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Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Titel: Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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sein einziger Zeitvertreib ist. Egal was ich sage, er ist immer anderer Meinung.“
    „Hat er keine Geschwister?“
    „Nein, er ist ein Einzelkind.“
    „Das muss ja schrecklich sein.“
    Das fand auch Anny. Über zwanzig Jahre lang war sie ein Einzelkind gewesen. Ihre Mutter hatte nach ihr keine Kinder mehr bekommen können und starb, als Anny zwölf war. Erst als ihr Vater sieben Jahre später Charlise heiratete, hatte sich ihr Leben grundlegend geändert.
    Nun hatte sie drei kleine Halbbrüder, Alexandre, Raoul und David. Und obwohl sie so viel älter war – genaugenommen hätte sie ihre Mutter sein können –, genoss sie es ungemein, endlich Geschwister zu haben.
    „Franck tobt sich eben an mir aus“, stellte Anny fest. „Und es wäre natürlich ein einmaliger Coup, wenn du mit mir in die Klinik kommen würdest. Du weißt sicherlich mehr als ich über Action-Helden. Danach könnten wir zum Essen gehen. Was hältst du davon?“
    Es war gewagt. Er hätte ihren Vorschlag problemlos ablehnen können.
    Aber irgendwie war sie doch nicht überrascht, als seine Antwort kam. „Hört sich gut an. Dann lass uns los.“
    Franck so sprachlos zu sehen, war unbezahlbar. Als sie in sein Zimmer kamen, öffnete er den Mund, brachte aber keinen Ton heraus.
    Anny versuchte, nicht zu lachen. „Ich möchte dir einen Freund vorstellen“, sagte sie zu Demetrios, als wäre es das Normalste der Welt „Das ist Franck Villiers. Franck, das ist …“
    „Ich weiß, wer er ist.“ Immer noch ungläubig blickte er die beiden an.
    Demetrios streckte ihm die Hand entgegen. „Es freut mich, dich kennenzulernen.“
    Franck zögerte einen Moment lang, bevor er Demetrios’ Hand endlich ergriff. Es schien, als müsse er sich noch überzeugen, dass es sich nicht um eine Illusion handelte.
    Sein Blick wanderte langsam zu Anny. „Du heiratest ihn?“, fragte er fast vorwurfsvoll.
    Anny zuckte zusammen. „Nein!“ Sie fühlte, wie ihre Wangen zu glühen begannen.
    „Aber du hast doch gesagt, dass du heute früher gehen müsstest, weil du eine Verabredung mit deinem Verlobten hast.“
    Das hatte sie ganz vergessen.
    „Ihm ist etwas dazwischen gekommen“, sagte Anny hilflos und warf einen flüchtigen Blick auf Demetrios.
    „Und so habe ich sie stattdessen zum Essen eingeladen“, sagte Demetrios ohne zu zögern.
    Franck setzte sich in seinem Bett auf. „Du hast mir nie gesagt, dass du Luke St. Angier, ehm, ich meine ihn kennst.“ Es machte Franck sichtlich verlegen, den Action-Helden mit der realen Person verwechselt zu haben.
    Glücklicherweise demonstrierte Demetrios große Gelassenheit. „Wir haben uns zufällig getroffen“, sagte er. „Aber ich kann nicht glauben, dass du wirklich denkst, MacGyver sei besser als Luke St. Angier.“
    Demetrios hatte den richtigen Ton getroffen. Franck war plötzlich quicklebendig.
    „Könnte Luke St. Angier denn aus einem Toaster, einem halben Dutzend Zahnstochern und einem Feuerzeug eine Bombe basteln?“
    „Darauf kannst du Gift nehmen“, schoss Demetrios zurück.
    Vielleicht lag es daran, dass er, genauso wie Anny, Franck nicht anders behandelte als einen gesunden Menschen, oder vielleicht, weil er Luke St. Angier war. Jedenfalls dauerte es keine Minute, und schon saß Demetrios auf Francks Bett und war in eine lebhafte Diskussion verwickelt.
    Anny hatte damit gerechnet, dass der Besuch höchstens eine halbe Stunde dauern würde. Viel länger hielt es Franck mit jemandem in seinem Zimmer normalerweise nicht aus. Aber mit Demetrios war das offensichtlich anders. Sie hätten wahrscheinlich bis in die Nacht hinein geredet, wenn Anny nach einer Stunde nicht gesagt hätte: „Tut mir leid, euch unterbrechen zu müssen, aber es gibt noch ein paar andere Personen, die Demetrios bestimmt gern kennenlernen würden.“
    Francks Gesichtsausdruck wurde sofort grimmig.
    Demetrios stand auf und sagte, als sei es das Natürlichste der Welt: „Wir können unser Gespräch ja morgen beenden.“
    „Morgen? Meinst du das ernst?“
    „Na klar“, versicherte Demetrios. „Ich habe schon lange nicht mehr jemanden getroffen, der sich so sehr für Luke interessiert.“
    Francks Augen leuchteten. Und dann, noch während sie sich zum Gehen wandten, sagte Franck etwas, von dem Anny gedacht hatte, sie würde es nie zu hören bekommen. „Danke.“
    „Du hast ihm den Tag gerettet“, sagte sie voller Anerkennung zu Demetrios, als sie im Flur standen. „Du musst dich nicht gezwungen fühlen, morgen erneut zu

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