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Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition)

Titel: Schenk mir nur diese eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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Sekunde.
    „Okay, dann mach du“, sagte er.
    Es war alles einfacher gewesen, als er nichts gefühlt hatte.
    Und während er draußen in die Dunkelheit starrte und von unten das Geklapper des Geschirrs hörte, wünschte er sich diese angenehme Gleichgültigkeit sehnlichst herbei. Er wollte nicht an Anny denken müssen. Und er wollte nichts für sie empfinden.
    „Was weißt du über Sterne?“
    Demetrios zuckte regelrecht zusammen, als er Annys Umrisse aus dem Niedergang auftauchen sah. Sie reichte ihm, ohne zu fragen, ein leeres Glas, schenkte sich beiden Wein ein und setzte sich zu ihm. Was um Himmels willen macht sie hier draußen, dachte er und klammerte sich am Glas fest.
    „Also?“
    „Nicht viel“, antwortete er ausweichend. „Ich kenne nur den Polarstern und ein paar Konstellationen, die mir die griechischen Fischer gezeigt haben, um mich beim Segeln zu orientieren. Wieso?“
    Anny nippte an ihrem Wein. Die Konturen ihres Profils wurden von den Lichtern des nahen Dorfes erhellt.
    „Als ich klein war, habe ich daran geglaubt, dass Sternschnuppen Wünsche erfüllen.“
    „Das glauben viele Kinder“, erwiderte er lapidar und stellte sein Glas ab.
    „Du auch?“
    „Nein. Ich war ein kleiner Rowdy. Und Rowdys machen nicht so einen Mädchenkram.“
    „Ich verstehe“, antwortete sie lachend und drehte den Kopf in seine Richtung. Demetrios hatte das Gefühl, dass sie ihn musterte, aber er konnte ihre Gesichtszüge nur schemenhaft erkennen. „Ist das ein Problem für dich?“
    „Nein. Ich versuche nur, dich besser kennenzulernen. Als ich jung war und dich nur aus den Zeitschriften und aus dem Fernsehen kannte, dachte ich, alles über dich zu wissen. Das war natürlich ein Trugschluss. Aber nun, da ich die Möglichkeit habe, würde ich meine Wissenslücken gerne schließen. Ich dachte, die Sternschnuppen wären eine gute Eröffnungsfrage, um das Gespräch in Gang zu bringen. Du wirst es nicht glauben, aber im Schweizer Internat wurde der Gesprächstechnik sogar ein spezieller Unterricht gewidmet“, sagte Anny mit heiterer Stimme.
    Demetrios hatte keine Lust, über sich zu sprechen, also wich er mit einer Gegenfrage aus. „Und was hast du dir gewünscht?“
    „Einen Bruder.“
    „Du kannst einen von meinen haben.“
    „Nein danke, jetzt habe ich ja Geschwister“, sagte sie mit einem Lachen. „Und sie sind wundervoll. Ich hoffe, eines Tages auch so tolle Kinder zu haben.“
    Der Gedanke daran versetzte ihm unerwarteterweise einen kleinen Stich. „Ich wünsche es dir“, sagte Demetrios nur und verfiel erneut in Schweigen.
    „Soviel zu Eröffnungsfragen und Gesprächstechniken“, sagte Anny nach einiger Zeit. „Eigentlich bist du jetzt an der Reihe.“
    „Ich war ja auch nicht im Schweizer Internat“, protestierte er.
    „Alles, was du brauchst, ist etwas Neugier. Ist da denn nichts, was du von mir wissen willst?“
    Es gab tausend Facetten an ihr, die seine Neugier weckten – aber er wollte sich nicht auf die riskante Gefühlsebene begeben. Und so fragte er das Unverbindlichste, was ihm in den Sinn kam. „Wieso trägst du tagein tagaus diese verdammten Jeans, obwohl es höllisch heiß ist?“
    „Weil ich nichts anderes zum Anziehen habe.“
    „Wie bitte?“, fragte er entgeistert.
    „Ich habe nur Stadtkleidung dabei – auf einen Segeltörn war ich nicht vorbereitet.“
    „Und das sagst du mir erst jetzt?“
    „Ich wollte früher oder später an Land gehen, um einzukaufen. Aber nicht, solange wir in der Nähe von Cannes waren. Ich hatte Angst, mein Vater könnte herausfinden, wo ich bin.“
    „Wenn ich dich mit einem Hitzeschlag ins Krankenhaus einliefern muss, erfährt er es bestimmt“, erwiderte Demetrios sarkastisch. „Morgen können wir in der nächsten kleinen Stadt anlegen. Und in der Zwischenzeit“, sagte er und verschwand, um kurz darauf mit einem T-Shirt und einem Paar Shorts aufzutauchen, „kannst du das hier anziehen.“
    Völlig verblüfft nahm Anny die Kleidung entgegen. Demetrios stand so nahe, dass sie im Mondlicht das Lächeln auf seinem Gesicht sehen konnte. „Danke, das ist sehr nett von dir“, brachte sie mühsam heraus.
    „Ja, ich bin die Nettigkeit in Person“, erwiderte er auf seine gewohnt ironische Art.
    „Du bist …“
    „Müde. Und ich würde gern schlafen gehen. Es sei denn, du musst noch weitere Gesprächstechniken an mir austesten“, unterbrach er sie schroff.
    Einen Moment lang dachte er, sie würde beleidigt sein. Doch sie stand einfach auf,

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