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Schenk mir deinen Atem, Engel ...

Schenk mir deinen Atem, Engel ...

Titel: Schenk mir deinen Atem, Engel ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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ungefähr fünfzehn Minuten später. Die Kirche befand sich mitten im Herzen von Brighton. Dunkelheit lag über allem, nur der Mond spendete schwaches Licht und tauchte das Gotteshaus in silbernen Glanz.
    Während der Fahrt hatte Faith keinen klaren Gedanken fassen können. Immer noch kam ihr alles wie ein böser Traum vor. Mehrmals ertappte sie sich dabei, wie sie sich überzeugen wollte, das, was hier gerade geschah, als unmöglich abzutun. Aber konnte man ihr das wirklich verdenken? Ihr ganzes Leben lang hatte sie nie an übernatürliche Kräfte geglaubt; nicht an Dämonen – und erst recht nicht an Engel. Und nun waren innerhalb kürzester Zeit lauter Dinge geschehen, die ihr gesamtes Weltbild auf den Kopf stellten. Wie sollte sie damit zurechtkommen?
    Doch viel schwerer wog etwas anderes: ihre Sorge um Will. Für Faith war es schon ein Schock gewesen, zu erfahren, dass er die reine Seele war. Dass Jake ihn zu den Angeli bringen wollte und sie und ihre Eltern ihn womöglich nie wiedersehen würden, hatte sie immer noch nicht ganz verkraftet. Dass er jedoch in die Fänge von Dämonen geraten war, die ihn opfern wollten, war jedoch eine noch weitaus entsetzlichere Vorstellung. Das durfte einfach nicht passieren!
    Sie spürte, dass Jake der Einzige war, der das noch verhindern konnte. Deshalb war sie auch bereit, ihn bei allem zu unterstützen; selbst auf die Gefahr hin, dass er es war, der ihr und ihren Eltern Will am Ende wegnehmen würde.
    „Du wartest besser hier.“ Jake öffnete die Fahrertür und machte Anstalten, auszusteigen, doch Faith hielt ihn am Ärmel fest.
    „Warte“, sagte sie hastig. „Ich … möchte mitkommen.“
    Jake schüttelte den Kopf. „Besser nicht. Das ist eine Sache, die ich allein machen muss.“
    Aber Faith wollte bei Jake bleiben, wollte sehen, was er tat. Und vor allem wollte sie nicht allein sein. „Bitte, Jake … Ich habe Angst … Um Will … Und ich kann jetzt nicht einfach hierbleiben und so tun, als ginge mich das alles nichts an.“
    Er sah sie kurz nachdenklich an, und nickte schließlich. „Also gut. Aber ich warne dich: Du wirst Dinge sehen, die du dir in deinen kühnsten Träumen nicht vorstellen könntest – oder wolltest.“
    Seine Warnung konnte ihr nicht mehr als ein müdes Lächeln entlocken. „Glaub mir, das wäre nichts Neues mehr für mich …“
    Sie betraten die Kirche. Die große Pforte war verschlossen, doch für Jake stellte dies kein Hindernis dar. Er legte lediglich die Hand auf das Schloss, und kurz darauf hörte Faith ein leises Klacken, woraufhin einer der Türflügel leise quietschend aufschwang.
    „Wow.“ Faith staunte. „Wie … hast du das gemacht?“, fragte sie verwundert.
    Jake lächelte müde. „Ein Gotteshaus steht allen Engeln offen. Selbst den gefallenen …“
    Sie betraten das Kirchenschiff. Das Geräusch ihrer Schritte klang ohrenbetäubend laut in dem verlassenen Gebäude, als sie an den Sitzbänken vorbeigingen. Irgendwo hoch über ihren Köpfen glaubte Faith ein Flattern zu hören. Vermutlich irgendwelche Vögel, die im Dachstuhl der Kirche lebten und durch ihr nächtliches Eindringen aufgeschreckt worden waren. Die Buntglasfenster filterten das Licht des Mondes, sodass es kaum bis zum Boden gelangte. Doch es gab einige Kerzen hinter Glasschirmen, die die Dunkelheit ein wenig erhellten.
    Faiths Herz hämmerte so laut, dass sie glaubte, es müsse in der ganzen Kirche zu hören sein. Aber abgesehen vom gelegentlichen Vogelflattern, dem Knarren der Dachsparren und dem Wind, der leise heulend um das alte Gemäuer zog, war alles still.
    „Und nun?“, fragte Faith und zuckte zusammen, als ihre Stimme als Echo von den kahlen Wänden zurückgeworfen wurde. Als sie weitersprach, tat sie dies um einiges leiser. „Jake? Warum sind wir hier? Was hast du vor?“
    Er hob einen Finger an die Lippen. „Schh …“ Er schüttelte den Kopf. „Hör zu, Faith, ich habe jetzt keine Zeit für Erklärungen. Ich werde für das, was ich vorhabe, sämtliche Kräfte benötigen. Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht einmal, ob es klappen kann. Als gefallener Engel verfüge ich nicht mehr über sämtliche Fähigkeiten, die ich früher hatte, und kann also nur hoffen und beten, dass es funktioniert.“
    Mit einer knappen Handbewegung bedeutete er ihr, ein Stück zurückzutreten, und sie folgte seiner Aufforderung nach kurzem Zögern. Sie setzte sich auf einen Platz in der ersten Bankreihe, ohne Jake auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    Er

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