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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Sir. Ich glaube, in Hinsicht auf das Unglück wäre damit alles gesagt. Doch erlauben Sie mir bitte, Folgendes hinzuzufügen: Die Kadetten Day, Katajavuori und Launay waren drei der besten Piloten, die jemals zu Starfleet gehörten.
    Mir kam die Ehre zu, ihr Freund zu sein. Ich meine, Kadett Katajavuoris Missgeschick sollte ihm in keiner Weise zur Last gelegt werden. Wir alle machen Fehler. Darüber hinaus übernehme ich die Verantwortung dafür, dass ich ihm die Leitung der Gruppe überließ. Wenn ich diese Entscheidung nicht getroffen hätte, wären die drei Kadetten vielleicht noch am Leben.«
    Stille schloss sich an, ein Vakuum, das Benommenheit in Tom weckte. Sein Herz klopfte so heftig, als wollte es die Brust sprengen, und er fragte sich, ob die anderen das Pochen hörten.
    Schließlich ergriff Admiral Brand das Wort. »Kadett Paris, dies ist eine Tragödie von schrecklichen Ausmaßen. Der Tod von drei jungen und so vielversprechenden Personen bedeutet einen schweren Verlust für ihre Familien und auch für Starfleet.
    Aber uns ist klar, dass auch Sie einen großen Verlust erlitten haben. Wir möchten Ihnen nicht noch mehr Leid bescheren, als Sie bereits ertragen mussten.«
    Brand zögerte und blickte kurz zu Admiral Paris. »Sie kommen aus einer Familie mit vielen ehrenwerten Starfleet
    Offizieren. Jeder von ihnen könnte Sie darauf hinweisen, dass der Verlust von Personen, mit denen man eng
    zusammengearbeitet hat, verheerend ist. Wir alle mussten so etwas durchmachen, früher oder später. Vielleicht kann diese Katastrophe etwas Gutes bewirken und Sie in Zukunft zu einem besseren Offizier machen – immerhin wissen Sie jetzt, welchen hohen Preis man für einen Fehler bezahlen muss.
    Wegtreten.«
    Toms Muskeln entspannten sich so plötzlich, dass er
    befürchtete, zu Boden zu sinken. Er hielt sich an den Armlehnen des Sessels fest und senkte den Kopf, als sich alles um ihn herum zu drehen begann. Kurze Zeit später hatte er sich gut genug erholt, um den Kopf wieder zu heben, und daraufhin stellte er fest, dass sein Vater vor ihm kniete. Owen Paris streckte die Hände aus, umfasste Toms Gesicht und musterte ihn mit großer Sorge. »Es wird alles gut«, sagte er leise. »Glaub mir, es wird alles gut.«
    Als Tom diese Worte hörte, brach er in Tränen aus.
    »Programmieren Sie einen Kurs, Fähnrich. Warp sechs.«
    »Aye, Sir«, erwiderte Tom, jetzt Fähnrich Thomas Paris, und berührte Schaltflächen, um die U.S.S. Copernicus nach Betazed zu bringen. Seit acht Monaten befand er sich an Bord dieses wissenschaftlichen Schiffes der Oberth-Klasse, das damit beauftragt war, in verschiedenen Systemen des Alpha-Quadranten Daten über Sonnenwinde und Magnetfelder zu sammeln. Es gab aufregendere Missionen, aber Tom hatte nichts dagegen einzuwenden. Er wünschte sich weder
    Nervenkitzel noch Herausforderungen. An jedem Tag brachte er seinen Dienst hinter sich, trainierte dann mehrere Stunden im Sportzentrum, um sich fit zu halten, entspannte sich am Abend mit einigen Gläsern Synthehol, schlief traumlos, stand auf und begann die ganze Routine von vorn. Abwechselung boten allein die Landurlaube auf den verschiedenen Planeten, die sie anflogen. Jene Tage und Nächte verbrachte Tom mit einer einzigen Aktivität: Er stellte Frauen nach.
    Bis zum Abschluss der Akademieausbildung hatte Tom
    stabile, langfristige Beziehungen vorgezogen, wie die mit Odile. Seit jenem Zeitpunkt kamen Frauen für ihn einer Art Betäubungsmittel gleich, auf das er nicht mehr verzichten konnte. Am leichtesten schlief er in den Armen einer
    geschmeidigen jungen Frau ein, und wenn keine zur
    Verfügung stand, gab er sich entsprechenden Phantasien hin.
    Es fiel ihm nie schwer, eine willige Partnerin zu finden. Er war attraktiv und charmant und vielleicht verströmte er Pheromone, die keinen Zweifel an seinen Absichten ließen.
    Viele Frauen fühlten sich von seiner Offenheit angezogen, so unverschämt sie auch sein mochte.
    Es ging ihm darum, sich vor Träumen zu schützen.
    Kurz nach der Graduierung und seiner Versetzung zur
    Copernicus erschienen ihm ständig einer oder mehrere seiner toten Freunde im Traum. Fast immer erlebte er noch einmal Szenen aus der glücklich mit ihnen verbrachten Zeit und jene Erinnerungen fand Tom unerträglich. Als er das erste Mal eine Nacht mit einer Frau verbrachte, träumte er überhaupt nicht und dieses Muster wollte er so oft wie möglich wiederholen.
    Jetzt war die Copernicus auf dem Weg nach Betazed und Tom freute

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