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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bourne
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weil du mir die Medizin versprochen hast, und ich werde nicht eher gehen, bis ich irgendein Mittel in der Hand habe!!«
    Joanne warf einen Blick zum Captain am anderen Ende der Theke. Er las die Zeitung oder tat zumindest so. Sie wandte sich wieder zu Donny.
    »Hör mir mal zu«, sagte sie. »Es war ein Fehler, dir das Zeugs zu versprechen. Und jetzt werde ich Folgendes tun. Ich suche dir einen guten Neurologen, und dann machen wir einen Termin aus. Dann wissen wir genau, was das Problem ist, okay?«
    »Ich sagte doch, dafür habe ich keine Zeit. Ich brauche das Zeugs sofort.«

    »Dann nimm eine verdammte Aspirin, Donny. Und damit ist jetzt Schluss.«
    Donny starrte sie an. »Ich glaube, du hasst mich richtig«, sagte er.
    »Hör auf, Donny.«
    »Du zwingst mich, mit leeren Händen zurück in die Stadt zu fahren?«
    »Tut mir leid. Was kann ich sonst tun?«
    »Kannst du mich nach Hause fahren?«
    »Jetzt? Ich bin todmüde, Donny.«
    »Okay. Dann leih mir dein Motorrad und hol es später wieder ab.«
    »Kannst du nicht die U-Bahn nehmen?«
    »Ach, komm, Jo.«
    »Du hast aber keinen Motorradführerschein.«
    »Den brauche ich doch nur, wenn man mich stoppt. Und ich werde nie von der Polizei angehalten. Ich bin ein ausgezeichneter Fahrer. Immerhin habe ich dir das beigebracht, falls du dich erinnerst.«
    Joanne konnte sich erinnern. Das war an ihrem ersten Hochzeitstag gewesen, in Rom. Sie hatten sich Motorroller geliehen, und Donny hatte ihr das Fahren damit beigebracht. Sie waren durch die ganze Stadt gekurvt, im verrücktesten Verkehrsgewimmel der Welt, und hatten es total genossen.
    »Gut«, sagte sie, weil sie ihn nun einfach nur loswerden wollte. Das Motorrad würde sie später abholen, wie er gesagt hatte. Sie vertraute ihm auch als Fahrer.
    Dann nahm sie ihren Helm vom Stuhl neben sich und reichte ihn Donny. »Aber nur mit Helm. Das ist meine einzige Bedingung.«

    »Klar«, erwiderte Donny. »Zur Sicherheit.« Er setzte den Helm auf.
    »Sei vorsichtig, ja?«, fügte Joanne hinzu. »Versprichst du mir das?«
    »Yeah. Hast du die Schlüssel?«
    Joanne zögerte. Dann nahm sie die Schlüssel aus der Handtasche und ließ sie in Donnys ausgestreckte Hand fallen. Er schloss die Faust.
    »Schick mir eine SMS, wenn du ankommst, damit ich weiß, dass du okay bist«, sagte Joanne. »Und sei vorsichtig. Ich will keinen weiteren Matt-Conner-Fall.«
    »Keine Sorge. Ich bin von anderem Kaliber als dieser Typ.«
    Das stimmte. Wenn es um Autofahren und Haareschneiden ging, war Donny so vorsichtig und fähig wie sonst niemand.
    Donny winkte dem Captain zu. »Nächstes Mal bringe ich meinen Ausweis«, rief er. »Aber falls es jemand wissen will, ich bin dreiundreißig. Genauso alt wie der Menschensohn.« Dann blickte er zu Joanne. »Trink nicht zu viel, ja? Du machst mir Sorgen, schon morgens in der Kneipe zu sitzen.«
    Joanne verdrehte die Augen. »Ich frühstücke doch bloß hier.«
    » Ciao , Baby«, sagte Donny noch und ging. Joanne sah durch das Fenster, wie er aufstieg, den Motor anließ und ihn aufheulen ließ. Sie musste zugeben, dass Donny auf dem Motorrad ziemlich gut aussah.
    »Alles in Ordnung?«, fragte der Captain vom anderen Ende der Theke her, während Donny mit dröhnendem Motor verschwand.

    »Alles wunderbar«, sagte Joanne. Sie rührte die schmelzenden Eiswürfel im Glas herum. Sie war froh, Donny losgeworden zu sein, wollte aber noch nicht gehen. Aus irgendeinem Grund hatte sie noch keine Lust, heimzugehen.

15
    G race war gerade erst auf der Station angekommen, da zog Anders sie schon ins Schwesternzimmer. Es wirkte so, als wollte er sie vor irgendwas warnen. Grace hatte ein ungutes Gefühl. Vielleicht hatte Matt es nicht überlebt. Das war es, was Anders ihr sagen wollte, sie war sicher. Aber sie wollte es lieber nicht wissen. Doch Anders begann zu reden.
    »Ich wollte dich bloß vorwarnen«, sagte er. »Dieser Michael Lavender hat hier heute fürchterlich herumgetobt. Er ist immer noch in dem Zimmer, daher nimm dich besser in Acht.«
    Grace war so erleichtert, dass sie auflachte. »Was ist denn hier los?«, fragte sie und warf einen Blick hinüber zur Pavarotti-Suite am Ende des Gangs.
    »Du kannst es dir vermutlich denken«, erwiderte Anders, »dein Patient hat jede Menge Bewunderer.«
    Grace blickte Anders an. »Bewunderer?«, fragte sie unschuldig. »Wie meinst du das?«
    Anders berichtete ihr, was er mitbekommen hatte. Nicht weniger als sechs Frauen, »allesamt umwerfend«,
von denen keine wie eine

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