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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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jetzt kannst du alles mit ihr machen, wovon du die ganze Zeit gesprochen hast.«
    »Was? Hier? Und so?« Nun gaben Nickys Knie doch nach. Er ließ sich auf den Boden sinken und lehnte sich g egen den nächsten Baum, zog die Beine an seinen Körper und legte die Hände schlaff auf seine Knie. Conny musste ihn für einen Schwächling halten, dass er angesichts dieser Situation zusammenfiel wie eine Luftmatratze, doch das war ihm egal.
    »Keine Panik, Alter. Ich hab sie vorhin gefragt, und sie hat‘s dir erlaubt«, erklärte Conny gönnerhaft, während er sich n eben ihn hockte. Nicky warf einen weiteren Blick hinüber zu Stine. Er bezweifelte, dass sie ihm irgendetwas erlaubt hatte. Sie hatte inzwischen aufgehört zu wimmern – sie musste wohl die Sinnlosigkeit dahinter erkannt haben. Wieder saß sie nur stumm da, diesmal jedoch nicht unbeweglich. Sie schüttelte den Kopf, eine stete Verneinung, als wäre sie senil. Doch sie war nicht senil, das wusste Nicky. Sie meinte das Kopfschütteln als das, was es war. Es war ihre letzte Möglichkeit zu sagen, was sie wollte und was sie dachte: NEIN!
    Nicky wurde flau im Magen.
    »Scheiße, Conny!« Er wünschte, er könnte wenigstens wütend auf ihn sein, dass er Stine und auch ihn in diese schreckliche Situation gebracht hatte, doch er fühlte sich nur ohnmächtig. Er war wie gelähmt, unfähig etwas zu unternehmen oder etwas an der Situation zu ändern.
    »Du hast selbst gesagt, dass du das willst. Und ich habe dir geglaubt«, warf Conny ihm schließlich vor.
    Nicky wusste nicht, was er sagen sollte. Er selbst hatte bereits keine Ahnung mehr, was eigentlich die Wahrheit war. Alles war miteinander verschwommen, verwaschen, sodass er nicht mehr sagen konnte, wo die Wahrheit endete und die Lüge begann. Sicher, er hatte Conny angelogen. Er mochte Stine, sie war hübsch und klug, tiefgründig und mysteriös. Er verbrachte seine Zeit gerne mit ihr und hungerte stets danach, mehr über sie zu erfahren. Sein Antrieb war nicht die Absicht gewesen, ihr an die Wäsche zu gehen. Doch er musste zugeben, dass er darüber nachgedacht hatte. Wenn er alleine in seinem Zimmer war, hatte er sich vorgestellt, wie es wohl mit ihr wäre. Er hatte nachts von ihren nackten Beinen und der Wölbung unter ihrem T-Shirt geträumt, und er hatte mit geschlossenen Augen an sie gedacht, wenn er alleine im Badezimmer war. Sie hatte eine völlig neue Begierde in ihm geweckt, neu, da sie plötzlich greifbar war. Stine war kein Hirngespinst, und wenn sich eine Gelegenheit ergeben hätte, Nicky hätte nicht eine Sekunde gezögert. »Es stimmt ja, dass ich es will, Conny. Aber doch nicht so!«
    Conny setzte sich nun im Schneidersitz neben ihn auf den feuchten Waldboden. »Warum nicht? Früher oder später hä tte sie dich ohnehin rangelassen. Was ist so schlimm daran, wenn wir das später ein wenig vorziehen?«
    »Sie sollte es auch wollen, zumindest ein bisschen! So will sie das bestimmt nicht.«
    Connys Grinsen war die ganze Zeit über präsent, und jetzt knuffte er Nicky freundschaftlich in die Schulter, als versuche er, ihm Mut zu machen. »Na klar will sie es, Nicky. Sie ist nur zu gut erzogen, um es zuzugeben. Nur deshalb befindet sie sich jetzt in dieser Lage. Wir zwingen sie nur etwas zu ihrem Glück.«
    Nicky schüttelte energisch den Kopf, obwohl er bereits spü rte, dass sein Widerstand bedenklich schrumpfte. »Wir? Ich zwinge sie zu gar nichts!« Nicky gefiel der Gedanke überhaupt nicht, etwas gegen Stines Willen mit ihr zu tun. Dennoch ließen ihn die Vorstellungen nicht los, wie es mit ihr sein könnte, und das Gefühl, einfach nicht mehr warten zu können, schlich in seinen Körper.
    Nicky spürte, dass Conny ihn neugierig musterte. Er sollte unter keinen Umstä nden wissen, was in ihm vorging, denn dann hatte er verloren.
    »Ach, komm schon, Nicky! Wusstest du, dass sie eine Pol ygamistin ist?«
    »Sie ist was?« Nicky ahnte, dass er das Wort schon einmal gehört hatte, doch er konnte es im Augenblick in keinen Z usammenhang mit Stine bringen.
    Connys Gesicht verfinsterte sich, ob gespielt oder echt, kon nte Nicky nicht ausmachen. »Sie trifft sich auch mit anderen«, erklärte Conny dann. »Ich hab sie heute mit Leon Troplowitz gesehen. Sie haben Eis gegessen und Händchen gehalten. Leon ist schon siebzehn, mit Sicherheit durfte er die Stinkefuß schon befingern. Glaub mir, sie steht drauf!«
    Nicky kannte Leon Troplowitz vom Sehen. Er ging auf ihre Schule, Oberstufe, und war ausgesprochen

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