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Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Titel: Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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wickelte die beiden Gläser in sein T-Shirt und sagte lächelnd: „Natürlich.“
    Aber bevor er einen Seufzer der Erleichterung ausstoßen konnte, machte sie plötzlich einen Schritt auf ihn zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.
    „Gute Nacht, Demetrios. Schlaf gut.“

8. KAPITEL
    Gut schlafen?
    Davon konnte keine Rede sein.
    Fast die ganze Nacht lag Demetrios wach, beobachtete aus dem Bullauge die Sterne und dachte an Anny. Er stellte sich sogar vor, wie sie als kleines Mädchen am Fenster lehnte und ihre verdammten Wünsche in den Himmel schickte.
    Ihre lebensbejahende und positive Einstellung machte ihn manchmal ganz verrückt. Das Leben servierte einem nicht alles auf dem Silbertablett – das wusste er nur zu gut.
    Aber das konnte man Anny nicht sagen. Es war auch nicht seine Angelegenheit.
    Schließlich war es weder seine Aufgabe noch seine Absicht, sie zu verändern. Er hatte schon genug Unheil angerichtet – sein Lebe-das-Leben-Gerede hatte ihre Zweifel bezüglich der bevorstehenden Heirat bestärkt und sie letztendlich zu ihrer Entscheidung getrieben.
    Warum also bekam er Anny einfach nicht aus seinem Kopf?
    Das kommt davon, wenn man seine Nase in fremde Angelegenheiten steckt, hätte seine Mutter jetzt bestimmt gesagt. Wenn er als kleiner Junge wütend mit sich und der Welt war, packte sie ihn an den Schultern, zeigte Richtung Tür und sagte: „Du kannst dich draußen abreagieren.“
    Unvermittelt richtete Demetrios sich auf, zog sein T-Shirt aus und rannte an Deck. Mit einem Kopfsprung verschwand er im dunklen Wasser.
    Manchmal hatten Mütter einfach recht.
    Die Sonne schien bereits hell in Annys Koje, als sie erwachte.
    Wie konnte es sein, dass sie verschlafen hatte? Normalerweise war das einsetzende Motorengeräusch wie ein Wecker für sie.
    Sie schlug das Laken zurück, zog sich das T-Shirt und die Shorts an, die Demetrios ihr am Abend zuvor gegeben hatte, und rannte an Deck – um verdutzt festzustellen, dass die Jacht ruhig im Hafen und Demetrios auf der Bank in der Steuerkabine lag.
    Der Anblick seines schlafenden Körpers ließ sie wie angewurzelt stehen bleiben.
    Er lag auf dem Rücken und hatte nur seine Shorts an. Ein Arm hing von der Bank herunter, der andere ruhte auf seiner Brust, in der Hand hielt er sein zusammengeknülltes T-Shirt.
    Vorsichtig näherte Anny sich. Sie war zwar mit ihm im Bett gewesen, aber zusammen eingeschlafen waren sie nicht. Nie hatte sie ihn so schutzlos gesehen.
    Langsam glitt ihr Blick über seine markante Nase, die – wie sie wusste – ein bisschen schief war, weil sein Bruder George sie ihm mit zwölf Jahren gebrochen hatte. Die dunklen dichten Wimpern waren eigentlich viel zu schade für einen Mann, aber bei ihm harmonisierten sie perfekt mit seinen ausgeprägten Wangenknochen und seinem harten Mund.
    Doch nicht nur sein Gesicht war atemberaubend schön. Wie hypnotisiert wanderte ihr Blick über seinen Körper – die breiten Schultern, die schlanken Hüften, seine sehnigen muskulösen Arme, den breiten Oberkörper und die athletischen Beine. Unwillkürlich musste sie daran denken, wie betörend es gewesen war, ihn zu berühren. Und wie erregend es war, von ihm gestreichelt zu werden.
    Er hatte kräftige raue Hände. Hände, die anpacken können, dachte Anny und sah ihn vor ihrem geistigen Auge die Segel hissen, Knoten machen und Fische filetieren.
    Aber es waren gleichzeitig die Hände eines einfühlsamen Liebhabers.
    Er war der Traummann ihrer Vergangenheit – und leider auch ihrer Gegenwart.
    Ein greller Sonnenstrahl weckte Demetrios unsanft aus seinen Träumen. Verwirrt blinzelnd richtete er sich auf – und sah Anny vor sich.
    Der mangelnde Schlaf machte sich bemerkbar. Seine Haut spannte vom trockenen Meeressalz, die Shorts waren feuchtkalt. Er hatte keine Ahnung, wie viel Uhr es war, aber offenbar war es später als gewohnt.
    „Was ist?“
    Anny lächelte. Was für eine Überraschung. Er kannte niemanden, der mehr strahlte als sie.
    „Nichts. Ich schau nur.“
    Demetrios brummte missbilligend und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht und durch die Haare. „Und warum?“
    „Weil ich dazu Lust hatte?“
    Wenigstens ließ sie es wie eine Frage klingen. „Bist du dir nicht sicher?“
    „Doch, diesbezüglich bin ich mir sicher“, erwiderte sie geradeheraus. „Ich frage mich nur, warum. Du bist so ein Miesepeter.“
    Es machte vieles einfacher. Vor allem war es einfacher, Anny auf Distanz zu

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