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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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ihrer weiten Jeans zu fassen. Blit zschnell öffnete Vanessa Knopf und Reißverschluss und schlüpfte aus ihrer Hose. Gleichermaßen überrascht, plötzlich nur ihre Jeans in der Hand zu halten und sie in einem schwarzen Spitzenslip zu erblicken, hielt Thox inne. Vanessa sprang auf die Füße und hechtete zur Zimmertür. Thox rannte hinterher und erreichte die Zimmertür vor Vanessa. Einer ihrer Schuhe war ihr vom Fuß gerutscht als sie sich ihre Hose von den Beinen gerissen hatte, und ließ ihre Knie erneut einknicken. Mit dem Bauch zuerst fiel sie direkt vor seinen Füßen auf den Boden. Thox ging zu ihr und stieß sie unsanft mit dem Fuß an, sodass sie sich umdrehen musste. Vanessa stöhnte. Ihr Atem ging schwer und sie heulte. Er bemerkte, dass sie sich bei ihrem Sturz die Knie aufgeschlagen hatte, Fussel und Schmutz vom Teppich hatten sich bereits mit der feuchten Wunde vermischt. Jetzt griff Thox nach ihren langen dunklen Haaren und zwang sie, aufzustehen. Entsetzt kreischte sie, doch er störte sich nicht daran. Sie konnte schreien und randalieren so viel sie wollte, außer ihm würde es niemand mitbekommen. Wie auf dem Weg zum Badezimmer drehte er ihr den rechten Arm auf den Rücken und geleitete sie so zurück zu seinem Bett. Brutal stieß er sie darauf. Sie fiel zuerst auf ihr Gesicht, dann drehte sie sich um, doch Thox hatte das bereits erwartet. Die eine Hand um ihren Hals gelegt, suchte er mit der anderen nach den Seilen im Nachttisch, auf den er vorhin das Glas Wasser gestellt hatte. Als er die schließlich fand, band er ihre ausgestreckten Arme an den Bettpfosten. Vanessa schien entkräftet aufgegeben zu haben. Doch es steckte noch Leben in ihr. Als er mit den Fesseln fertig war, sagte sie plötzlich ganz leise: »Jonas wird dich dafür umbringen!«
    Thox wollte darüber lachen, doch er konnte nicht. Dabei klangen ihre Worte wie ein schlechter Scherz.
    Schließlich lag sie da, ohne Hose und mit ausgebreiteten Armen wie Jesus an seinem Kreuz, und weinte leise in sich hinein. Ihr Gesicht war eine groteske Maske aus schwarz, rot und weiß. Und dazwischen das stolze Leuchten ihrer smaragdgrünen Augen.
    Thox setzte sich auf seinen schmuddeligen Sessel, schwer atmend, die Ellenbogen auf seine Knie gestützt, und sah V anessa an.
    Hätte er nicht einen festen Plan gehabt, er hätte die Sache auf der Stelle beendet. Doch er tat es nicht. Für Jonas.
    Schließlich konnte Thox Vanessas Anblick nicht mehr ertragen, und mühselig stand er auf. Sein Gang führte ihn, ohne dass er das vorher vermutet hätte, in die Küche. Er hatte plötzlich Hunger, und es war an der Zeit, etwas dagegen zu unternehmen.
     
     
    18:45 Uhr
     
    Im Laufe des Tages bot Thox ihr mehrfach Wasser an. V anessa nahm es nur widerwillig entgegen, und sie weigerte sich auch, mit ihm zu sprechen. Das Blut in ihrem Gesicht und an den Knien war mittlerweile getrocknet. Thox würde ihre Wunden nicht säubern. Man packte ja auch keinen Koffer, wenn man genau wusste, dass man nie wieder verreiste …
    Er ließ Vanessa den ganzen Tag über kaum aus den Augen. Nur wenn er etwas essen wollte, verschwand er für ein ige Zeit in der Küche und ließ sie alleine. Aber was sollte sie schon tun? Sich von den Fesseln frei schmollen ?
    Vanessa bekam zunächst nichts zu essen; trinken ließ er sie nur, weil der Mensch schneller verdurstete als dass er ve rhungerte. Er wollte sie aber vorerst nur schwächen, damit sie keine weiteren Fluchtversuche startete.
    Der Tag zog sich unangenehm träge in die Länge. Doch Thox musste warten, die Zeit war noch nicht gekommen. Die Idee, Jonas nervös zu machen, bestand weiterhin, dennoch hatte er nicht vollständig durchdacht, was er bis zum Finale mit Vanessa anstellen sollte. Irgendwann am frühen Abend holte er sich ein Buch, irgendeins, um die Zeit etwas schne ller verfliegen zu lassen.
    Vanessa, die sich den ganzen Tag über kaum gerührt hatte, bedachte ihn mit einem auffällig feindseligen Blick, als er sich mit dem Buch erneut auf den Sessel vor ihrem Bett set zte.
    »Warum tust du das?«, fragte Vanessa plötzlich, und ihre Stimme klang so klar, als hätte sie diese Frage vorher g eprobt.
    »Das würdest du nicht verstehen.«
    Sie hievte ihren Körper in eine bequemere Position, bis sie eine sitzende Haltung eingenommen hatte. »Woher … das weißt du doch gar nicht.«
    Thox blickte sie ungläubig an und lehnte sich energisch nach vorne. »Willst du mir etwa sagen, dass du verstehen würdest, warum ich dich so

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