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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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por, verrutschte der bodenlange, schwarze Seidenrock, zeigte ihr schlankes Bein bis zum Ende des Oberschenkels. Es war unmöglich, nicht hinzusehen. Das Nachthemd darunter verriet, welche Gedanken sie sich vor ihrer selbstmörderischen Tour gemacht hatte. Eingesperrt, von ihm. Zurückgelassen, von ihm. Ohne Gewissheit, die sie zum täglichen Überleben zu brauchen schien. Eine Frau wie Amy war ihm noch nie bege g net.
    Er hielt abrupt inne, weil Amy stehen geblieben war. Vor einem der vielen Vergn ü gungsräume, nur abgetrennt durch eine Glaswand, in der beleuchtetes, hydrophobes Wachs wie Lavablasen emporstieg. Das glitzernde Silber verwandelte Amys Seide zu einem wallenden Lebewesen, sie floss über ihre Haut, das diffuse Licht malte ihren Schatten an die Wand. Er sah ihre aufgereckten Nippel unter dem Stoff und biss sich auf die Unterlippe. Sein erster Gedanke war, Amy sah einem Paar beim Liebesspiel zu, doch dann erspürte er nur Tight im Inneren. Amy betrat den Raum. Nyl huschte vor die Scheibe und spähte hinein.
    Die Vampirin namens Tight bediente seit guten fünfzehn Jahren die Kunden des ‚Ekstase‘. Die Utensilien in ihrem Zimmer wiesen eindeutig darauf hin, wer zu ihrer Kundschaft gehörte. Was wollte Amy ausgerechnet von der schwarzen, aufreizend in Latex gequetschten Domina? Kaum hatte er den Gedanken, überrollte ihn eine E r kenntnis. Überlegungen darüber hatte er bisher sträflich außer Acht gelassen.
    Amy war gar nicht an ihm als Mann interessiert, nicht einmal an ihm als Vampir. Sie recherchierte. Jagte dem Geheimnis des ‚Silver Angels‘ hinterher.
     
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    „Hallo Schönheit.“
    Amy lächelte die Frau an, die mit übergeschlagenem Bein auf einem Hocker saß und einen Peniskäfig zwischen den Fingern drehte. Ihr Instinkt hatte sie in diesen Raum geführt, ganz sicher nicht ihr Mut. Nyl stand draußen und beobachtete sie. Sie sah ihn zwar nicht, aber sie spürte ihn und die Domina hatte sein Auftauchen hinter der Sche i be mit einem kurzen Blick an ihr vorbei verraten.
    „Wie wirst du bezahlt?“
    „Wie unhöflich. Sag mir erst einmal, wer du bist.“
    „Amy.“
    „Tight.“
    „Nimmst du Geld?“
    „Du hast einen interessanten Begleiter.“ Tight hob die nachgezeichneten Brauen an und deutete mit dem Kopf hinter Amy.
    „Wie ist er so?“, fragte Amy geradeheraus.
    „Willst du was von mir oder von ihm?“
    „Wenn ich dich bezahle, kann ich alles von dir bekommen, oder?“
    „Gewiss.“ Sie zeigte ihre langen Reißzähne. „Alles.“
    Davon hatte sie genug gesehen, um nicht mehr zu erschrecken. „Wie viel?“
    „Wie hättest du es denn gern?“
    Amy lächelte weiter und überflog die Flaschenzüge, Kreuze, Särge, Peitschen und Dildos. „Ich möchte nur Informationen.“
    Tight warf ihr Spielzeug auf ein Bett und stand auf. Sie überragte Amy mit ihren en d los langen Beinen und den Absätzen um eine Kopflänge. Täuschte sie sich, oder spürte sie ein sexuelles Knistern in der Luft? Tight umrundete sie wie ein schwarzer Panther, zog sie mit Blicken aus. „Du weißt, dass er unser Gespräch hören kann?“
    „Natürlich“, brachte sie selbstbewusst hervor. Es war ein Fehler gewesen, hier hi n einzugehen . Wie immer agierte sie erst und dachte dann nach.
    „Warum beobachtet er dich?“
    „Tut er nicht. Außerdem stelle ich die Fra…“ Amy brach vor Schreck ihren Satz ab, als Tight ihr eine Ledermaske mit Knebel vor die Augen hielt.
    „Macht es dich an? Oder ihn?“
    „Was?“
    „Zuzusehen.“
    Amys Gedanken glitten tatsächlich ab, sahen das von Tight erdachte Geschehen vor sich, sodass sie sich ein Grinsen kaum verkneifen konnte. „Also, ich wollte nur …“
    „Heute bist du der Sub.“ Mit einem Knall öffnete Tight die Lederschlaufe eines bre i ten Halsbandes.
    Amy zwang sich, stillzustehen. Das war nur ein Spiel. Sie musste sich auf ihren Fr a genkatalog konzentrieren. „Wie ist er denn so?“, wiederholte sie ihre Frage.
    „Nicht so gut wie ich“, schnurrte Tight mit einem gefährlichen Unterton.
    Okay, Ny’lane bekam selbst nie den Mund auf, aber hier würde sie auch keine I n formationen über ihn erhalten. „Danke, Tight. Ich …“
    Tight packte sie so schnell an der Kehle, dass sie nicht reagieren konnte. Sie spürte die Einstiche in ihrem Hals und setzte zum Schrei an. Eine berauschende Leichtigkeit senkte sich über sie, ließ ihren Körper auf angenehm prickelnde Weise erschlaffen.
    Amy wurde hochgerissen. Alles drehte

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