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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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wie ein Schatten an seine Seite. Er
zog an seinen Handschuhen, bis er seine Finger draußen hatte, hob beide Handflächen und richtete sie auf die Männer und das Fundament des Gebäudes. Wir haben zwei Kracher. Sie tragen eindeutig Sprengsätze. Möglicherweise das Gebäude. Ich muss näher ran.
    Mack gab Javier und Kane ein Zeichen vorzurücken. Javier wand sich regelrecht über Jaimies Körper, als er auf seinen Posten kroch. Mack bewegte sich ebenfalls und brachte sich in eine bessere Position, um seinen beiden Männern Deckung zu geben. Jaimie legte das Betäubungsgewehr an und wartete; das Blut rauschte in ihren Ohren.
    Javier und Kane bewegten sich auf dem Boden vorwärts, Schatten innerhalb von Schatten, bis sie keine Deckung mehr hatten, aber nahe genug herangekommen waren, um ihre Pfeile abzuschießen. Jamie stockte der Atem, als einer der Wächter  – Shepherd  – Kane direkt ansah. Kane rührte keinen Muskel, und die leichte Brise sandte einen weiteren kurzen Schauer diesigen Sprühregens über den Bereich, von dem die Erde abgetragen worden war. Shepherd drehte seinen Kopf zu Estes, um etwas zu sagen. Dazu kam es jedoch nicht. Javier und Kane drückten ab, und die Pfeile drangen beinah gleichzeitig dicht hinter Shepherds linkem und Estes’ rechtem Ohr ein. Die Terroristen taumelten rückwärts, hoben reflexartig die Hände zum Hals und glitten dann in einer gruseligen Choreographie zu Boden.
    Jacob, kannst du dir die Bomben vornehmen? Ich will nicht, dass sie vorzeitig zu sich kommen und unsere Marines in die Luft sprengen.
    Jacob kroch weiter, bis er über einen der Terroristen gebeugt war, die am Boden lagen. Kane sammelte die
Pfeile ein und steckte sie in die Tasche. Jacob machte sich mit geschickten und behutsamen Bewegungen an die Arbeit. Es erforderte mehrere Minuten kostbarer Zeit, die Bomben zu entschärfen, die beide Männer um ihre Körpermitte trugen.
    Erledigt. Jacob rückte von den Männern ab und zog seine Handschuhe wieder an.
    Mack tippte Jaimie auf die Schulter, um ihr erneut die Führungsposition zu überlassen. Sie durfte keinen Fehler machen. Ihrer aller Leben hing jetzt von ihr ab. Sie hätte vor Furcht zittern und beben müssen, doch es hatte etwas Undefinierbares und zugleich Berauschendes an sich, wieder ein Teil des Teams zu sein. Die Männer zögerten nie, folgten ihr, ohne Fragen zu stellen, und glaubten an sie. Sie hatte vergessen, was für ein Gefühl es war, das uneingeschränkte Vertrauen von Teamgenossen zu besitzen, wenn deren Leben in ihren Händen lag.
    Jaimie kroch voran und atmete den Geruch der Nacht ein, und ihr Bewusstsein erweiterte sich auf der Suche nach weiteren Wachen. Ihre Energien breiteten sich aus, griffen um sich und tasteten nach fremden Energien, um sie wie ein Magnet anzuziehen. Sie traf auf Leere. Gesichert, zischte Jaimie in den Köpfen der anderen. Diesmal war sie sicher. Sie entwickelte jetzt ein Gespür für die Energien, die sie aussandte, für ihre Stärke und ihre Funktionsweise. Bisher hatte sie darüber nie wirklich etwas gewusst und sich gefürchtet, auf sie zu vertrauen.
    Die Mitglieder des Teams verteilten sich, waren schwarze Schatten, die das Gelände gründlich nach dem Eingang des Tunnels absuchten. Sie bewegten sich im Einklang und stimmten sich mühelos aufeinander ab. Kane und Mack ließen sich dahin zurückfallen, wo Jaimie war,
und brachten ihre Körper nah genug an ihren, um sie zu berühren. Das gab ihr Schutz gegen den Wind, aber auch jeden psychologischen Beistand, den sie ihr unter den gegebenen Umständen bieten konnten.
    Jaimie war jetzt ganz bei der Sache und hatte sämtliche Befürchtungen und Sorgen verdrängt, um sich vollständig auf die Aufgabe zu konzentrieren, die es zu erledigen galt. Für sie bedeutete das, ihr Team zu beschützen und sicherzugehen, dass sie nicht ahnungslos in eine gefährliche Falle gerieten. Sie konnten jeden Moment von einem umherschlendernden Marine entdeckt werden, oder, was noch schlimmer gewesen wäre, die Terroristen könnten in höchste Alarmbereitschaft versetzt werden. Sie war dankbar für die Rücksicht, mit der Mack und Kane sie behandelten, aber nur ein kleiner Teil ihres Gehirns nahm dieses Verhalten wahr. Alles Übrige lauschte, war empfänglich und wartete auf die Warnsignale, von denen ihrer aller Überleben abhing.
    Hier, Boss, sagte Javier. Die Stimme war verschwommen in ihrem Kopf, der Tonfall ruhig und sachlich.
    Die Nebelschwaden verdichteten sich, wogten um sie

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