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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bourne
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Schwesternzimmer eine aufmunternde Pizzaparty veranstaltet. Das war das Beste, was er tun konnte.
    Grace kannte eine Pizzeria in Westchester, die die ganze
Nacht geöffnet hatte. Sal würde gegen entsprechende Bezahlung hierher ausliefern. Geld spielte jetzt keine Rolle. Nicht in dieser verrückten Nacht - oder an diesem Morgen oder was auch immer.
    »He«, sagte Grace zu den beiden anderen. »Was haltet ihr von einer Riesenpizza mit allem?«
    »Wunderbar!«, rief Joanne.
    »Cherry, und du?«
    Cherry schniefte an Grace’ Schulter und nickte stumm.
    Joanne sah Grace fragend an. »Warum bist du denn schon hier, Nachteule? Du hast doch nicht etwa gekündigt, oder?«
    »Mitten in der Schicht? Das wäre verlockend - aber nein«, erwiderte Grace, die immer noch Cherry über den Kopf strich und sich dabei sehr mütterlich fühlte. »Mein Patient ist ziemlich überraschend entlassen worden. Und da hatte ich nichts mehr zu tun.«
    »Du meinst - er ist fort?«, fragte Joanne, die ihren Job auch mehr genossen hatte, seit Matt da war. Ihn nur im Vorbeigehen in seinem Zimmer kurz zu sehen hatte ihr über recht unangenehme Momente hinweggeholfen.
    »Verschwunden«, sagte Grace, »aber nicht vergessen.«
    Cherry sah Grace mit verquollenen und geröteten Augen an. Grace sah, dass sie dankbar war für den Themawechsel. »Ich habe kein einziges Mal mit ihm geredet«, sagte sie. »Aber er schien sehr nett.«
    »Ich hatte keine Gelegenheit, mich von ihm zu verabschieden«, meinte Joanne beleidigt.
    »Er wurde langsam verrückt«, erklärte Grace. »Er ist sicher nicht der Typ, den man lange in einem Zimmer einsperren kann.«

    »Klingt so, als hättest du ihn richtig kennen gelernt«, meinte Joanne, die angenommen hatte, dass Matt nachts fast nur geschlafen hatte. Als sie Grace’ besitzerstolzen Tonfall vernahm, wurde ihr klar, dass sich zwischen Grace und Matt nachts mehr abgespielt hatte als nur Fiebermessen und Waschen.
    »Übrigens«, fuhr Grace mit leicht brüchiger Stimme fort, die ihre Aufregung verriet, »er hat mir angeboten, einen Monat lang mit ihm nach Texas zu gehen. Um ihm zu helfen.«
    »Was?«, schrie Joanne, und selbst Cherry sah nun völlig verdutzt und erstaunt aus.
    Grace versuchte, nicht allzu freudig erregt zu wirken. Sie sagte: »Rein beruflich natürlich.« Doch dann beschrieb sie, wieder übertrieben bescheiden, den »kleinen Flirt«, der sich zwischen ihr und dem berühmten Schauspieler entwickelt hatte. Sie unterschlug ein paar Einzelheiten, aber das Bild, das sie zeichnete, sprach von gegenseitiger Bewunderung, die sich heute Nacht in Matts scheuer Bitte niedergeschlagen hatte. »Er vertraut mir einfach, das ist alles. Er will, dass ich morgen mit ihm nach Texas fliege. Das hatte er alles genau überlegt.«
    »Das ist ja unglaublich!«, rief Joanne, aber man konnte nur schwer sagen, was sie dabei empfand. »Du gehst doch nicht wirklich, oder?«
    »Nun«, erwiderte Grace ein wenig schuldbewusst, obwohl sie dazu keinen Grund hatte, »er hatte es bereits mit Kathy abgesprochen, und ich weiß nicht, ich dachte, das wird vielleicht sehr schön.«
    Joanne lachte auf. »Du bist seine Privatschwester? Einen Monat lang? Habe ich das richtig verstanden?«

    »Ja, so ungefähr«, antwortete Grace, die ahnte, wie dies nach außen hin wirken mochte. »Völlig professionell. Ich habe gesagt, es müsse strikt beruflicher Natur sein. Außerdem ist er nicht wirklich an mir interessiert. Er hat sich nur an mich gewöhnt, wie ich schon sagte.«
    »Das ist der Florence-Nightingale-Effekt«, meinte Joanne. »Na, dann viel Spass, Flo!«
    »Ich finde das sehr aufregend«, sagte Cherry, die nun nicht mehr weinte. »Ich war noch nie in Texas.«
    »Was ist schon Texas?«, meinte Joanne. »Der Typ ist viel wichtiger als Texas. Und das ist großartig. Du könntest deine Geschichte an Hallo verkaufen.«
    Grace lachte. »Warten wir ab«, sagte sie. »Ich arbeite doch bloß für ihn. Er weiß, dass ich das nicht ausnutze.«
    »Ich finde, das sagt eine Menge über sein Vertrauen aus«, meinte Cherry.
    »Ich will ja nicht so tun, als wäre ich nicht eifersüchtig«, meinte Joanne, »denn ich würde dich am liebsten umbringen. Aber viel Glück.« Damit umarmte sie Grace ganz fest.
    »Danke«, meinte Grace, die vor Freude eine Gänsehaut bekam, weil ihre Freundin sie so umarmte. »Immerhin wird das Haus in guten Händen sein.«
    »Und Matt«, sagte Cherry leise.
    »Komm her«, sagte Grace und zog die junge Frau ebenfalls in ihre Arme.

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    E

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