Schicksalsbund
schon. Ich glaube, zu dem Zeitpunkt haben sie die Peilsender in meine Hüfte und in meine Seite eingepflanzt.« Er rieb die Stellen, als schmerzten sie. »Ich bin in Whitneys Krankenhaus wieder zu mir gekommen. Er war sehr wohlwollend. Romney und der General waren eifrig bemüht. Der Colonel war sehr still und bedrückt, und ich wusste, dass ich eine Warnung erhalten hatte.«
»Sie hätten damals gleich zu mir kommen sollen«, wiederholte Mack. Er schenkte eine Tasse Kaffee ein und reichte sie dem Sergeant Major.
»Sie klingen wie eine Schallplatte mit einem Sprung. Ich habe mich vor dem Colonel zu verantworten. Er hat sich vor dem Brigadegeneral zu verantworten. Der geht zum Präsidenten. Zu wem kann ich denn sonst gehen, Mack?«
»Zu mir. Sie kommen zu mir.«
»Und was werden Sie tun?«
Macks Lächeln war tückisch. »Ich werde die Mistkerle töten.«
»Sie wissen nicht mit Sicherheit, dass sie es sind. Ich
jedenfalls weiß es nicht«, wandte Griffen ein. »Sie haben sich kein einziges Mal mit mir in Verbindung gesetzt. Ich habe keine Beweise. Nur die verdammten Wanzen. Ich musste das Verschlüsselungsprogramm verwenden, um mich mit Paul zu verständigen, und nichts Heikles, woran ich arbeite, kann in meinem Büro erledigt werden.«
»Wer wollte Kane und Brian aus dem Weg räumen? War es Whitney?«
»Die Befehle für die Einsätze kamen direkt von Colonel Wilford, wie bei den meisten Missionen, aber er erhält seine Befehle von oben. Der einzige Unterschied bestand darin, dass er die beiden namentlich angefordert hat. In dem Moment, als er sie angefordert hat, habe ich Verdacht geschöpft. Ich hatte wider besseres Wissen sämtliche Beweise, die die Männer gegen Whitney zusammengetragen hatten, weitergeleitet.« Er sah Mack erstmals direkt an, und in seinen Augen stand Scham. »Hatten die Männer Kopien angefertigt?«
»Wenn ja, dann haben sie mich nicht informiert.«
»Ich habe Sie zu warnen versucht, Mack. Ich habe Dinge gesagt, die bei Ihnen größtmögliches Unbehagen auslösen sollten.«
»Ich muss es mitgekriegt haben, ohne es selbst zu wissen, aber Sie hätten es mir einfach sagen sollen. Sie hätten Pauls E-Mail-Adresse dafür benutzen können.«
»Ich konnte nicht sicher sein, dass jeder in Ihrem Team sauber ist. Das konnte ich nicht riskieren, da Pauls Leben auf dem Spiel stand.«
»Sie haben ihn bedroht?«
»Als ich in dem Krankenhaus zu mir gekommen bin, war Whitney da, gemeinsam mit Romney und Chilton, und sie haben alle auf mich eingeredet, mich getröstet
und gesagt, ich würde wieder gesund. Und sie haben gesagt, wie leicht solche Dinge passieren könnten und dass es Gott sei Dank nicht Paul getroffen hätte, denn schließlich wollte niemand sein Kind überleben. Ich habe das als eine Warnung aufgefasst.«
»Verdammt nochmal, Sergeant Major, Sie hätten zu mir kommen sollen. Sie haben mir Ihren Sohn anvertraut. Sie hätten sich darauf verlassen sollen, dass ich Sie da heraushole.«
»Sie können manchmal gemeingefährlich sein, Mack«, sagte Griffen. »Niemand, nicht einmal ich, kann vorhersagen, wie Sie in einer bestimmten Situation handeln werden. Sie stehen in dem Ruf, die Hölle mit einem Eimer Wasser anzugreifen.«
Mack schüttelte den Kopf und ging wieder zu Ethan. Griffen folgte ihm. »Das kann schon sein, aber ich würde das Feuer löschen. Ich habe immer einen Plan.«
»Sie werden wissen, dass Ihr Team mich hat«, sagte Griffen. »Das macht Sie alle zu Zielscheiben. Sie werden Befehle erhalten, in den Kongo zu gehen. Wenn nicht noch Schlimmeres.«
»Nicht, wenn diejenigen tot sind. Wir brauchen lediglich den Beweis dafür, wer der Mann ist, der die Fäden in der Hand hält. Wir schleichen uns unbemerkt rein und verschwinden sofort wieder spurlos.« Mack ging um das Bett herum und inspizierte den angerichteten Schaden. Er legte Ethan behutsam eine Hand auf die Schulter – eine sanfte Geste, die sich nicht recht mit seinem schroffen Ton vereinbaren ließ. »Sag mir, was los ist, Junge«, befahl er Paul. »Ich mache mir allmählich Sorgen, und wir wissen alle, dass ich dann unleidlich werde.«
Paul öffnete und schloss seine Finger, um sie zu lockern,
und sackte mit gesenktem Kopf auf dem Bett zusammen. Auf seiner Stirn stand ein Schweißfilm, und seine Augen lagen tief. Er sah blass aus. »Besorgt mir ein Glas Wasser, bitte.«
Marc reichte ihm ein Glas, und das Team drängte sich um ihn und wartete, während er das Glas leer trank. »Vielleicht solltest du dich
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