Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)
endlich sichtbar wurde, was er für eine Ewigkeit auf DVD bannen wollte: Eine Frau, auf einem Bett liegend, in einem Raum, der sein Schlafzimmer zu sein schien.
Thox wurde flau im Magen.
Die Frau war dunkelhaarig und vermutlich ziemlich hübsch, was jedoch aus bestimmten Gründen nicht genau zu erkennen war. Ihre Augen waren mit einem Tuch verbunden, ihr Mund mit braunem Paketband verklebt, und ihre Hände über ihrem Kopf an das Bettgestell gebunden – ebenfalls mit Klebeband. Sie trug einen dunklen Rock und ein weißes Unterhemd – was Thox erschreckend bekannt vorkam. Ihre Körpersprache machte mehr als deutlich, dass sie mit dieser Situation nicht einverstanden war. Sie wand sich und zerrte an den Fesseln, als hätte sie einen leichten epileptischen Anfall.
Das flaue Gefühl in Thox‘ Magen verstärkte sich.
Jetzt kam Jonas wieder ins Bild. Er trug lediglich eine Jeans, die tief auf seinen Hüften lag. Obwohl er nur von hinten und von der Seite zu sehen war, zeichnete sich eine massive Beule in seiner Hose ab. Jonas ging zu dem Bett hinüber und setzte sich neben die Frau. Langsam, beinahe bedächtig, steckte er seine Hand nach ihr aus und berührte ihr nacktes Knie. Die junge Frau zuckte bei seiner Berührung zusammen, ihr Körper verkrampfte sich, das unterdrückte Schluchzen war weiterhin von ihr zu vernehmen. Doch was eben noch ruhig und bedächtig gewesen war, änderte sich schlagartig. Jonas hob ihren Rock, warf ihn ungeduldig über ihren Bauch und begann nun, sich grob an ihrer weißen Unterhose zu schaffen zu machen. Brutal zerrte er das kleine Stück Stoff über ihre Knie und entblößte ihre unbehaarte Scham. Doch die beachtete er zunächst nicht. Er streifte den Slip über ihre Füße und hielt ihn an seine Nase, wo er mit einem langen, tiefen Atemzug die Angst ihrer Weiblichkeit einatmete. Dann steckte er ihn in seine Hosentasche und sah auf die junge Frau herunter. Sie wirkte immer noch verkrampft, ihre Beine waren eng geschlossen, und sie weinte scheinbar so heftig, dass ihr Rotze aus der Nase lief.
Dann ging alles sehr schnell. Jonas öffnete die Knöpfe seiner Jeans und ließ die Hose nur so weit herunter, dass der Ansatz seines Hinterns entblößt war. Er zwang sich grob zwischen die Beine der offenbar überrumpelten Frau, und in einer ku rzen, aber heftigen und brutalen Bewegung drang er in sie. Die junge Frau kreischte auf, strampelte mit ihren Beinen, zerrte an ihren Fesseln, doch das alles nützte nichts. Jonas hatte mit ganzer Gewalt Besitz über sie ergriffen.
»Oh mein Gott …«, hörte Thox Vanessa irgendwo in e iner nicht zu erkennenden Ferne wispern, doch er beachtete sie nicht. Viel zu sehr war er auf das abartige Treiben auf dem Bildschirm fixiert, wie hypnotisiert von Jonas‘ heftigen, unregelmäßigen Stößen in ein weinendes, wimmerndes Etwas, von dem er wusste, dass es eine Frau war.
Ein Mädchen.
Der Oberkörper von Jonas verdeckte ihr Gesicht, und irgendwie war Thox froh darüber. Als würde es den Schmerz des Mädchens lindern, wenn er ihn nicht in ihrem Gesicht sehen musste. Er verspürte den heftigen Drang, sich zu übergeben, doch sein Mageninhalt gab nicht genug her, um ihm diesen Gefallen zu tun …
»Der 22. Juni … Da … ich weiß, wann das war … Ich war … ich war an diesem Tag in seiner Wohnung!«, flüsterte V anessa, und Thox konnte sich denken, dass ihre Worte viel mehr ihr selbst galten als ihm. Doch er konnte den Ekel und das Entsetzen über die Bilder auf dem Fernseher in ihrer Stimme hören.
Und endlich gelang es ihm, seinen Blick von dem Bil dschirm abzuwenden. »Sieh ihn dir genau an, Vanessa! Das ist der Jonas, den ich kenne.«
Sie schüttelte heftig den Kopf. »Mach das aus … bitte!«, flehte sie, ohne den Blick abzuwenden. Sie war erschreckend blass, ihre Augen waren so rot, als hätte sie tagelang geweint. Die brutalste aller Wahrheiten musste nun auch Vanessa en dlich unwiderruflich bewusst geworden sein, die Erkenntnis darüber, mit was für einem Menschen sie tatsächlich ihre letzten Wochen verschwendet hatte. Und dieser Anblick schmerzte Thox fast mehr, als der der jungen Frau in diesem Film. Angewidert und widerwillig wendete er sich wieder dem Fernseher zu. Dort kam Jonas gerade mit einigen heftigen Stößen, die das Mädchen mit dem Kopf immer wieder gegen das Bettgestell knallen ließen, zu seinem lautstarken Höhepunkt, während das verkrümmte Etwas unter ihm gequält aufheulte. Keine zehn Sekunden später, nachdem er
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