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Schenk mir diese Nacht

Schenk mir diese Nacht

Titel: Schenk mir diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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die Verantwortung zu tragen, die so lange auf ihren Schultern gelastet hatte.
    Lächelnd wandte sie sich zu Jonathan um, wurde jedoch sofort wieder ernst, als sie seine zornige Miene sah. Sie konnte sich gut vorstellen, was er dachte. Nach der Begegnung mit ihrem Exverlobten und der viel zu emotionalen und für sie völlig untypischen Bitte, Jonathan möge sie mit zu sich nach Hause nehmen, musste Jonathan unweigerlich glauben, sie hätte so reagiert, weil sie Richard wiedergesehen hatte. Das war allerdings nur die halbe Wahrheit, die Sache ging noch viel tiefer.
    "Warum hast du ihn nicht geheiratet?" Die Frage schien ihn große Überwindung zu kosten.
    Sonderbarerweise fühlte Gaye sich so entspannt wie lange nicht. "In erster Linie weil ich von jeher der Überzeugung war, dass eine Ehe nur zwei Menschen umfassen sollte", erwiderte sie.
    "Selbstverständlich." Jonathan stutzte. "Es gab noch eine andere in Cravens Leben, während er mit dir verlobt war?"
    erkundigte er sich wütend.
    "Sogar mehrere, wie sich später herausstellte", bestätigte sie trocken. "Als liebende und vertrauensvolle Braut erfuhr ich als Letzte davon. Wie so oft in diesen Fällen", fügte sie wehmütig hinzu.
    "Hoffentlich hat ihn jemand für dich verprügelt!"
    Gaye lachte leise. Es tat so gut, endlich darüber lachen zu können. "Nein, das nicht. Aber ich glaube, dass der Diamant meines Verlobungsringes für einige Wochen eine hübsche Schramme auf seiner Wange hinterlassen hat, nachdem ich ihm das teure Stück ins Gesicht geschleudert habe!"
    Jonathan schaute sie so verblüfft an, dass sie erneut lachen musste. Ihr war tatsächlich viel leichter ums Herz zumute. Sie hatte Richard wiedergesehen, und obwohl es nicht einfach gewesen war, so zu tun, als würde sie ihn nicht kennen, hatte sie es geschafft, weil der hinreißend attraktive Jonathan Hunter bei ihr gewesen war.
    Richards Treulosigkeit - in einer Zeit, da sie seine Stärke und Unterstützung dringend benötigt hätte - war mehr gewesen, als sie hatte ertragen können. Doch jetzt, zwei Jahre später, mit Jonathan an ihrer Seite, war sie imstande gewesen, Richard ohne Zögern oder Verlegenheit zu antworten. Die Tatsache, dass Richard nicht die leisesten Skrupel verspürt hatte, sich ihr zu nähern, bestätigte lediglich, was sie vor zwei Jahren hatte schmerzlich lernen müssen; Richard Craven war ein Mann ohne Prinzipien und Ehrgefühl. Ein selbstsüchtiger ...
    "Sehr gut", sagte Jonathan nachdrücklich. "Aber noch ist es nicht zu spät, um die Abreibung nachzuholen. Ein Wort von dir..."
    "Er ist die Mühe nicht wert." Gaye meinte jedes Wort ernst.
    Richard war nicht mehr wichtig für sie. Zwei Jahre lang hatte sie unter der gelösten Verlobung gelitten, doch das Wiedersehen mit ihm hatte ihr gezeigt, dass er ihr nichts mehr bedeutete.
    "Trotzdem vielen Dank für das Angebot." Sie lächelte Jonathan an und hatte das Gefühl, ihn zum ersten Mal richtig
    wahrzunehmen.
    Was für ein absolut umwerfender Mann! Nicht einfach gut aussehend -
    Richard war gut aussehend -, sondern
    atemberaubend. Groß, blond, und mit jenen faszinierenden goldbraunen Augen war Jonathan Hunter der attraktivste Mann, den Gaye je getroffen hatte.
    Irgendwie war es ihm gelungen, sie von ihrem Schmerz zu befreien. Sie hatte die Tränen so lange zurückgehalten, aber schon bei der ersten Begegnung mit Jonathan hatte sie gespürt, dass sich ihr Kummer nicht mehr verdrängen ließ, was letztlich vor wenigen Minuten zu dem Ausbruch geführt hatte. Warum ausgerechnet Jonathan Hunter, ein Mann, der in so vieler Hinsicht für sie unerreichbar war?
    "Ist er derjenige?" fragte Jonathan. "Der Mann, der behauptet hat, du würdest ihn auf die Palme bringen?" fügte er hinzu, als er ihren verwunderten Gesichtsausdruck bemerkte.
    Sie lächelte wehmütig. "Das war mein Vater. Eine Karriere als Krankenschwester war das Letzte, was er für mich im Sinn hatte."
    "Ich bin sicher, er ist inzwischen sehr stolz auf dich."
    "Er war es", erwiderte sie. "Er ist vor zwei Jahren gestorben."
    "Das tut mir Leid. Dann war er noch sehr jung, oder?"
    "Nicht so jung, wie du vielleicht denkst", entgegnete sie leise.
    "Wie er mir immer wieder versicherte, war ich eine freudige Überraschung nach einer fast zwanzigjährigen glücklichen Ehe,"
    Jonathan schmunzelte. "Und was für eine Überraschung!"
    "Ja. Ich hatte eine herrliche Kindheit und wurde von meinen Eltern maßlos verwöhnt." Erneut kämpfte sie mit den Tränen.
    "Meine Eltern waren

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