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Schenk mir nur eine Nacht

Schenk mir nur eine Nacht

Titel: Schenk mir nur eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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so würdevoll wie eine Königin auf die linke Seite der Bühne, weit genug weg von den Gallardos. Damit forderte sie Luis indirekt auf, zu ihr zu kommen und allein mit ihr zu reden, ehe er sich öffentlich zu dem bekannte, was ihrer Meinung nach eine große Dummheit war.
    Aber Luis tat ihr den Gefallen nicht. Ohne zu zögern, ging er auf die Gallardos zu. Mit sanftem Druck auf ihren Arm zwang er Shontelle, an seiner Seite zu bleiben, während Patricio ihn wie selbstverständlich begleitete. Ich komme mir vor, als würde ich in die Arena geführt, schoss es Shontelle durch den Kopf.
    Wussten Christinas Angehörige, mit welchen Mitteln die junge Frau ihr Ziel hatte erreichen wollen? Die männlichen Familienmitglieder waren viel älter als Luis und Patricio. Hatten sie geglaubt, sie könnten Luis nach Belieben manipulieren?
    Na, dann werden sie sich jetzt wundern, dachte Shontelle.
    Dann blickte sie der Millionenerbin herausfordernd in die Augen, der Frau, die es geschafft hatte, dass sie, Shontelle, nicht mehr an Luis' Liebe geglaubt hatte. Wie gefällt es dir, Christina, damit konfrontiert zu werden, dass Luis und ich doch wieder zusammen sind, obwohl du dich schon so sicher gefühlt hast, dass du unsere Beziehung zerstört hattest? rief sie der jungen Frau insgeheim zu. Was mochte Christina dabei empfinden, der Frau gegenüberzustehen, der sie so viel angetan hatte? Fing Christina an zu begreifen, dass aus der Heirat mit Luis nichts wurde?
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Man merkte Christinas Miene an, dass sie plötzlich verstand, was das alles zu bedeuten hatte. In ihrem Gesicht spiegelte sich heller Zorn, während sie Shontelles hinreißend verführerisches Kleid betrachtete. Dann blickte sie den Mann an, den sie beinah mit Hilfe seiner Mutter für sich gewonnen hätte.
    "Ich sehe, du hast dich wieder mit diesem ausländischen Flittchen eingelassen, Luis", stieß sie genau in dem Moment verächtlich hervor, als alle drei vor ihr stehen blieben.
    Shontelle musste sich sehr zusammennehmen, um auf die Beleidigung nicht zu reagieren. Aber sie schwieg und hob den Kopf so hoch, als wäre sie von ihrem Recht überzeugt, an Luis'
    Seite zu sein. Außerdem war es seine Sache, sich mit der Frau auseinander zu setzen, mit der er sich beinah verlobt hätte.
    "Du kannst deiner Familie selbst erklären, warum ich so handle, Christina", sagte er kühl und beherrscht. "Aber deine boshaften Bemerkungen solltest du dir sparen. Damit erreichst du sowieso nichts."
    "Du bist mir eine Erklärung schuldig", verlangte der ältere Mann neben Christina, "Du hast uns öffentlich gedemütigt. Das werden wir dir nicht verzeihen, Luis."
    "Esteban, deine Tochter und meine Mutter haben Mittel und Wege gefunden, das Kostbarste zu zerstören, was ich in meinem Leben hatte. Es geht nicht darum, ob du etwas verzeihen kannst oder nicht, sondern um Gerechtigkeit."
    Sekundenlang hatte Shontelle das Gefühl, ihr Herz würde sich zusammenkrampfen. Dass Luis sie oder ihre Liebe als das Kostbarste in seinem Leben bezeichnete, machte den Schmerz darüber, ihn verloren zu haben, noch unerträglicher.
    "Um was für eine Gerechtigkeit?" wollte der alte Mann wissen. "Patricio", wandte er sich Hilfe suchend an Luis' Bruder,
    "kannst du Luis nicht an seine Ehre erinnern?"
    "Du kannst meinen Bruder und mich nicht auseinander bringen, Esteban", antwortete Patricio. "Wir wollen die Wahrheit aufdecken, und das ist nicht unehrenhaft."
    "Wir hatten eine Vereinbarung!" wandte Esteban ungehalten ein.
    "Sie ist unter falschen Voraussetzungen zu Stande gekommen", erklärte Luis.
    "Kannst du das beweisen?"
    "Frag deine Tochter", wiederholte Luis unbeirrt. Doch dann fügte er, plötzlich misstrauisch geworden, hinzu: "Vielleicht weißt du schon längst, welche Lügen sie erfunden hat, um mich zu der Verlobung zu bewegen."
    "Worauf spielst du an?" Zornesröte stieg dem Oberhaupt der Gallardos ins Gesicht.
    "Sieh zu, dass du Ordnung in deine Familie bringst, Esteban.
    Ich kümmere mich jetzt um meine." Respektvoll neigte Luis leicht den Kopf. Dann dirigierte er Shontelle und seinen Bruder auf die andere Seite der Bühne, wo seine Mutter stand.
    "Ausländisches Flittchen", beschimpfte Christina Shontelle noch einmal.
    "Halt den Mund, Kind, und mach nicht so eine finstere Miene", forderte Esteban seine Tochter kurz angebunden auf.
    "Du wirst mich hier vor all den Leuten nicht blamieren."
    Niemand zweifelt daran, dass Luis genau weiß, was er tut, und dass man ihn

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