Schicksalsbund
Zeit. Können Sie die Wunde an Ihrer Hüfte nähen, während ich versuche, dieses Ding hier auszugraben?«
»Alles, was nötig ist, um schleunigst hier herauszukommen«, erwiderte Theodore Griffen barsch. Ethan spritzte ihm starke Schmerzmittel und betäubte die Stelle, bevor er den ersten kleinen Chip herausschnitt, aber es tat trotzdem teuflisch weh. Griffen war das ganz egal. Er wollte die Geier aus seinem Nacken haben, und er wollte Vergeltung.
Ethan ließ das Messer in Griffens Seite gleiten und versuchte den nächsten Chip vorsichtig herauszuholen. Der schien sich ihm entziehen zu wollen und war tiefer als nötig eingebettet. Griffen zuckte nicht einmal zusammen und nähte seine Hüfte mit zwei Stichen, während Ethan den zweiten Chip herausholte.
»Zerstören Sie sie«, befahl Griffen.
»Tut mir leid, Sir, das kann ich nicht tun«, sagte Ethan. »Sie müssen jetzt konsequent weitermachen. Sie müssen sich anziehen und durch den Vordereingang hinausgehen. Ich werde mit den Chips dicht hinter Ihnen sein. Wenn die merken, dass die Peilsender verschwunden sind, werden sie Sie töten oder Sie augenblicklich wieder an sich bringen.«
Griffen fluchte von neuem. »Dann bringen wir es eben hinter uns.«
Ethan musterte ihn. Das Gesicht des Sergeant Major war blass nach dem Blutverlust. Er hatte nicht nur an der Hüfte, sondern auch an der Seite eine genähte Wunde, doch er humpelte beim Gehen nicht, noch nicht einmal
in den steifen neuen Schuhen. Er trat dicht vor Ethan auf die Straße. Ethan trug die Tüte mit den Kleidungsstücken des Sergeant Major. Die beiden Chips hatte er in seinen Taschen, und sie sandten weiterhin ihre Signale aus.
Boss, die Frau kommt direkt auf den Sergeant Major zu, die vom Union Square, meldete Marc. Sie war in mehreren Geschäften, aber jetzt bewegt sie sich rasch, und ich glaube, sie hat die Absicht, den Sergeant Major abzufangen. Sie ist ein Profi. Es zeigt sich daran, wie sie sich durch die Menge schlängelt und dabei kaum auszumachen ist.
Als der Sergeant Major aus der Tür heraustrat, stieß Ethan ihn zur Seite und rammte die Frau.
»Los, setzen Sie sich schnell in Bewegung«, ertönte Macks Anweisung in Griffens Ohr. »Gehen Sie zum Bistro. Treten Sie ein, und gehen Sie nach hinten durch und die Treppe hinunter. Machen Sie schon!«
Griffen hörte das Geräusch, mit dem die Luft aus Ethans Lunge strömte, doch er drehte sich nicht um, entfernte sich schleunigst von dem Mann und schlug den Weg zum Bistro ein, wie Mack es angeordnet hatte. Hinter ihm brach ein Tumult aus.
Ethan ist am Boden, meldete Gideon. Ich habe freie Schusslinie.
Feuer, kommandierte Mack.
Gideon drückte ab, und die Frau, die Ethan ihr Messer in die Seite gerammt hatte, brach zusammen. Blut spritzte gegen die Schaufensterscheibe, aber sofern ein Laut zu hören war, ging er im Straßenverkehr unter. Javier kam durch die Menge herangeeilt, schlang einen Arm um Ethan und schleifte ihn in das Geschäft und direkt zur Hintertür.
»Lass das Messer drin«, riet er Ethan.
»Ich verliere das Bewusstsein«, sagte Ethan mit ruhiger Stimme.
Javier wandte sich ihm zu, ging in die Hocke, legte ihn sich über die Schulter und schleppte ihn aus dem Laden. Bringt den Wagen. Beeilt euch. Paul, wo zum Teufel steckst du?
Wie schlimm?, fragte Mack.
Er ist ohnmächtig, Boss. Ich kann ihn nicht untersuchen. Ich hätte dieses Miststück nochmal umbringen mögen.
Einmal genügt. Der Lieferwagen steht vor dir, du läufst direkt auf ihn zu. Lass die Peilsender verschwinden, und wirf die Kleidertüte weg. Ein paar Kreuzungen weiter steht eine Feuertonne.
Javier legte Ethan behutsam auf den Rücksitz zu Paul, der bereits nach einer Vene suchte. »Ich habe ihn«, beteuerte Paul. »Bring uns von hier weg.«
Macht Schluss, Jungs, wir haben den Sergeant Major. Lasst uns nach Hause zurückkehren, sagte Mack.
15.
»WIE GEHT ES ihm?«, fragte Mack, als er mit langen Schritten den Raum betrat. Der Sergeant Major folgte ihm auf den Fersen. »Paul. Sprich mit mir. Sag mir, dass Ethan am Leben ist.«
»Er hat viel Blut verloren. Jaimie spendet ihm gerade Blut, Boss«, sagte Gideon. »Du musst Paul in Ruhe arbeiten lassen.«
Mack sah den Sergeant Major unfreundlich an. »Sie haben in Pauls Akte ein paar zweckdienliche Fakten weggelassen. Genau genommen haben Sie sämtliche relevanten Fakten weggelassen. Wenn Sie das nächste Mal beschließen, zwei meiner Männer auf Himmelfahrtskommandos zu schicken, können Sie sich auf eine
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