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Schicksalsbund

Schicksalsbund

Titel: Schicksalsbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sorgen wollen, doch den Frauen hatte er, wie Kane herausgefunden hatte, nicht immer eine Wahl in dieser Angelegenheit gelassen.
    Jaimie hatte Mack immer geliebt, aber Kane wusste nicht, ob sie es noch tat, und er wusste auch nicht, ob die
Chemie zwischen ihnen echt oder manipuliert war. Und wie lange konnte so etwas Bestand haben?
    Jaimie sah ihm in die Augen, legte den Hörer auf und grinste unwiderstehlich. »Er dachte, ihr beide wärt vielleicht verzweifelte Verbrecher, die mich als Geisel festhalten. Seht ihr? Ich habe euch doch gesagt, dass er goldig ist.«
    Mack kippte das Kaffeepulver in den Filter, und seiner Bewegung haftete eine Form von beherrschter Brutalität an. Ein Muskel in seiner Kinnpartie zuckte. »Ja. Richtig goldig«, murmelte er.
    Seine schwarzen Augen richteten sich abrupt auf Kane und sandten einen klaren Befehl aus. Joe Spagnola würde so gründlich überprüft werden, dass sie wussten, wann er das letzte Mal geniest hatte. Kanes zustimmendes Nicken war kaum wahrnehmbar, doch in Macks Mundpartie drückte sich Genugtuung aus, als er das Wasser in die Kanne goss.
    »Hast du gesagt, dass es hier nur ein Badezimmer gibt?« Kane nahm die Dinge selbst in die Hand, um die Situation zu entschärfen. Er schnappte sich saubere Kleidungsstücke und machte sich langsam auf den Weg zu dem einzigen geschlossenen Raum auf dieser Etage.
    »Oh, nein, das kommt gar nicht in Frage.« Mack biss auf diesen Köder an und schnitt ihm schleunigst den Weg ab. »Die Dusche gehört mir. Du schläfst immer ein.«
    »Stop.« Jaimies klarer Befehl ließ sie beide mitten in der Bewegung innehalten. Mit einer hochmütigen Miene nahm sie einen Stapel flauschiger Handtücher aus dem Wäscheschrank und stolzierte zielstrebig auf das Bad zu. »Ich kann nicht glauben, wie schlecht eure Manieren sind. Das ist mein Haus.«

    »He«, protestierte Kane. »Wir sind Ehrengäste.«
    »Wer hat dir diese Lüge erzählt?«, fragte Jaimie zuckersüß. »Ich bin eine Dame, falls euch das noch nicht aufgefallen ist, und Damen lässt man den Vortritt.«
    »Ich wette, diese Regelung hat sich eine Frau ausgedacht«, murrte Kane.
    »Hast du noch nie etwas von Gleichberechtigung gehört ?«, fragte Mack.
    Jaimie streckte ihren Kopf mit einem umwerfenden Lächeln zur Tür heraus. »Natürlich habe ich davon gehört. Ihr beide dürft kochen.«
    Die beiden Männer starrten einander an. Mack ließ seine Muskeln spielen. Kane ließ seine Knöchel knacken. Sie grinsten. »Dann werden wir doch mal sehen, was sie im Kühlschrank hat«, sagte Mack.
    »Tja«, sagte Kane gedehnt, »wir wissen, dass sie Bier hat.«
    Jaimie schüttelte den Kopf, als sie hörte, dass die beiden gemeinsam in schallendes Gelächter ausbrachen. Wieder lächelte sie ohne ersichtlichen Grund. Ihre Männer waren verrückt, und es war so vertraut und tröstlich, sie wieder um sich zu haben, wenn sie sie aus einer gewissen Entfernung hören konnte. Sie entspannte sich, und ihre Verkrampfungen lösten sich. Alles Übrige würde sich mit der Zeit ergeben, aber im Moment würde sie es für wenige kostbare Minuten genießen, sie in ihrer Nähe zu haben.
    Sie stellte sich unter die Dusche mit dem raffinierten Fliesenmuster an den Wänden. Beide Männer sahen gut aus, und beide waren körperlich so fit wie immer. Sogar noch fitter. Kane mit seinem blonden Haar, den grünen Augen, den schwarzen Wimpern und Augenbrauen und
dem blauschwarzen Schimmer auf dem Kinn war eine ganz beachtliche Erscheinung. Sogar aus schwesterlicher Sicht war Kane attraktiv. Auf seinen Gesichtszügen zeigten sich Anzeichen von Anspannung  – Falten, die vorher nicht dort gewesen waren. Und er hatte Schatten in den Augen. Er lächelte, aber nicht mehr so strahlend, denn sein Lächeln erreichte seine Augen nie.
    Jaimie ließ das heiße Wasser über ihr Gesicht und über ihre vollen Brüste laufen und den Schmerz aus ihren Muskeln ziehen. Mack. Allein schon sein Anblick konnte sie schwach machen. So weit sie zurückdenken konnte, hatte sie ihn geliebt. Es hatte große Kraft erfordert, sich von ihm loszureißen, sich klarzumachen, dass er nicht mit ihr vereinbar war. Sie passten einfach nicht zusammen. Sie besaß nicht seine Abenteuerlust. Lange Zeit hatte sie sich ihm deshalb unterlegen gefühlt, aber irgendwann im Lauf der Jahre hatte sie schließlich gelernt, dass Menschen unterschiedlich waren. Bloß weil sie andere Anlagen besaß, war sie nicht minderwertig. Und sie war deshalb auch noch lange nicht falsch

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