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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Freunde, seine
    Entschlossenheit, die Abfahrt fortzusetzen, die Lawine…
    Scham und Verlegenheit erfüllten ihn, aber er verwandelte die beiden Verletzlichkeit erzeugenden Emotionen in Zorn.
    »Lasst uns von hier verschwinden«, sagte er scharf und das waren die letzten Worte, die er während des Heimflugs an seine Freunde richtete.
    Eine Woche später hatte sich Toms schlechte Stimmung noch immer nicht verbessert. Sie lastete auf ihm, war wie eine schwere Mahlzeit, die er nicht verdauen konnte. Er wusste, dass er sich wie ein missmutiges, launisches Kind verhielt, aber je schlimmer er sich aufführte, desto fester fraß sich der Zorn in ihm fest, bis er nur noch aus Ärger, Groll und Wut zu bestehen schien.
    In dieser emotionalen Verfassung brach er mit einer Gruppe kleiner Angriffsschiffe – geflogen von Odile, Charlie und Bruno – zu einem Trainingsflug im Asteroidengürtel des Wega-Systems auf.
    Die Übung war zu dem Zweck entwickelt worden, eventuelle Kometen, Planetoiden oder Asteroiden zu neutralisieren, die sich der Erde mit Kollisionskurs näherten. Der Pilot des ersten Angriffsschiffes raste dem ausgewählten Asteroiden entgegen, eröffnete das Feuer und drehte dann ab. Dicht hinter ihm folgten nacheinander die drei anderen Einheiten. Die vier Salven sollten die Flugbahn des Asteroiden verändern. Es war vorgesehen, dieses Manöver mehrmals zu wiederholen, um den Kurs des Himmelskörpers so zu beeinflussen, dass er an der Erde vorbeiflog.
    In Wirklichkeit gab es einfachere Methoden, um mit
    gefährlichen Asteroiden fertig zu werden. Eigentlich ging es bei den Trainingsflügen um Zielübungen. Das Timing war von essenzieller Bedeutung für den Erfolg und das Manöver galt als nützlich in Hinsicht auf eine Verbesserung der
    Koordination zwischen den vier Angriffsschiffen.
    »Paris an SAW-Gruppe Beta-Neun. Wir nähern uns dem
    Ziel.«
    »Aye, aye, Sir«, erwiderte Charlie und reagierte mit einem Hauch Sarkasmus auf Toms förmliche Ankündigung. Sie
    flogen schon seit langer Zeit zusammen und waren an eine lässigere Kommunikation gewöhnt. Aber seit dem verpatzten Ski-Ausflug vor einer Woche schien Tom nichts mehr von Freundlichkeit zu halten, wahrte kühle Distanz und hielt sich streng an die Regeln.
    »Automatische Systeme deaktivieren.« Die hochmodernen Angriffsschiffe konnten dieses Manöver und auch andere ganz automatisch durchführen, ohne das Eingreifen eines Piloten.
    Aber Starfleet legte großen Wert auf Selbständigkeit, und deshalb mussten Piloten fähig sein, auch ohne komplexe Technik zurechtzukommen. Beim Ausfall von Bordsystemen sollten sie die manuellen Kontrollen übernehmen und allein nach Sicht fliegen können.
    »Zwei bereit.«
    »Drei bereit.«
    »Vier bereit.«
    Charlie, Odile und Bruno bestätigten die manuelle Kontrolle ihrer Schiffe. Voraus sah Tom den Asteroidengürtel und an seinem Rand das Ziel: ein großer Felsbrocken mit einem Durchmesser von ungefähr sechs Kilometern.
    »Kurs zum Ziel drei vier eins Komma zwei neun null.«
    Wieder bestätigten die anderen. »Wir fliegen in Staffel-Formation.« Beim Luftkampf war eine solche Formation seit Jahrhunderten bekannt. Die Angriffsschiffe folgten der ersten Einheit dabei in einer Diagonalen, wobei jedes von ihnen etwas tiefer flog als das vorherige. Dadurch konnten alle Piloten sowohl das Ziel als auch das Schiff unmittelbar vor ihnen sehen.
    Vertrauen und Kooperation bildeten die Grundlage dieses Manövers. Jeder Pilot behielt das Angriffsschiff vor ihm im Auge und richtete das eigene Timing danach aus. Bei einem gut koordinierten Anflug feuerte das erste Schiff und drehte dann ab; das zweite Schiff feuerte erst dann, wenn sich das erste nicht mehr in der Schusslinie befand. Und so ging es mit den anderen weiter.
    Die Aussicht auf Kampfübungen erfüllte Tom mit neuer
    Kraft. Hier konnte ein Pilot seine Fähigkeiten verbessern; hier kam es auf Erfahrung an. Jeder konnte ein mit
    wissenschaftlichen Forschungsmissionen beauftragtes
    Raumschiff steuern. Aber der Kampf gegen einen gewieften Gegner erforderte echtes Geschick. Insgeheim bedauerte es Tom, den Konflikt mit den Cardassianern verpasst zu haben, denn er war sicher, dass er dabei Gelegenheit erhalten hätte, auf heldenhafte Weise sein Können zu beweisen. Aber jene Feindseligkeiten gehörten der Vergangenheit an. Und er würde keinen Posten an Bord der Enterprise bekommen. Sein erster Einsatz fand vermutlich an Bord eines wissenschaftlichen Schiffes statt. Vielleicht musste

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