Liebesschwüre. Ich würde alles geben, um sie wieder zu hören.“
Phoebe lächelte schwach, doch so ganz war sie noch immer nicht überzeugt.
„Vorhin habe ich zum zweiten Mal in meinem Leben Panik verspürt – als ich aufwachte und dich nicht fand.“ Er hielt ihre Hände, drückte ihre Finger. „Weil ich mir endlich eingestanden habe, dass ich dich liebe, Phoebe. Ich könnte es nicht noch einmal ertragen, dich zu verlieren.“ Er ließ ihre Hände los, um ihr Gesicht zu umfassen. Eindringlich schaute er ihr in die Augen. „Du musst mir glauben. Ich liebe dich, nur dich.“ Er schüttelte den Kopf, eine dunkle Locke fiel ihm in die Stirn. Phoebe hob die Hand, um sie zurückzustreichen, ließ die Hand jedoch unverrichteter Dinge wieder sinken. „Nachdem du gegangen warst, habe ich länger als zwei Jahre
Weitere Kostenlose Bücher