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Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Titel: Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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empfinden, fehlte ihr völlig.
    „Du scheinst so nachdenklich“, sagte Anny plötzlich. Sie hatte darauf bestanden, draußen zu essen, um den Sonnenuntergang zu genießen. Doch auch die einfachen Köstlichkeiten und das abendliche Farbspektakel konnten Demetrios nicht von seinen trüben Gedanken ablenken. „Ist alles in Ordnung?“
    „Ich musste nur daran denken, wie viel schöner es diesmal auf dem Schiff ist“, antwortete er.
    „Ich dachte, das letzte Mal warst du mit Franck und deinem Bruder segeln“, erwiderte Anny verwundert.
    „Nein, die Reise, an die ich dachte, liegt schon ein paar Jahre zurück. Mit Franck war es natürlich ein großer Spaß.“
    „Da bin ich aber beruhigt“, sagte sie lächelnd.
    Demetrios trank den letzten Schluck Bier und stand auf. „Okay, du hast das Essen gemacht, ich wasche ab.“
    „Aber ich helfe dir, denn du hast schließlich den ganzen Tag hart gearbeitet“, erwiderte Anny und nahm die Teller.
    Sie war keine Hilfe. Auf jeden Fall nicht für seinen Seelenfrieden. Sie räumte zwar beflissen die Sachen weg, aber die Kombüse war eindeutig zu eng für zwei Personen. Zu eng, um sich nicht bei jeder Bewegung ungewollt zu berühren. Zu eng, um ihren verführerischen Duft zu ignorieren. Als Anny sich unerwartet umdrehte und sie aus Versehen aneinander stießen, brachte sie ihn an die Grenze der Beherrschung. Er verspürte den Drang, ihre warme sanfte Haut zu streicheln und mit seinen Fingern durch ihr langes Haar zu fahren. Am liebsten hätte er sie einfach zu seiner Koje getragen und sie hingebungsvoll geliebt.
    Aber das würde nicht geschehen.
    Anny hatte ihre Meinung dazu gesagt, und er konnte sie verstehen. Nur leider schien sein Körper nicht verstanden zu haben.
    „So geht das nicht“, sagte Demetrios abrupt und machte einen Schritt rückwärts aus der Kombüse.
    „Was geht so nicht?“, fragte sie erstaunt.
    „Das hier. Entweder räumst du auf oder ich. Aber nicht beide.“
    „Aber …“
    Bei jeder anderen Frau hätte er gewusst, dass all die Berührungen eine erotische Provokation waren. Aber nicht bei Anny. Sie hatte sich wirklich nichts dabei gedacht. Es dauerte einige Sekunden, bis bei ihr der Groschen fiel.
    „Oh, du denkst, ich …“, ihre Wangen fingen an, vor Scham zu brennen. „Ich wollte nicht … es tut mir leid … mein Gott, ich hätte nicht …“, stammelte sie.
    „Ist schon in Ordnung“, antwortete er. „Ich kann mich beherrschen. Aber es ist wohl besser, wenn ich allein weitermache.“
    „Natürlich“, murmelte Anny verstört und kletterte fast fluchtartig den Niedergang hoch.
    Auch dieser Anblick war eine Versuchung.
    Eine Versuchung, der ich lieber aus dem Weg gehen sollte, dachte Demetrios, während er die letzten Sachen in den Schrank stellte.
    Aber es waren nicht nur Annys körperlichen Reize, denen er quasi gezwungenermaßen ausgesetzt war, die ihn in ihren Bann zogen.
    Im Laufe der Tage stellte er fest, dass da noch etwas anderes war, das ihn faszinierte. Sie hatte die perfekte Kombination – sie war ernsthaft, aber auch lustig, nachdenklich, aber gleichzeitig spontan. Nie konnte er wissen, was ihn als nächstes erwartete.
    Eines Morgens kündigte sie an, dass es Fisch zum Abendessen geben würde. „Du kannst angeln?“, fragte Demetrios spöt-
tisch.
    „Wieso, glaubst du, dass Prinzessinnen nicht angeln können?“
    „Meiner Erfahrung nach nicht.“
    „Ach, wie viele Prinzessinnen hast du denn schon kennengelernt?“, fragte Anny ironisch.
    „Zwei.“ Dass eine von ihnen fünf und die andere fünfundneunzig war, erwähnte er natürlich nicht.
    „Das beweist, dass man im Leben nie auslernt“, erwiderte sie und steckte selbstsicher die Angelrute zusammen. „In Mont Chamion sind wir nämlich oft zum Angeln gefahren. Der See war so etwas wie unser Zufluchtsort. Mein Urgroßvater hatte dort seinerzeit ein kleines Blockhaus gebaut.“
    „Nicht ein kleines Schloss?“, fragte er neckend.
    Anny schüttelte lächelnd den Kopf. „Der größte Luxus war die Innentoilette, die erst mein Großvater einbaute“, erklärte sie, und Demetrios merkte an ihrem Blick, wie sehr sie an diesem Ort hing. „Mein Vater, meine Mutter und ich fuhren oft zu dieser kleinen Glücksoase. Es war einsam, still und wunderschön. Man konnte einfach die Seele baumeln lassen. Nichts, was einen ablenkte.“
    „Außer das Angeln“, stellte Demetrios mit einem Grinsen fest.
    „Genau, außer das Angeln“, erwiderte sie verschmitzt.
    „Ich gehe mal davon

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