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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bourne
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mochte.
    »Hat sie sogar Wavelength gesehen?«, fragte Grace und bezog sich auf Matts allererste Filmrolle in einem Surf-Film. Matt tauchte nur im letzten Surfwettbewerb für
drei Sekunden am Strand auf. Grace selbst hatte den Film nicht gesehen, aber darüber gelesen.
    »Sie hat alles gesehen, was ich jemals gedreht habe«, erwiderte Matt. »Sie kennt sogar meine Bierreklame.«
    »Das ist ja unglaublich! Daher hat sie zugestimmt?«
    »Ich würde nicht gerade sagen, dass sie zugestimmt hat. Ich musste sie ein bisschen überreden.«
    »Aha«, meinte Grace.
    »Also, wie sieht es aus? Kriege ich Sie oder muss ich mich mit der zweiten Wahl zufriedengeben?«
    »Überschätzen Sie mich bitte nicht«, sagte Grace. »Alle anderen auf dieser Station würden die Sache ebenso gut machen.«
    »Wie wäre es mit zwanzigtausend?«
    Grace’ Hand fuhr an die Kehle. »Wie bitte?«
    »Ich wünschte, es könnte mehr sein, aber ich muss …«
    »Sparen?«, fragte Grace.
    »Genau. Sparen. Weil ich eine Weile nicht arbeiten werde.«
    »Zwanzigtausend Dollar ist für einen Monat eine ganze Menge«, sagt Grace mehr zu sich selbst. Eine solche Summe konnte sie sicher gebrauchen.
    »Abgemacht?«, fragte Matt.
    Es war klar, dass er sofort eine Antwort wollte. Und Grace, die plötzlich von den Ereignissen mitgerissen wurde, sah keinen Grund, ein so attraktives Angebot abzulehnen. Falls Kathy zustimmte.
    »Es ist aber eine rein geschäftliche Abmachung«, sagte Grace, um ihrer größten Sorge Ausdruck zu verleihen. »Ich möchte keine Peinlichkeiten.«
    Matt lachte. »Jetzt beleidigen Sie mich.«

    »Tut mir leid, aber ich nehme meine Arbeit sehr ernst, und …«
    »Sie sind ein Profi. Und genau aus diesem Grund will ich Sie, Grace. Ich weiß, ich habe einen bestimmten Ruf, aber das ist auch alles. Nur ein Image. So bin ich nicht wirklich. Ich würde Sie nicht derart ausnutzen. Wir stehen auf gleicher Stufe.«
    Grace war sich nicht sicher, ob sie diese Worte nun beruhigten oder nicht.Vielleicht hatte er absolut keine Absichten mit ihr.
    »Ich möchte, dass Sie gleich anfangen«, sagte Matt. »Morgen geht Ihr Flugzeug.«
    »Morgen?«
    »Geben Sie mir Ihre Adresse. Dann wird Sie morgen früh um halb neun ein Wagen abholen.« Matt lächelte schüchtern. »Der Flug ist um elf.«
     
    Die Taxifahrt zurück nach Turtle Island war überraschend kurz, aber vielleicht erschien es Grace bloß so, denn ihre Gedanken waren in einem wirbelnden Nebel versunken, in dem sie immer noch schwindlig in der Pavarotti-Suite stand und Matts Einladung hörte. Nein, eine Einladung war es nicht, eher ein Angebot. Eine Stelle. Nichts weiter, nichts weniger. Zwanzigtausend Dollar für ihre Dienste. Sie wusste kaum, was sie denken sollte. Doch als sie dastand, hatte sie seine mysteriöse Präsenz gespürt, ja, seine Vitalität. Selbst mit seinen Verletzungen war seine Anziehungskraft zu spüren. So hatte sie zugestimmt, nach Texas mitzukommen. Texas! Hatte sie völlig den Verstand verloren?
    Das Taxi setzte sie vor ihrem Haus ab, wo zu Grace’
Überraschung das Küchenfenster erleuchtet war. Joannes Motorrad stand in der Einfahrt. Es war jemand zu Hause, jemand war wach. Aufgeregt stieg Grace die Stufen zur Tür hoch.
    Als sie die Küchentür öffnete, blickten zwei verdutzte Gesichter hoch. Ihre Wohngenossinnen saßen am Küchentisch, ihre Freundinnen, ja Schwestern. Grace hatte sich noch nie so gefreut, sie zu sehen. Dann erkannte sie, dass Cherrys Gesicht tränenverquollen aussah und dass Joanne versucht hatte, sie zu trösten.
    »Grace!«, rief Cherry, stand auf, ging um den Tisch herum und warf sich ihr in die Arme.
    »Ist ja schon gut«, murmelte Grace und hielt Cherry ganz fest, während deren Tränen auf ihre Schulter tropften. »Ist schon gut, mein Schatz. So was kommt vor. Du kommst darüber hinweg. Dafür sorgen wir schon.« Grace hatte Mr. Donahue völlig vergessen, aber jetzt war sie froh, mit ihrer eigenen erstaunlichen Geschichte erst einmal abzuwarten. Sie streichelte Cherry über den Kopf und sah zu Joanne, die ihren mitleidigen Blick erwiderte, als wollte sie sagen: Ich habe versucht, ihr zu helfen, aber sie wollte eigentlich dich .
    Und dann erinnerte Grace sich daran, was Fred Hirsch getan hatte, nachdem ein Patient aufgrund einer allergischen Reaktion auf ein Medikament das Zeitliche gesegnet hatte. Statt alle anzubrüllen und zu beschuldigen (immer wurde sofort nach einem Sündenbock gesucht), hatte Fred zwei große Pizzas bestellt und im

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