Schicksalsnacht in Los Angeles - Baccara Bd 1613
betraf, noch einmal rächen würde.
„Na los, mach deinem Herzen Luft“, meinte Luke aufmunternd. „Irgendetwas ist doch im Busch. Ich kenne dich wahrscheinlich besser als du dich selbst.“
„Ich habe eine Tochter“, platzte Jake heraus. Er hatte es eigentlich geschickter formulieren wollen, aber ihm fiel nichts Besseres ein. Und nachdem die Worte heraus waren, war er erleichtert, weil er die Wahrheit ausgesprochen hatte.
„Ist nicht wahr!“, rief Luke erstaunt. „Sag das bitte noch einmal!“
„Du hast mich schon verstanden“, murmelte Jake. „Ich habe eine Tochter, sie ist sechseinhalb Monate alt und heißt Mandy.“
Eine Weile schwiegen beide, bis Jake schon dachte, die Verbindung wäre unterbrochen. Dann meldete sich Luke wieder und fragte: „Und das hast du herausbekommen, als du das Gestüt übernommen hast, das Emerald für dich bestimmt hatte?“
„So ist es.“ Jake atmete einmal tief durch. „Emeralds Spürnasen haben mal wieder ganze Arbeit geleistet. Irgendwie müssen sie herausgefunden haben, dass Heather und ich damals eine kurze Affäre hatten, als wir uns auf einer Pferdeauktion in Los Angeles getroffen haben, und sie von mir schwanger geworden ist. Heather ist hier auf Hickory Hills die Verwalterin.“
„Das würde wenigstens erklären, wieso es eine Großstadtpflanze wie dich aufs platte Land verschlagen hat. Wir hatten uns schon gewundert, warum ausgerechnet du zu Ackerbau und Viehzucht wechseln solltest. Arielle und mir wurden ja wenigstens Unternehmen aus der Emerald Inc. übertragen, die etwas mit unseren Berufen zu tun hatten.“
„Ich verstehe bloß nicht, warum Emerald mir nicht einfach erzählt hat, dass ich Vater bin, anstatt mich so ins offene Messer laufen zu lassen. Traut sie mir nicht zu, dass ich für mein Kind einstehe?“
Luke räusperte sich. „Wirst du denn jetzt heiraten?“
Als er die Frage hörte, hätte Jake sich beinah verschluckt. „Bist du verrückt geworden? Du weißt ganz genau, wie ich darüber denke.“
„Man muss alles im Leben mal ausprobiert haben“, meinte Luke süffisant. „Sieh mich an. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich einmal im Hafen der Ehe einlaufe. Und heute bin ich der glücklichste Mann der Welt.“
„Schön für dich.“
Wieder entstand eine Gesprächspause. Dann fragte Luke: „Und warum hat dich die Mutter deines Kindes nicht informiert?“
„Sie hat es versucht. Aber meine Sekretärin ist offenbar nicht in der Lage, wichtige von unwichtigen Anrufen zu unterscheiden.“ Für Jake stand inzwischen fest, dass diese Angelegenheit für seine Mitarbeiterin nicht ohne Folgen bleiben durfte.
„Ich habe es dir ja gleich gesagt. Du …“
„Sprich es nicht aus!“, fuhr Jake ihn an. Mit diesem Satz hatte er schon gerechnet. Er wollte ihn nicht hören.
Luke lachte. „Und wann willst du uns deine Tochter und ihre Mutter vorstellen?“
„Deshalb rufe ich ja an. Hättest du nicht Lust, mit Haley in zwei Wochen zum Southern Oaks Cup Classic nach Louisville zu kommen? Der Favorit des Rennens kommt übrigens aus unserem Stall.“
„Aber gern. Ich nehme an, dass sich dann der ganze Clan bei euch trifft.“
Der ganze Clan, dazu gehörten außer Jakes Geschwistern Luke und Arielle und deren Partnern noch drei Halbbrüder mit ihren Ehefrauen. Es war erst wenige Monate her, dass Jake diese Familienzweige entdeckt hatte. Er, Luke und Arielle waren zu Emerald Larson eingeladen worden, hatten in ihrem Büro gesessen und von einer der mächtigsten und reichsten Frauen des Landes erfahren, dass sie die Mutter ihres längst verschollen geglaubten Vaters war, mit anderen Worten ihre Großmutter. Bei dieser Gelegenheit hatte sich auch herausgestellt, dass es noch drei Halbbrüder gab. Inzwischen hatten sich die Halbgeschwister auf Arielles Hochzeit kennengelernt und angefreundet.
„Du sagst es, der ganze Clan. Einschließlich unserer verehrten Frau Großmutter und samt ihrem erzbritischen Sekretär Luther Freemont. Mit ihr habe ich sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen, nachdem sie mich hier so vorgeführt hat.“
„Dann wünsche ich dir viel Glück“, kommentierte Luke amüsiert.
Nachdem sie sich verabschiedet und aufgelegt hatten, rief Jake die anderen Beteiligten an, um sie zu dem Familientreffen einzuladen, zu dem er sich spontan entschlossen hatte. Kein Einziger von ihnen lehnte ab.
Als er wenig später sein Arbeitszimmer verließ und in die Halle trat, stieß er mit Heather zusammen. Er hielt sie fest, da sie beinah das
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