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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gepolt.
    Es war schmerzhafter, ihn zu sehen, als sie erwartet hatte, aber andererseits musste sie ihm eh eines Tages gegenübertreten. Sie hatte eine Firma gegründet und die beiden als Teilhaber eingetragen, damit er und Kane, wenn sie sich zur Ruhe setzten, einen Ort hatten, an den sie gehen konnten. Sie hatte gehofft, bis dahin verheiratet zu sein und fünf Kinder zu haben, damit sie sich nicht nach ihm verzehren würde, aber sie konnte damit umgehen. Sie musste damit umgehen können.
     
    Mack starrte aus dem Fenster auf die Straßen hinunter. Er wagte es nicht, sich von der Stelle zu rühren. Er lehnte
seine Stirn an die dicke Glasscheibe und versuchte die Geräusche des fließenden Wassers zu ignorieren. Allein schon der Gedanke an Jaimie, die mit geschlossenen Augen nackt dastand und ihren Kopf zurückgelegt hatte, damit das Wasser über ihre Brüste strömen und über ihren schmalen Brustkorb und ihren flachen Bauch rinnen konnte und von dort aus noch tiefer hinunter zu dem Dreieck aus dichten, seidigen Löckchen … Es kostete ihn große Mühe, nicht laut aufzustöhnen.
    Kane, dieser verfluchte Kerl, hätte sonst sofort gewusst, was mit ihm los war. Mack rieb sich die hämmernden Schläfen. Es kam ihm vor, als bearbeitete jemand seinen Kopf mit einer Ramme. Sein ganzer Körper brannte und pochte schmerzhaft. So war ihm in seinen schlimmsten Teenagerzeiten nicht zumute gewesen.
    Plötzlich sah er vor seinem inneren Auge Joe Spagnola mit Jaimie in dieser eleganten gläsernen Dusche, und Joes Hände bewegten sich über Jaimies Körper. Macks große Hand ballte sich zur Faust und schlug auf die Fensterbank, und das Bild löste sich sofort auf.
    Kane stieß einen leisen Pfiff aus. »Brauchst du ein paar Aspirin?«
    »Die Frau bringt mich um den Verstand«, sagte Mack durch zusammengebissene Zähne. Seine Stimme schnarrte.
    »Die Frau hat dich schon immer um den Verstand gebracht«, stellte Kane lakonisch fest.
    »Lach nicht darüber, Kane. Sie lebt in diesem …« Mack deutete wüst mit den Händen fuchtelnd um sich. »Sieh dir das an, ein verdammtes Lagerhaus in einem absolut nicht tollen Viertel. Und … und«, fügte er hinzu, als er Kanes Mundwinkel zucken sah, »sie lässt einen Adonis
von mehr als einem Meter achtzig in ihrem Schlafzimmer Bier trinken.«
    »Lass uns fair sein, Mack, wahrscheinlich hat er es im Wohnzimmer oder in der Küche getrunken«, erwiderte Kane nachsichtig.
    »Woran zum Teufel ist der Unterschied zu erkennen? Wenn er in ihrem Wohnzimmer sitzt, kann er von dort aus das Bett sehen, oder etwa nicht? Glaubst du nicht auch, dass der Anblick diesem Mistkerl Flausen in den Kopf gesetzt hat?«
    »Wahrscheinlich hat Jaimies Anblick genügt, um ihn auf gewisse Ideen zu bringen«, verbesserte ihn Kane. Er schenkte zwei Becher Kaffee ein.
    »Ich glaube, mit dem werde ich mich mal unter vier Augen unterhalten. Um herauszufinden, was zum Teufel er von ihr will.«
    »Was meinst du wohl, was er von ihr will, du Idiot? Er ist ein Mann, oder nicht? Sie ist schön und intelligent, und sie wird einen Haufen Geld verdienen, und er ist alleinstehend. Er ist kein Dummkopf.«
    »Das ist nicht hilfreich, Kane.« Mack ballte seine Finger zu Fäusten und hieb sich auf die Oberschenkel. »Er hat es darauf abgesehen, sie auszunutzen, weil sie einsam ist.«
    »Tu nichts, was dazu führt, dass er ihr leidtut. Du kennst doch Jaimie und ihre Schwäche für die Benachteiligten.« Kane grinste ihn an. »Und auf mich hat sie keinen allzu einsamen Eindruck gemacht. Nicht mit Bier in ihrem Kühlschrank.«
    »Es war ein großer Fehler, ihr all diese Zeit zu lassen.« Mack nahm den dampfenden Becher mit dem aromatischen Getränk entgegen. »Also gut, Jaimie gefällt nicht, was wir tun …«

    »Fang noch mal von vorn an, Mack«, warnte ihn Kane. »Es ist keine Frage des Gefallens, und das weißt du. Jaimie verkraftet es absolut nicht. Ende der Diskussion. Das weißt du besser als jeder andere. Sie war traumatisiert. Sie stand unter Schock. Sie kann kein solches Leben führen.«
    »Wir können keinen Bogen um das Thema machen.« Macks schwarze Augen erzeugten Funken wie Feuersteine.
    »Hast du nicht genau das in der Nacht gesagt, in der sie fortgegangen ist?« Kane lehnte sich mit einer Hüfte an den Tisch mit der schweren, massiven Holzplatte.
    Mack fluchte leise. Er hatte tierischen Mist gebaut. »Die ganze Geschichte ist von Anfang an schiefgegangen.« Er presste sich die Fingerspitzen auf die Augen, als er sich an

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