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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Arbeit gesehen. Verlangt es dir viel ab?«
    Paul zuckte die Achseln. »Das hängt davon ab, wie schlimm die Verletzung ist. Gideon hat sich restlos verausgabt. Seine Energien weichen etwas von der Norm ab, und ich habe den Verdacht, was anderen Auftrieb gibt, hilft bei ihm nicht zwangsläufig. Es liegt an dem Gewebe seiner Energien.« Er zog die Stirn in Falten und rätselte daran herum, wie er das am besten erklären konnte. »Energien zeigen sich im Allgemeinen in Form von Wellen, die jeden Menschen und jeden Gegenstand umgeben. Manche sind sehr schwach, in anderen Fällen sind es starke Energieströme. Alle Menschen mit paranormalen
Anlagen zehren von diesen Energien. Manchmal ist das gut, und manchmal ist das nicht so gut.«
    »So, wie gewalttätige Energien Jaimie schaden«, sagte Mack.
    »Genau. Sie ist empfindlicher als der Rest von uns. Ich kann es an ihren Farbmustern erkennen.«
    »Was für Farbmuster?«, fragte Mack.
    Paul winkte ab. »Ich sehe anders als andere Menschen. Das hat sich schon in sehr jungen Jahren gezeigt.«
    »Hat dein Vater damals beschlossen, deinen Nachnamen zu ändern? Hat er vor all diesen Jahren erkannt, was du bist, und dich zu schützen versucht?«
    Paul schluckte, wandte den Blick ab und schüttelte den Kopf.
    »Welcher Vater täte das nicht?«, sagte Mack, als hätte der Junge ihm geantwortet.
    »Erzähl mir von Gideon. Ich mache mir schon seit einiger Zeit Sorgen um ihn. Wir sind alle besorgt um ihn. Was fehlt ihm?«
    Paul wirkte erleichtert, über jemand anderen als sich selbst reden zu können. »Ich werde versuchen, es dir zu erklären, aber dafür muss ich gewissermaßen erst mal eine Grundlage schaffen. Ich sehe nicht nur Farben, es dreht sich alles um die Muster. Wenn gewalttätige Energien Jaimie entgegenströmen, dringen sie in ihr Muster ein und richten Schäden an. Jeder, der übersinnliche Energien besitzt, weist klar erkennbare Stränge auf. Manche vermischen sich miteinander. Deine Energien und Jaimies Energien vermischen sich, sie verflechten sich miteinander und erschaffen eine stärkere Grundlage. Ich habe noch keine anderen Paare gesehen, aber ich habe den Verdacht, dazu könnte es bei Paaren kommen,
die eine enge Bindung eingegangen sind. Ich muss mich eingehender damit befassen.«
    Aus Pauls Stimme war jetzt Eifer herauszuhören, eine Begeisterung, die Mack nie zuvor an ihm gesehen hatte. Jaimie hatte genau denselben Tonfall, wenn sie bei ihrer Arbeit auf etwas gestoßen war.
    »Ich habe mich dem Schattengängerprogramm in der Hoffnung angeschlossen, ich könnte mehr über die Dinge erfahren, die ich tun kann, und verstehen lernen, warum ich Menschen so sehe, wie ich sie sehe, aber«, Paul zuckte die Achseln, »es schien mir das Beste zu sein, niemandem gegenüber zuzugeben, dass ich ganz anders bin.«
    »Also hast du deine Begabungen heruntergespielt.«
    Paul nickte.
    »In Wirklichkeit willst du damit sagen, dein Alter hätte herausgefunden, dass sein guter Freund Whitney mit den Menschen mit übersinnlichen Anlagen viel mehr tut als die Dinge, in die sie eingewilligt haben, und dass manche von ihnen gestorben sind.«
    Pauls Nicken war kaum wahrnehmbar. »Manche waren in einer sehr schlechten Verfassung. Und er hat jeden, der sich von den anderen unterschieden hat, auseinandergenommen. Ich habe mir sein Farbmuster angesehen, und ich wusste …« Er schüttelte den Kopf.
    »Was wusstest du?«, fragte Mack leise.
    »Dass seine Schäden irreparabel sind. Er besitzt übersinnliche Anlagen, und sein Muster war ziellos in alle Richtungen zersprengt. Ich konnte es in seinem Gehirn sehen  – den Wahnsinn. Er glaubt fest an das, was er tut. Wenn er herausgefunden hätte, was ich tun kann  – was ich sehen kann  –, dann hätte er mein Gehirn seziert, um
dahinterzukommen, wie es funktioniert. Das wusste ich mit Sicherheit. Ich war derjenige, der aufgedeckt hat, was er tut. Ich habe es …« Er ließ den Satz abreißen und sah sich im Raum um. »Ich habe es dem Sergeant Major gesagt.«
    »Und er hat zu dir gesagt, du sollst deine Fähigkeiten herunterspielen.«
    Paul schüttelte den Kopf. »Das hatte ich ohnehin schon getan. Whitney ist ein brillanter Mann. Seine Schwäche besteht darin, dass er glaubt, kein anderer sei so hell im Kopf wie er. Sein übersteigertes Selbstbewusstsein kommt ihm laufend in die Quere.«
    »Dann ist er dir also nie auf die Schliche gekommen.«
    »Nein.«
    »Und dein Alter hat beschlossen, dich in Sicherheit zu bringen.«
    Paul sah

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