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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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antwortete Nyl.
    „Und wo war sie, als er es ihr überbrachte?“
    „In Alexandria.“
    „A für Alexandria. Nil A. Bleibt nur noch das ne“, erfasste Cira rasch.
    „Und das Apostroph!“ Amy sprang auf. „Né heißt geborener.“
    „Am Nil in Alexandria geborener“, setzte Lilith zusammen. „Ist ja wie Scrabble. Und, was ist daran so toll? Das wussten wir vorher schon.“
    „Das Wissen, die Bibliothek von Alexandria!“, platzte es aus Amy heraus. „Wann ging sie laut den Forschern unter?“
    „Zwischen 390 und 620 n. Chr.“, las Timothy von einer Internetseite ab.
    „Das hat also nichts mit Jitus Verschwinden zu tun“, meinte Cira.
    Amy nickte. „Am 3. Mai 1311 fand Jitu Yohaness’ Manuskript. Wahrscheinlich in Alexandria, an einem Ort mit dem größten Schatz auf Erden. Dann verschwand er am 4. Mai, genau zu der Zeit, als Nephilim sein Unwesen trieb. Ich weiß nicht wieso, aber eventuell sah Nephilim 1311 eine Gefahr in Jitu und ließ ihn deshalb verschwi n den.“
    „Jitu Bavarro muss ziemlich mächtig gewesen sein“, murmelte Lilith und besah sich Ny’lane mit funkelnden Augen. „Was war dein Daddy noch gleich? König der Welt?“
    Nyl atmete tief durch. „Mir schmeckt es nicht, doch so langsam ergibt es einen Sinn. Als ich allein mit meinem Jet nach Afrika flog, stattete Nephilim mir einen Besuch ab.“
    „Wie bitte?“, rief Amy.
    „Er griff mein Flugzeug an und beschimpfte mich als Priesterblut. Es ist möglich, dass dieser Engel meinen Vater Jitu kennt, denn Jitu war Priester, wie Mom mir heute am Telefon bestätigte.“
    „Wie schlimm war der Angriff?“, verlangte Amy zu erfahren. Sie dachte an die Zeit, die sie sich durch Freetown und den Dschungel bis zur Diamantenmine hatte schlagen müssen, allein und verfolgt. Ny’lane hatte ihr doch zu Hilfe kommen wollen.
    Nyl senkte den Kopf. „Tut mir leid. Ich wollte dich vor dem Rückflug nach San Francisco nicht ängstigen, deshalb schwieg ich. Nephilim zerstörte meinen Jet. Ich stürzte bewusstlos ins Meer. Ein Fischer rettete mich.“
    Amys Blick glitt über Nyls Körper, als wäre sie nicht sicher, ob er unverletzt war. Schließlich hatte sie ihn nackt gesehen. Aber als er sie in der Mine fand, hatte er da nicht ein wenig gehumpelt? Sie verdrängte ihre Sorge, weil eine andere Erkenntnis ungeheuerlich war. „Der Engel griff dich an, weil er vermutete, du wärst nach Ägypten unterwegs. Zu der Bibliothek, wo Jitu 1311 vielleicht auf geheimes Wissen gestoßen war, um den Angriff des Nephilims alle 700 Jahre zu vereiteln.“
    Inzwischen standen alle im Raum. Die Spannung war greifbar. „Die einzige logische Schlussfolgerung“, sagte Nyl. „Denn er griff nicht an, als wir nach Kalifornien zurüc k flogen. Und Amy allein auf dem Weg nach Afrika interessierte ihn auch nicht.“
    „Was stehen wir noch hier herum? Auf zum Flugh…!“, rief Lilith und streckte die Ärmchen kampfbereit in die Luft. Das erderzitternde Donnergrollen verschluckte ihre letzten Buchstaben. „Verfluchter Sack, jetzt haben wir dich bei den Eiern! Da kannst du noch so viel rumbumsen.“
    Sie verließen rasch das Hausboot. Amy erschrak, als Ny’lane ihr den Weg versperrte, dicht an sie herantrat und auf sie hinabblickte. Für einen Augenblick stand die Zeit still. Amy sah seinen inneren Kampf, dachte, er würde sich doch fürs Gehen entscheiden, aber dann fuhr er sich über die Glatze und räusperte sich. „Darf ich dich tragen?“
    Fast hätte Amy aufgelacht. Vor Erleichterung, vor Dankbarkeit. Diese einfachen Worte drückten mehr aus, als sie aussagten. Er spürte ihre Angst, ihre Schwäche und, er liebte sie. Es blieb ihnen zu wenig Zeit, um … für alles! Ihr traten Tränen in die Augen, als sie ihm die Hände auf die krampfhaft vor dem Brustkorb verschränkten Unterarme legte. „Erst küssen …“
    Augenblicklich fand sie sich in einer stürmischen Umarmung wieder. Seine Lippen drückten sich heiß und gierig auf ihren Mund, als wollte er sie verschlingen. Seine Hände wühlten sich in ihr Haar, pressten sie an seinen gewaltigen Körper. Amy ve r sank, um ihre Liebe weinend, in seinen intensiven vor Furcht beinahe brutalen Liebk o sungen. Er teilte ihre Befürchtung.
    „Es tut mir so leid“, murmelte er zwischen den Küssen. „So leid. Alles! Was ich dir antat, was nun passiert. Ich kann nicht zulassen, dich mit nach Ägypten fliegen zu lassen … Er wird angreifen und ich kann dich nicht …“
    Amy verschlang seine Worte mit den

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