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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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gesagt, nur Worte, mit denen manche leichtfertig umgehen. Ich kann einfach nicht einschätzen, wie du bislang damit umgegangen bist.«
    Jonas rutschte näher an sie heran und nahm ihre Hand, die sie eben noch so eingehend betrachtet hatte. »Weißt du, wie vi elen Frauen ich das schon gesagt habe?«
    Vanessa schüttelte schwach den Kopf.
    »Zwei Frauen. Du bist die zweite, Vanessa. Und weißt du, warum das so ist? Weil ich es erst zwei Mal empfunden habe. Jetzt entscheide du, ob du das leichtfertig findest.«
    Vanessa war beschämt. Die ständigen Zweifel an ihm und seiner Zuneigung gingen ihm vermutlich bereits auf die Ne rven. Da konnte einem Mann sicher schon mal die Lust auf Sex vergehen. »Es tut mir leid.«
    Er drückte sacht ihre Hand und ein brennender Schmerz e rreichte ihre Fingerspitzen. »Das muss es nicht. Ich verstehe das. Du bist noch jung und hast vielleicht bislang nicht unbedingt die richtigen Erfahrungen gemacht.«
    »Dann ist unsere Beziehung also ‚total fest’? Eine feste, ern ste Beziehung? Denn das ist es, was ich will.«
    Jonas sah sie prüfend an. »Aber?«
    Sie wurde plötzlich unsicher. Was wollte sie überhaupt sagen? »Vergiss es, Jonas. Ich hätte nicht …«, versuchte sie, das Gespräch zu beenden.
    »Nun sag schon«, drängte er sie.
    Sie atmete tief ein. »Magst du meine Nähe?«
    »Natürlich.«
    Vanessa legte ihre Hand auf seine Wange und spürte die Bartstoppeln der letzten zwei Tage an ihrer Haut. Es sollte ihr Mut machen und zu ihrer eigenen Überraschung tat es das auch. Ihn zu berühren ließ sie glauben, dass fast alles möglich war. »Was würdest du davon halten, wenn ich einige Zeit bei dir einziehe?«
    Jonas blickte sie mit großen Augen an. War darin etwa Panik zu erkennen? »Wow, das ist jetzt aber …«
    »… ein Schock?«, beendete sie seinen Satz und zog enttäuscht ihre Hand zurück.
    »Eine Überraschung«, korrigierte er, doch er sah nicht glüc klich aus.
    »Und, was sagst du?«, fragte Vanessa nervös, als er für ein ige unendliche Augenblicke nichts erwiderte.
    »Hör zu, Vanessa …«, begann er, brach aber sofort wieder ab. Schlagartig stand er von der Couch auf und lief nac hdenklich zu der Zimmertür und wieder zurück.
    Enttäuscht und verletzt sah sie ihm bei seinem überforde rten Streifzug durch das Wohnzimmer zu. »Okay, schon gut, verstehe.«
    Schließlich blieb Jonas vor ihr stehen, griff nach ihren Hä nden und zog sie hoch. Er legte seine Arme um ihre Taille und sah sie dabei eindringlich an. »Hör mir einfach zu! Ich finde … lass uns damit noch etwas warten. Es ist nur … ich … der August ist mir nicht geheuer. Immer wieder passieren mir schlimme Dinge im August, die ich nicht kontrollieren kann. Ich will nicht … lass uns warten bis zum September. Was sagst du dazu? Kannst du damit leben?«
    »Im September darf ich dann bei dir einziehen? Keine Hi nhaltetaktik?«
    »Keine Hinhaltetaktik. Bis dahin habe ich sogar einige Schränke für dich leerg eräumt. Versprochen.«
    Erleichtert biss Vanessa sich schmerzhaft auf die Unterlippe. »Wenn das so ist … dann kann ich damit leben.«
    Jonas küsste sie, und sie erwiderte seine Umarmung. Alles würde gut werden, wenn sie erst zusammen wohnten, und sie vertraute auf ihn und seine Worte, dass dies auch tatsächlich passieren würde. Da störte es nicht, dass sie auch an diesem Abend keinen Sex hatten und Jonas sich, sobald ihre Umarmung beendet war, zurück vor den Fernseher setzte.
     
     
    14 Jahre früher als heute
    Dienstag, 02. August
     
    17:10 Uhr
     
    Unheilvoll drückte sich eine gewaltige schwarze Wolke vor die Sonne und tauchte die Umgebung in ein düsteres Licht. Sie verschlang alles Lebendige um Nicky herum, und obwohl die unerträglich drückende Schwüle Schweißperlen auf seiner Stirn und Oberlippe hinterließ, war es ihm, als wäre mit der Sonne auch die Wärme aus seinem Körper gewichen.
    Conny hatte ihn vor einer halben Stunde angerufen und ihn aufgefordert, zu dem alten Baum im Wald zu kommen, wo sie einst eine herumstreunende Katze mit der Strumpfhose von Nickys Mutter erhängt hatten. Conny wollte ihm am T elefon nicht sagen, warum er ihn dort treffen sollte, doch er hatte viele Andeutungen gemacht. Keine davon war jedoch aufschlussreich gewesen. Von einer Überraschung hatte er gesprochen, und das ließ Nicky Unheil erahnen. Dennoch konnte er seine Neugier nicht leugnen.
    Im Dickicht des Waldes wurde es immer dunkler. Die Luft war hier etwas fr ischer als an der

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