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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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jetzt?“
    „Woher sollte ich wissen, dass die Anzahl der Fürsten nicht stimmt?“
    „Auch wieder wahr“, brummte Jonas.
    „Weißt du auch, wer sie sind?“, fragte Cira und klang weiterhin atemlos.
    Sam überlegte, ließ das Gespräch, welchem sie durch Timothys Tagtraum hatte la u schen können, Revue passieren. „Nein, leider nicht. Nur, dass sie ihre Macht von den hellsten Sternen erhalten. Weißt du es nicht, Jonas? Du warst doch mit ihnen im G e richt.“
    Über Jonas’ Gesicht huschte ein Schatten. „Ich fand keine Möglichkeit, mit ihnen zu kommunizieren. Ich konnte sie weder sehen noch ihre genaue Spezies spüren.“ Jonas rieb sich die Augenpartie. Sein Unverständnis darüber, auserwählt worden zu sein, wallte zu Sam über. „Ich habe die Fähigkeit, das Innerste, die Seele eines Lebewesens zu durchdringen, zu richten, aber ich weiß nicht, wer die anderen acht Fürsten sind. Das ist … absurd.“
    Cira nickte. „Doch es passt zu dem, was wir bisher wissen. Auch wir kennen die a n deren Sternträger nicht, wir spüren nur ihr Bewusstsein, die Verbundenheit. Sie sind da, aber wer sie sind, keine Ahnung.“
    „Ich halte das für eine Art Schutz“, überlegte Sam. „Wenn jeder jeden kennen wü r de, könnte man sich zusammenschließen und dann wären die Fürsten oder wir als Träger zu mächtig.“
    „Eine Gefahr. Stimmt“, sagte Jonas und legte ihr nachdenklich die Hand auf die Schulter. „Die Frage ist, wer hat den Rat erschaffen? Der Älteste?“
    „Konntest du denjenigen sehen, als er die Werwölfin Daisy verurteilte?“
    „Nein. Die Fürsten auch nicht. Aber wie auch ? Ich war selbst nicht körperlich dort, nur mental, als Geist oder Seele.“ Jonas klang zunehmend verzweifelter und warf sich auf den freien Stuhl. „Ausgerechnet ich.“ Er seufzte. Cira drückte liebevoll seinen Arm.
    „Sie werden schon einen Grund haben, weshalb sie dir die Aufgabe zugeteilt h a ben. Meinst du nicht?“ Sam lächelte. „Aber warum mussten wir das unbedingt in di e sem Geldschrank besprechen? Ich fühle mich hier echt eingesperrt.“
    Jonas sprang auf und öffnete mit einem Schlüssel, einer Zahlenkombination und se i nem Fingerabdruck eine Tür zu einem separaten Raum. Sam erhaschte einen Blick auf weitere Tresore, unzählige Bilder, Skulpturen und verhangene Gegenstände. Als Jonas heraustrat, hielt er ein imposantes Gemälde in den Händen.
    „Wir haben die zerstörten Teile des Schlosses geräumt und die wertvollen Dinge u n ter anderem in dieser Bank in Sicherheit gebracht. Das Ölbild hing in dem Büro me i nes Dads. Was sagt ihr zwei Hübschen dazu?“
    Jonas stellte es mit der Unterkante auf den Tisch und Cira und Sam rückten nahe heran. Die düstere Ausstrahlung des Bildes sprach Sam nicht an. „Ölfarbe, viele en t fernte Kugeln auf schwarzem Hintergrund. Kein Künstlername zu sehen. Ziemlich stümperhaft. Wer hat’s gemalt?“
    „Keine Ahnung. Vielleicht mein Dad? Mom weiß es auch nicht.“
    „Hm“, machte Cira und schien in das Gemälde kriechen zu wollen. Ihre Nasenspitze berührte die Oberfläche, dann glitt sie langsam wieder zurück. Mit einem Mal wurde sie so weiß wie gebleichtes Klopapier.
    „Was?“, fragten Jonas und sie wie aus einem Munde.
    Cira hob ihre Hand und deutete auf den Sternring, der auf ihrem rechten Mittelfinger saß. Der runde, orange-gelbe Feueropal reflektierte das sanfte Glitzern der Diaman t fassung. „Also“, sie räusperte sich und hielt den Ring vor die Darstellung, „ich sehe einen wunderschönen Nachthimmel mit unzähligen Sternen. Jeder Stern scheint wie die Erde aus Tälern und Bergen, Flüssen und Seen zu bestehen, die aber vor meinen Augen verschwimmen, so fein sind sie.“
    Jonas ging ans Ende des Raumes. „Und von hier hinten sieht es aus, als würde ich die Welt aus der Luft betrachten. Mit etwas Fantasie. Passt zu dem Gefühl, das wir drei haben, wenn wir gerufen werden. Ab in den Himmel.“
    Sam betrachtete Jonas. „Du wusstest das schon, oder?“
    Er nickte. „Ja, so weit war ich bei meiner letzten Begutachtung auch gekommen.“
    „Und lässt uns trotzdem raten, tze.“ Sam setzte sich wieder. Ihre Gedanken rotie r ten. Ohne Zweifel ebenso bei Jonas und Cira. „Wie viele Sterne existieren auf dem Bild?“, hauchte Sam mit einer Vorahnung, die in ihrem Bauch rumorte.
    Cira und Jonas, deren Sehschärfe als Vampir wesentlich besser war, betrachteten das Bild eingehend und sahen sie schließlich an.
    „Lasst mich raten,

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