Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
Vom Netzwerk:
komme ich dahin ? Wo liegt die Schwachstelle? Aber weshalb willst du das eigentlich alles wissen, Jonas?“
    Er strich sich das Haar zurück. „Zum einen, weil ich mich nicht für geeignet halte, andere zu verurteilen oder ihnen Hoffnung zu geben. Ich, der jahrhundertelang jegl i che Hoffnung aufgegeben hatte.“ Er griff nach Ciras Hand, brauchte ihre Nähe, die Berührung, ihre Stärke. „Und zum anderen liegt ein Fluch der Fürsten auf mir, der jederzeit seine Wirkung entfalten kann und dann dürfte ich dich, Sam, niemals wiede r sehen.“ Jonas berichtete Samantha, wie es durch den Beinahe-Flugzeugabsturz von Ciras Maschine zu der Verurteilung gekommen war, er dennoch nicht von Cira hatte lassen können, und der Urteilsfluch nie gewirkt hatte. „Aber er könnte, jederzeit. Das macht mich wahnsinnig. Cira ist als Vampir nun Gott sei Dank nicht mehr b e troffen.“ Die Erinnerung, dass Cira bei der Metamorphose bereits gestorben war und nur die Verbindung ihrer drei Sternringe ihr die Kraft gegeben hatte, als Vampir zu erwachen, ließ ihn erschaudern. Er wollte endlich Klarheit in seinem Leben. Zu lange hatte er sich verkrochen. Jetzt verzehrte er sich nach Gewissheit und einer Z u kunft. Mit und für Cira, für Sam, für seine wenigen Freunde und ebenso für sich.
    „Ich könnte es nicht ertragen, Amy, Greg und vor allem dich, Sam, niemals wiede r sehen zu dürfen. Du hast Cira das Leben gerettet und dadurch uns allen. Und irgen d wie …“ er schaute kurz zu Cira, „… bist du auch meine Tochter.“
    Sam lachte auf und sah neckisch zu ihm hoch, doch er spürte, wie ihr innerlich warm ums Herz wurde. „Solange ich nicht Papa zu dir sagen muss … Aber kennt ihr nicht jemanden, der uns mit einem Hexhex oder einem Wahrheitsserum weiterhelfen kann?“
    Jonas zuckte zusammen. Er löschte die Suchanfragen, richtete sich auf und legte se i ne Hand auf Sams Schulter. „Du bist genial, Sam.“
    „Danke“, dehnte sie in die Länge und sah ihn argwöhnisch an. „Und warum?“
    Er nahm Cira in den Arm und sie verließen das Büro. Jonas flüsterte: „Wir kennen noch einen Sternträger, der auch ein Fürst sein könnte. Cira, erinnerst du dich an den plötzlichen Stau, als wir zum Pier zu Nyl fuhren?“
    Cira blieb stehen, ihre Gesichtsfarbe veränderte sich. Erst weißlich, dann rot vor Wut. „Der Nesuferit, der das Schulmädchen auf der Fahrbahn getötet hat. Oh ja. Du meinst die kleine Hexe mit den rot-orangefarbenen Haaren. Die vergisst man nicht.“
    Sie traten aus der Bankfiliale, die hinter ihnen geschlossen wurde. Der Regen hatte sich verzogen, auf den Straßen und Bürgersteigen reihte sich Pfütze an Pfütze. Die untergehende Sonne schickte spärlich matte Strahlen zwischen G e bäuden und Wolken hindurch. Es war ein normaler, diesiger Regentag. Der Nephilim war nicht wieder aufgetaucht. Seltsam, aber dem Himmel sei Dank. Oder wem auch immer. „Genau. Die Hexe trug einen Ring mit Diamantfassung am rechten Mittelfinger. Mit einer bla s sen weißgelben Kugel.“
    „Und wie finden wir eine Hexe?“, fragte Sam und sah ebenfalls skeptisch nach oben.
    Wie ihre besorgten Gefühle verrieten, machte sie sich genauso Gedanken über das merkwürdige Verhalten des brutalen Engels. Hatte die Dämonin Lilith doch verkehrt mit ihrer Annahme gelegen, dass er auf die Erde kam, um sie zu zerstören? Was tat ein Engel unter Menschen und Wesen? Und weshalb sollte ein Körperdämon etwas dar ü ber wissen? Lilith … verbarg sie vielleicht mehr, als er in seinem Zorn vermutet hatte? Ihr Name könnte frei gewählt, aber ebenso gut bedeutungsvoll sein. Eine mögliche Göttin aus der sumerischen Mythologie, ein Zweig, eine Kindermörderin oder gar die erste Frau Adams. Er wusste nicht, ob er sich wünschen sollte, ihrer Seele jemals wi e der zu begegnen.
    „Jonas kennt den besten Detektiv von San Francisco, einen widerlichen, geldgierigen Dhampir. Dort könnten wir beginnen.“ Cira zückte ihr Handy und sprach zum wi e derholten Male Amy auf die Mailbox.
    Jonas nahm Cira in den Arm. „Falls sie noch im ‚Ekstase‘ ist, wie Nyl sagte, dann hat sie keinen Empfang.“
    Cira sah zu ihm hoch und er erkannte die tiefe Sorge in ihren wunderschönen azu r blauen Augen. „Das würde aber doch Amy nicht daran hindern, sich zu melden.“
    „Da hast du recht“, stimmte Jonas zu. Auf Ciras Freundin Amy war Verlass. Auße r dem war sie eine bewundernswert starrsinnige Frau. Er sollte sich Ny’lane zur Brust nehmen, wenn er

Weitere Kostenlose Bücher