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Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Titel: Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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hätte tun sollen.
    Aber wie oft wurde man von Demetrios Savas zum Essen eingeladen – und das genau in dem Moment, wo ihr Prinz entschieden hatte, einfach nicht aufzutauchen?
    Wenn das nicht ein Wink des Schicksals war, was dann?
    Abgesehen davon handelte es sich ja nur um ein Abendessen. Ein oder zwei Stunden. Aber mit Demetrios Savas. Es war die Erfüllung eines Jugendtraumes. Wie viele Frauen wurden schon von dem Mann eingeladen, dessen Poster sie mit achtzehn Jahren an ihrer Wand hängen hatten?
    Diese Gelegenheit musste sie nutzen.
    Demetrios drehte sich überrascht abrupt um, als sie ihn erreichte. Seine Augen waren eiskalt. Derselbe durchdringende Blick, der ihm vor gut sieben Jahren Ruhm und Bekanntheit verschafft hatte. Der raue gewiefte Agent Luke St. Angier, den er damals verkörpert hatte, war ein Legende des amerikanischen Fernsehens.
    Anny stand wie angewurzelt da.
    Mit einem Schlag entspannte sich sein Gesichtsausdruck. Und das Lächeln, das folgte, hätte tausend – nein, Millionen – weiblicher Fans aller Altersklassen zum Dahinschmelzen gebracht.
    „Anny.“ Kaum hatte er ihren Namen ausgesprochen, fing ihr Herz an, wie verrückt zu klopfen. „Hast du es dir anders überlegt?“
    „Wenn es dir nichts ausmacht.“ Sie war sich nicht sicher, ob ihr Gegenüber der Grund für ihre Atemlosigkeit war – denn er war zugegebenermaßen atemberaubend schön – oder ob das für ihren Charakter unorthodoxe Verhalten die Ursache war.
    „Etwas ausmachen?“ Demetrios’ beeindruckendes Lächeln wurde noch breiter. „Wohl kaum. Also, was schlägst du vor?“
    „Ich will nicht dreist sein“, sagte sie so gefasst wie möglich.
    „Keine Angst, sei ruhig dreist.“ Doch plötzlich verschwand das Lächeln wieder aus seinem Gesicht – offensichtlich war er nicht unerkannt geblieben. Nicht weit entfernt von ihnen hatte sich eine Schar weiblicher Teenager gebildet. Ein Mädchen zeigte aufgeregt in seine Richtung, ein anderes kreischte schrill vor Begeisterung. Und als hätte sie den Startschuss gegeben, setzten sich augenblicklich alle in Bewegung.
    Einen Moment lang sah er aus wie ein Fuchs, der von bellenden Jagdhunden gehetzt wird. Aber nur einen Moment lang.
    „Kannst du kurz warten?“, fragte er. „Es tut mir leid, aber …“
    „Ich verstehe“, antwortete Anny ohne zu zögern. Niemand konnte besser verstehen als sie, was es bedeutet, öffentliche Pflichten zu haben.
    Und obwohl er sicherlich nicht gerade erpicht war über diesen Schwarm von Fans, der auf ihn zuströmte, begrüßte er alle mit spielerischer Leichtigkeit. Mit lautem Geschnatter und Gekicher umzingelten sie ihn. Demetrios ließ alles lachend mit sich geschehen und versuchte sogar, italienisch mit den Mädchen zu sprechen, als er erfuhr, woher sie kamen.
    Es war kein gutes Italienisch – Anny wusste das, weil sie die Sprache perfekt beherrschte –, aber er bemühte sich und brachte charmante holprige Sätze zustande. Und wären diese Mädchen nicht bereits verzaubert gewesen, dann hätte er sie spätestens jetzt für sich gewonnen.
    Auch Anny ihrerseits konnte nicht anders, als ihn entzückt zu beobachten und seinen Worten zu lauschen.
    Natürlich hatte er als ganz junger Mann großartig ausgesehen. Aber sie fand ihn jetzt sogar noch attraktiver. Sein jugendliches hübsches Gesicht war reifer geworden, seine Wangenknochen wirkten ausgeprägter und sein Kiefer kräftiger. Im Vergleich zu dem fast spitzbübischen Action-Helden Luke St. Angier, als den sie ihn in Erinnerung hatte, wirkte er nun mit seinem rauen Stoppelbart regelrecht erwachsen. Während ihrer Universitätszeit hatte sie wenig Zeit gehabt, um fernzusehen. Aber für ihn hatte sie immer die Zeit gefunden.
    Demetrios Savas war ihr Luxus gewesen.
    Er mochte vielleicht vor aufdringlichen Filmsternchen fliehen, aber zu diesen Mädchen, die von ihrem Hollywood-Helden nichts weiter wollten als ein Lächeln und ein paar freundliche Worte, war er ausgesprochen nett.
    Nein, nicht einfach ‚nett‘, dachte sich Anny. Er schien tatsächlich interessiert und schenkte allen Mädchen die gleiche Aufmerksamkeit – nicht nur denen, die süß aussahen und sich kess gaben. Er redete mit allen und hörte ihnen zu. Lachte mit ihnen. Er schaffte es, dass jede sich einzigartig fühlte.
    Anny genoss es, ausnahmsweise nicht im Mittelpunkt zu stehen und sich einfach entspannt an die Häuserwand lehnen zu können.
    Es war schon seltsam. Jahrelang hatte sie kaum an ihn gedacht.

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