Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schenk mir diese Nacht

Schenk mir diese Nacht

Titel: Schenk mir diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
ich weiß nicht." Sie zog skeptisch die Brauen hoch.
    "Wer sich in den OP schleppen lässt, um bei der Geburt seines Neffen dabei zu sein, ist nicht einfältiger als die Schwester, die
    ..."
    "Okay, okay. In diesem Punkt wären wir also quitt. Am besten beginnen wir noch einmal ganz von vorn." Er reichte ihr die Hand. "Hallo, ich bin Jonathan Hunter."
    Zögernd ergriff sie die ausgestreckte Hand und schüttelte sie kurz. "Gaye Royal", stellte sie sich schüchtern vor.
    "Ein ungewöhnlicher Name."
    Gaye sah ihn argwöhnisch an, und einmal mehr spürte
    Jonathan, wie sie innerlich zusammenzuckte. Die Sache mit dem Neuanfang konnte er wohl vergessen. Eine Unterhaltung mit Gaye glich dem Versuch, mit verbundenen Augen durch ein Minenfeld zu tappen. Er wusste einfach nicht, was er tun oder sagen sollte.
    "Royal?" fragte sie frostig. "Ich glaube nicht, dass ..."
    "Nein - Gaye", korrigierte er sie rasch. Ihr erleichtertes Aufatmen zeigte ihm, dass er die richtigen Worte gefunden hatte.
    Je länger ihre Bekanntschaft dauerte, desto deutlicher wurde, dass Gaye etwas zu verbergen hatte. Und sie war entschlossen, ihr Geheimnis zu bewahren. Normalerweise hätte er ihren Wunsch nach Privatsphäre respektiert - wenn nicht eben diese Privatsphäre ihn daran gehindert hätte, ihr näher zu kommen.
    Dank seines unwiderstehlichen Charmes hatte er bislang alles erreicht, was er sich in den Kopf gesetzt hatte, das hieß allerdings nicht, dass ihm die für die Hunters typische Hartnäckigkeit fehlte. Im Gegenteil, was Gaye betraf, so besaß er diesen Charakterzug im Übermaß!
    "Haben Sie Geschwister, Gaye?" erkundigte er sich höflich.
    "Nein", entgegnete sie kurz angebunden. "Warum?"
    "Nur so", beteuerte er rasch. "Reine Neugier."
    "Mir wäre es lieber, wenn Sie nicht so viele Fragen stellen würden. Sie haben mich um dieses Treffen gebeten, weil Sie etwas mit mir besprechen wollten", erinnerte sie ihn.
    Er hatte gewusst, dass dieser Einwand irgendwann hatte kommen müssen. Erstaunlich war nur, dass es so lange gedauert hatte, und darüber freute er sich. Immerhin hatte er so Gelegenheit gehabt, sie noch einmal lachen zu hören und ein bisschen Zeit mit ihr zu verbringen, bevor sie aufstand und ihn sitzen ließ.
    Jonathan atmete tief durch. "Die Sache ist die, Gaye ..."
    "Gaye!" Eine laute Männerstimme unterbrach ihn. "Du bist es tatsächlich, Gaye!" Der Mann blieb vor ihrem Tisch stehen.
    Jonathan war ihm insgeheim dankbar für die Rettung. Als er den gut aussehenden Fremden mit dem widerspenstigen dunklen Haar und den fröhlich funkelnden blauen Augen - Augen, die Gaye mit unverhohlener Bewunderung anblickten - jedoch näher betrachtete, war er sich nicht mehr so sicher, ob er sich über die Störung freuen sollte. Obwohl er wusste, dass er dem Mann noch nie begegnet war, kam er ihm sonderbar bekannt vor.
    Erst jetzt bemerkte Jonathan, dass Gaye auffallend still war.
    Als er sich zu ihr umwandte, sah er ihre entsetzte Miene. Ihre grünen Augen wirkten in dem plötzlich blassen Gesicht unnatürlich groß. Wer immer dieser Mann sein mochte, er war offensichtlich jemand, dem Gaye unbedingt aus dem Weg gehen wollte.
    Der Fremde wurde zunehmend nervöser, je länger Gaye und Jonathan ihn schweigend ansahen. "Ich habe mich wohl geirrt", sagte er schließlich. "Tut mir Leid." Er lächelte Gaye an. "Ich habe Sie mit jemandem verwechselt. Es ist schon eine Weile her
    - Menschen verändern sich", fügte er hinzu, ohne den Blick von ihr zu wenden.
    Sowohl er als auch Jonathan und Gaye wussten, dass er sich keineswegs geirrt hatte. Mit jeder Sekunde, die Gaye ihn jedoch wortlos ansah, wurde deutlicher, dass sie ihm nicht
    widersprechen würde.
    "Entschuldigen Sie die Störung", bat der Mann, bevor er sich wieder zu seinen Freunden gesellte, die an der Bar standen.
    Nachdem er verschwunden war, saß Gaye noch immer wie erstarrt neben Jonathan. Einmal mehr war er froh, ihr nicht erklären zu müssen, warum er sie um das Treffen gebeten hatte gleichzeitig wünschte er jedoch, dass es andere Umstände gewesen wären, die ihm die Antwort erspart hätten.
    "Möchten Sie gehen?" fragte er leise.
    Sie zuckte zusammen, als hätte sie seine Anwesenheit ganz vergessen gehabt. "Wie bitte?"
    Jonathan konnte nicht anders, er musste sie einfach berühren.
    Zuerst schien sie vor ihm zurückweichen zu wollen, dann aber entspannte sie sich und drehte der Bar seufzend den Rücken zu.
    Der Bar und dem Mann, der sie angesprochen hatte ... Der Fremde blickte nach

Weitere Kostenlose Bücher