Schicksalsbund
erhoben. Sie hatte daran gearbeitet, Mack zu beweisen, dass Griffen ihn nicht nur verriet, sondern auch versuchte, zwei Angehörige
seines Teams zu töten. Vielleicht fühlte sie sich schuldig, aber es war eher anzunehmen, dass ihr weiches Herz wie üblich den Ausschlag gegeben hatte und dass sie dem Mann echt und ehrlich helfen wollte. So war Jaimie.
Mack musterte sein Team, das sich um ihn herum versammelt hatte und darauf wartete, von der Leine gelassen zu werden. Für seine Männer stellte sich das Unternehmen ganz anders dar. Sie würden ihren Sergeant Major retten, und das hatte nichts mit weichen Herzen zu tun. Mack selbst fand es empörend, dass jemand es wagen konnte, den Sergeant Major oder auch ein Mitglied seines Teams zu überwachen. Und er freute sich über die Herausforderung. Er brauchte sie sogar – den Adrenalinschub, der damit einherging, kriminelle Gehirne auszutricksen. Vielleicht hatte er selbst ein Verbrechergehirn. Von anderen Mitgliedern seines Teams wusste er das mit Sicherheit, aber sie hatten ihre aggressive Natur in andere Bahnen gelenkt und setzten sie im Dienste ihres Landes ein.
»Paul konnte seinem Vater eine Nachricht zukommen lassen, und der Sergeant Major hat es so eingerichtet, dass er sofort nach San Francisco fliegt. Als Vorwand dient ihm ein Treffen mit uns wegen Doomsday und der Waffen, die in dem Lagerhaus aufbewahrt werden. Wir haben um mehr Informationen über das Doomsday-Team gebeten. Er hat in seinem Büro eine große Show abgezogen und Befehle gebellt, man solle uns alles beschaffen, was wir bräuchten, da wir dicht davorstünden, die Zelle hier hochzunehmen«, erklärte Mack. »Somit hat er einen äußerst legitimen Grund für sein Herkommen. Das ist ein großer Coup, wenn wir es durchziehen,
und Griffen steht in dem Ruf, sich um Einzelheiten persönlich zu kümmern.«
Und daran hätte Mack sich erinnern müssen, als sich der Sergeant Major zur Unterstützung von Brian und Kane so vage geäußert hatte. Er war in Gedanken überhaupt nicht bei der Sache gewesen.
»Ich möchte nur sicher sein, dass sie durch nichts, was wir tun, vorgewarnt sind«, sagte Paul unnötigerweise noch einmal.
Mack schüttelte den Kopf. »Sie werden nichts ahnen. Der Sergeant Major weiß, was er tut. Er wohnt hier immer im Sir-Francis-Drake-Hotel am Union Square, der sich für unsere Zwecke perfekt eignet. Er hat Gewohnheiten, von denen er selten abweicht, und er wird sich strikt an diese Routine halten. Wir wissen, dass er überwacht werden wird, und wir werden Aufklärer einsetzen, um alle, die ihn beschatten, aufzuspüren. Außerdem haben wir Jaimie, unseren zuverlässigen Trumpf. Sie wird ihren Posten in seinem bevorzugten Coffeeshop beziehen und sich die ganze Zeit dort aufhalten. Er wird seinen Spaziergang machen und sich dann dorthin begeben, um vor seinem Treffen Kaffee zu trinken und die Zeitung zu lesen, und sie wird ihn dort bereits erwarten, um über sein Handy zurückzuverfolgen, wer ihn überwacht.«
»Wer auch immer ihn auf Schritt und Tritt beobachtet – diejenigen werden wachsamer sein, weil sie wissen müssen, dass wir uns in San Francisco aufhalten«, sagte Kane. »Da er sich hier mit uns trifft.«
»Nicht zwangsläufig. Aber wenn wir die Leute, die ihn beschatten, nicht aufspüren und abhängen können, denke ich, werden wir, falls wir das Treffen tatsächlich durchziehen, mehr Wachen aufstellen.« Mack hielt seine Hand
hoch, um den anderen zu bedeuten, dass er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit erwartete. »Dieser Plan ist aus mehreren Gründen sehr detailliert ausgearbeitet und aufwendig. Damit es klappt, muss jede Kleinigkeit stimmen. Niemand darf ein Risiko eingehen. Im Zweifelsfall erfüllt ihr euren Auftrag nicht und gebt augenblicklich Bescheid. Dann schlagen wir sofort den anderen Weg ein. Ihr dürft euch nicht entdecken lassen. Wenn sie merken, dass wir ihn uns schnappen wollen, werden sie ihn vermutlich töten.«
Paul schnappte hörbar nach Luft.
Mack zuckte die Achseln. »Wenn sie ihn verlieren, ist er ihnen nicht länger von Nutzen und wird augenblicklich zu einer Belastung für sie. Sie müssen ihn töten. Es gibt Verbindungen zu ihnen, die zurückverfolgt werden können, und das Letzte, was sie wollen, ist, dass jemand herausfindet, wer sie sind. Und Gott möge Colonel Wilford beistehen, wenn die Spur zu ihm zurückführt.« Mack sah Jaimie fest in die Augen. »Schaffst du das?«
»Ja, klar. Wenn ich mich nicht irre, bin ich einer Lösung schon
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