Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schenk mir diese Nacht

Schenk mir diese Nacht

Titel: Schenk mir diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
Augen verfolgen ...
    "Kann ich ungefährdet hereinkommen?" Jarrett blieb an der Bürotür stehen, die er, ohne anzuklopfen, geöffnet hatte. "Trish erwähnte, dass du heute ein bisschen ... unwirsch bist." Bevor Jonathan ihn dazu auffordern konnte, trat er ein und schloss die Tür hinter sich.
    Trish war Mitte fünfzig, seit zehn Jahren Jonathans
    Sekretärin und neigte dazu, ihren Chef zu bemuttern. Jonathan bezweifelte allerdings, dass sie den Ausdruck "unwirsch"
    benutzt hatte, um seine Stimmung zu beschreiben.
    "Warum bist du nicht zu Hause bei deiner Frau und deinem Sohn?" fragte er gereizt. Jarrett war seit Conors Geburt vor über einer Woche kaum in der Firma gewesen.
    "Hm." Jarrett musterte Jonathan versonnen. "Unwirsch."
    "Ich bin nicht..." Jonathan verstummte und atmete tief durch.
    "Wie geht es der Familie?"
    Sein älterer Bruder setzte sich auf die Schreibtischkante.
    "Warum kommst du nicht heute Abend zum Dinner und findest es selbst heraus?"
    "Abbie hat genug zu tun. Sie muss sich nicht auch noch um mich kümmern."
    "Abbie will sich auch gar nicht um dich 'kümmern'", erwiderte Jarrett spöttisch. "Sie hat heute lediglich beim Frühstück festgestellt, dass wir dich in den letzten Tagen kaum gesehen haben."
    Jonathan ließ sich nicht eine Sekunde lang von dem lässigen Tonfall seines Bruders täuschen. Er umklammerte den Stift fester, mit dem er gerade geschrieben hatte - besser gesagt, er hatte versucht zu schreiben. In letzter Zeit fiel es ihm schwer, sich zu konzentrieren. "Ich bin beschäftigt", behauptete er kurz angebunden.
    Jarrett nickte. "Das kann ich mir vorstellen. Abbie hat übrigens vorgeschlagen, dass du Gaye heute Abend zum Dinner mitbringst ..."
    "Dann schlage ich vor, dass Abbie sie selbst einlädt und mich aus dem Spiel lässt ..." Jonathan stand auf und blickte aus dem Fenster hinaus auf die Dächer von London. "Gaye ist erwachsen.
    Ich bin sicher, dass sie es irgendwie schafft, allein zu euch zu kommen." Entweder mit dem Bus oder einem Taxi, denn sie besaß ja keinen Führerschein - und er hatte auch nicht mehr die Absicht, ihr Fahrstunden zu geben ...
    "Habt ihr euch gestritten?"
    Jonathan wandte sich zu Jarrett um. "Nein, verdammt, wir haben uns nicht ..." Er mied Jarretts Blick. Auf gar keinen Fall wollte er, dass man ihn und Gaye für ein Paar hielt. Er war Junggeselle, und das sollte auch so bleiben! "Ich habe Gaye lediglich bei einem persönlichen ... Zum Teufel, du weißt genau, wobei ich ihr geholfen habe. Inzwischen hat Ben die Situation unter Kontrolle." Und zwar so gründlich, dass er seine Patientin heiraten will!
    Jarrett zog die Brauen hoch. "Und du?"
    Er hatte gar nichts unter Kontrolle, das war ja sein Problem!
    "Ben braucht meine Unterstützung nicht mehr", meinte er ausweichend.
    "Und Gaye?" bohrte Jarrett weiter.
    "Was soll mit ihr sein?" Jonathans Geduld war erschöpft.
    "Ich habe mich schon für Frauen interessiert..."
    "Für Dutzende", bestätigte sein Bruder.
    "Sehr richtig. Und ich erinnere mich nicht, dass ihr mich jemals mit einer von ihnen verkuppeln wolltet."
    Jarrett lächelte. "Die meisten deiner Freundinnen haben wir gar nicht kennen gelernt, und die, die du uns vorgestellt hast..."
    Jonathan spürte, wie ihm die Zornesröte ins Gesicht stieg.
    "So übel waren sie nun auch wieder nicht! Ich habe Gaye getroffen, ich mochte sie, sie hatte ein Problem, und ich habe getan, was ich konnte, um dieses Problem zu lösen. Es gibt also keinen Grund für mich, sie wiederzusehen."
    Außer, dass er sie in den vergangenen Tagen vermisst hatte.
    Er vermisste ihre Schönheit, ihren Charme, ihr melodisches Lachen...
    "Muss es immer einen Grund geben?" Jarrett musterte ihn aufmerksam.
    Jonathan seufzte. "Ich will mich nicht binden, Jarrett..."
    "Du hast dich bereits gebunden, Jonathan", warf sein Bruder sanft ein.
    Er schüttelte den Kopf. "Ich bin wieder frei, und das will ich auch bleiben", fügte er nachdrücklich hinzu. "Richte Abbie meinen Dank für die Einladung aus, aber ich habe für heute Abend bereits eine Verabredung." Mit einer Freundin, die er eigentlich schon Anfang der Woche hätte treffen sollen. Sarah war Model, schön, unabhängig und nicht an einer dauerhaften Beziehung interessiert. Ein Abend in ihrer unbeschwerten Gesellschaft - oder, besser noch, eine Nacht in ihrem Bett -, und er würde Gaye Royal vergessen haben. Hoffentlich.
    Jarrett wandte sich zum Gehen. "Abbie wird enttäuscht sein."
    "Ich komme morgen vorbei, um es wieder

Weitere Kostenlose Bücher