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Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition)

Titel: Scherben: Du tötest mich nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ruhkieck
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Bad, damit du in Seelenruhe das Weite suchen kannst?« Er deutete auf das große Fenster über der Badewanne, das mit Spiegelpapier verklebt war, sodass von außen niemand hineinsehen konnte.
    »Du wusstest von dem Fenster, schließlich warst du schon einmal hier. Aber das wird nicht passieren.«
    Vanessa sah verunsichert zwischen Thox und der Toilette hin und her.
    »Dreh dich um.«
    Doch Thox schüttelte den Kopf. »Willst du mich verarschen? Du stellst hier keine Forderungen, kapiert? Jetzt sieh zu, dass du fertig wirst, bevor ich es mir anders überlege.«
    Vanessa schien noch kurz zu hadern, dann öffnete sie ihre Jeans und zog sich hastig ihre Hosen herunter. Sie hatte sich die größte Mühe gegeben, sich nicht vor ihm zu entblößen. Dennoch wirkte sie zutiefst beschämt.
    »Glaubst du, ich habe noch nie eine Möse gesehen?«
    Jetzt blickte Vanessa auf, und Thox zog überrascht eine A ugenbraue hoch.
    »Du bist ein widerliches Schwein!«
    »Das wusstest du doch schon vorher, Vanessa, stimmt‘s?«
    Sie sah ihn irritiert an. Scheinbar hatte sie die Ironie in seiner Stimme bemerkt und wusste sie nicht einzuordnen. Sie würde schon noch lernen, dass nicht immer alles schwarz oder weiß war. Thox erwiderte ihren Blick. Erneut entging ihm nicht, wie anziehend sie auf ihn wirkte. Obwohl sie mit herunter gelassener Hose vor ihm auf dem Klo saß und ihre Blase en tleerte, wirkte sie würdevoll und jeder Demütigung erhaben. Sie war schließlich die Erste, die den Blickkontakt abreißen ließ. Als sie fertig war, zog sie ihre Hosen ebenso hastig wieder hoch, betätigte die Spülung und drehte sich dann zum Waschbecken, um sich die Hände zu waschen. Die Handschellen klapperten gegen das weiße Porzellan. Thox konnte nicht anders, als Vanessa zu bewundern. Sie gab sich die größte Mühe, das Beste aus ihrer Situation zu machen, auch wenn es ihr nichts nützen würde.
    Schließlich drehte sie sich zu ihm um, sah ihn mit einer M ischung aus Provokation und Resignation an und streckte ihm ihre Hände entgegen.
    »Nur zu, fessel mich wieder. Das ist es doch, was du willst.«
    Thox musste über ihren Ton etwas schmunzeln. Sie hatte ihre Worte gerade so klingen lassen, als würde sie es sexuell meinen.
    Doch dann wurde er wieder ernst. Sie versuchte bloß, ihn zu blenden, um ihn so aus dem Konzept zu bringen. Entschlo ssenen Schrittes, den Schlüssel für die Handschellen bereits in der Hand, ging er auf Vanessa zu.
    »Mir gefällt deine Kooperation«, sagte er und griff nach ihrer freien Hand. In diesem Moment holte Vanessa mit de rselben Hand aus und schlug auf seine Finger, die den Schlüssel hielten. Der Schlüssel fiel aus seinen Händen, prallte gegen den Toilettensitz neben ihnen und sprang ins Wasser. Das Miststück hatte den Klodeckel nicht herunter geklappt! Thox versuchte noch, den Schlüssel zu retten und beugte sich vor, doch schon hatte Vanessa reagiert und die Spülung betätigt. Thox konnte nur noch zusehen, wie der Schlüssel von den Tiefen der Kanalisation verschluckt wurde.
    »Du verdammte Schlampe!«, brüllte er und drehte sich zu Vanessa um. Diese schloss gerade die freie zweite Schelle und machte sie damit unbrauchbar. Dann blickte sie auf. Sie wusste ganz genau, welche Konsequenz das für sie haben würde.
    Thox schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht und traf die bereits geschwollene Stelle. Vanessa ächzte auf, ihr Kopf flog zur Seite und sie geriet ins Wanken. Doch noch bevor sie stürzen konnte, stieß er sie nach vorne und drückte sie mit ihrer Vorderseite gegen die kalten Kacheln des Badezimmers. Ihre rechte Gesichtshälfte an der Wand, begleitet durch ein ununterbrochenes Wimmern, drückte Thox seinen Körper gegen ihren Rücken.
    »Du dämliches Miststück! Hältst du das für ein Spiel? Denkst du, du bist gerettet, weil diese blöden Handschellen jetzt nichts mehr taugen?« Erst jetzt bemerkte er, dass ihre Unterlippe blutete. Ihr Körper fühlte sich gut an, wie sich so ihr Hi ntern gegen seine Oberschenkel drückte …
    Vanessa versuchte etwas zu sagen, doch Thox konnte sie nicht verstehen. Er trat einen Schritt zurück, damit er sie u mdrehen konnte. Doch bevor er dazu kam, sprang sie zur Seite, landete auf allen Vieren auf dem Boden und versuchte, davon zu krabbeln. Und sie war schnell.
    Thox reagierte nicht sofort, doch als er begriff, dass Vanessa gerade versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, stürzte er hinterher. Er tat zwei Schritte, bückte sich, doch bekam nur den Stoff

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